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Thomas Eichin (M.) ist aufmerksamer Beobachter des Trainings: "Da ist jetzt Druck auf dem Kessel", freut sich der Werder-Manager
Thomas Eichin (M.) ist aufmerksamer Beobachter des Trainings: "Da ist jetzt Druck auf dem Kessel", freut sich der Werder-Manager

Dutts Feinschliff an Werders neuem Spielstil

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Zell am Ziller - Am vergangenen Samstag reiste Werder Bremen ins Trainingslager nach Tirol. Im Zillertal will Trainer Robin Dutt seinem Team den Feinschliff für die nächste Bundesliga-Saison verpassen, allerdings arbeitet der 49-Jährige auch noch intensiv an Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit.

"An Fitness und Tempo zulegen"

In seinem ersten Jahr an der Weser führte Dutt den SV Werder vom 14. auf den 12. Platz und holte dabei fünf Punkte mehr als Vorgänger Thomas Schaaf in seiner Abschiedssaison 2012/13. Dutt betrachtete die vergangene Saison als reines Konsolidierungsjahr, nun aber möchte der gebürtige Kölner der Mannschaft seinen Stempel aufdrücken.

In dieser Hinsicht hat Verteidiger Sebastian Prödl in der Vorbereitung bereits einen klaren Unterschied ausmachen können. "Die Läufe hier im Zillertal sind gegenüber dem vergangenen Sommer um 70 Prozent anstrengender geworden. Damals ging es dem Trainer besonders darum, dass wir ein Team werden. Nun will er, dass wir an Fitness und Tempo zulegen, um für seinen Spielstil bestens gerüstet zu sein.“

Die Philosophie von Dutt sieht vor, jetzt deutlich mehr zu agieren statt wie im Vorjahr zunächst auf Sicherheit bedacht zu reagieren. Der ehemalige Sportdirektor des DFB wähnt seine Mannschaft dafür mental sowie taktisch reif und begründet dies mit den klar erkennbaren Fortschritten der zweiten Saisonhälfte.

Kader mental viel aufnahmefähiger

"Wir haben gegen Leverkusen im Dezember gewonnen und in der Rückrunde dann verloren. Trotzdem hat mir unser Spiel beim 1:2 viel besser gefallen als beim 1:0“, sagte Dutt. Der Fußballlehrer schaffte diesen spielerischen Fortschritt in einem 4-4-2-System mit Raute. Die ins Zillertal mitgereisten Journalisten wollten natürlich wissen, ob Dutt durch die WM-Erkenntnisse jetzt andere Überlegungen anstellt und erfuhren Interessantes.

"Die Spielphilosophie ist ja überhaupt nicht gleichbedeutend mit dem Spielsystem. Das System ist gar nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass der Spieler genau weiß, was er zu tun hat, wenn der Ball an einer bestimmten Stelle auf dem Feld auftaucht. Dann muss er schnell handeln und darf nicht erst überlegen, ob wir denn heute im 3-5-2, im 4-4-2 oder im 4-2-3-1 spielen", erklärte Dutt.

Immerhin ließ er sich entlocken, dass sein Grundsystem das 4-4-2 in allen Varianten sei, zu jedem Zeitpunkt eines Spiels allerdings veränderbar sein muss. Dafür sei sein Kader - anders als im Vorjahr - mental viel aufnahmefähiger, weil die bisherigen Tests erfolgreich verliefen. Vor dem heutigen Spiel gegen Wacker Innsbruck gab es in sechs Begegnungen der bisherigen Vorbereitung fünf Siege und ein Unentschieden.

"Das gibt natürlich viel Selbstvertrauen und sorgt für Lockerheit im Training. Im Vorjahr haben wir uns durch schlechte Resultate ja bereits in den Freundschaftsspielen unter Druck gesetzt“, so Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic. Zudem sorgt der Konkurrenzkampf nach dem Abgang von Alphatier Aaron Hunt und der durch die Zugänge von Abwehrspieler Alejandro Galvéz (Rayo Vallecano) sowie den zwei Angreifern Fin Bartels (St. Pauli) und Izet Hajrovic (Galatasaray) in der Breite besser aufgestellte Kader für ein höheres Niveau im Training. "Da ist jetzt Druck auf dem Kessel", so Thomas Eichin.

"Unser Wunsch ist ein einstelliger Platz"

Der Manager musste dies jedoch mit einem Spagat schaffen. Auf der einen Seite gilt es für ihn, den Kader qualitativ zu verbessern, auf der anderen aber gleichzeitig auch, die finanziellen Vorgaben des Vorstandes zu erfüllen: "Bei uns ist kein Spieler unverkäuflich, aber dafür muss die Summe dann auch absolut stimmen.“

Was also ist für Werder im nächsten Bundesligajahr sportlich machbar? Thomas Eichin: "Unser Wunsch ist ein einstelliger Platz und vielleicht ist der wegen der Ausgeglichenheit der Liga sogar drin. Aber wir müssen unsere Möglichkeiten auch realistisch betrachten und wollen daher einfach nur besser werden. Wenn wir am Ende der Saison dann mit gutem Fußball und 41 Punkten Elfter sind, haben wir ja wieder einen Schritt nach vorne gemacht."