Der peruanische Angreifer Claudio Pizarro erzielte gegen Hannover sein neuntes Saisontor
Der peruanische Angreifer Claudio Pizarro erzielte gegen Hannover sein neuntes Saisontor

Werder auf dem Weg zu alter Stärke

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23 Pflichtspiele in Folge war Werder Bremen ohne Niederlage. Die Fans der "Grün-Weißen" träumten schon vom fünften Meistertitel der Vereinsgeschichte. Doch mit zwei Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten um einen Platz im Europapokal - Schalke und Hamburg - verabschiedeten sich die Hanseaten in die Winterpause.

Nach drei weiteren Pleiten zum Auftakt der Rückrunde stürzten die Bremer vom 2. auf den 6. Platz ab und beklagten einen Negativrekord in der zehnjährigen Ära von Trainer Thomas Schaaf, unter dem man noch nie fünf Spiele in Folge verloren hatte.

"Hannover nocht gut bedient"

Nach zwei 2:1-Erfolgen gegen den Tabellenletzten Hertha BSC und über Hoffenheim im DFB-Pokal schlug der drittstärkste Sturm der Bundesliga mit einem 5:1 in Hannover wieder mal so richtig zu. Dabei war "Hannover mit dem 0:4 zur Pause noch gut bedient", brachte Torsten Frings die Überlegenheit der Gäste im Nord-Derby auf den Punkt.

"Wir haben diszipliniert gespielt und sehr wenig zugelassen. Das ist kein Grund, überschwänglich zu werden. Wir müssen weiter konzentriert arbeiten und werden noch einmal richtig angreifen", so der Schütze zum frühen 1:0, Peter Niemeyer (11.). Naldo (18.), Eigentorschütze Leon Andreasen (26.) und Aaron Hunt (44.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Der Ex-Bremer Christian Schulz (59.) verkürzte zwischenzeitlich, ehe Claudio Pizarro (68.) den Endstand herstellte.

"Läuft noch nicht alles rund"

"Natürlich läuft noch nicht alles rund", gibt Clemens Fritz zu. "Aber wir sind auf dem Weg zur alten Stärke und werden jetzt eben eine neue Serie starten. Unser Ziel ist ganz klar der Europapokal, auch wenn die Champions-League-Plätze wohl schon ein wenig weit weg sind."

Das sieht auch Schaaf so: "An unserer Leistung gibt es sicherlich noch einiges zu kritisieren, aber angesichts der Höhe des Erfolgs will ich mich heute einfach nur freuen. Dieser Sieg gibt auf jeden Fall Schwung für das Europa-League-Spiel gegen Enschede."

Dem Trainer ist zwar "egal", auf welchem Weg die Werderaner in die Europa League einziehen, aber "unser Ziel ist auf jeden Fall Platz fünf oder besser. Dafür müssen wir weiter konzentriert arbeiten." Denn der 48-Jährige will auf Nummer sicher gehen und sich nicht darauf verlassen, dass angesichts der Situation im DFB-Pokal Platz sechs wohl für Europa reichen müsste oder Bremen auch über die Europa League oder DFB-Pokal auf die internationale Bühne kommen kann.

Allofs Baukasten-System

"Ich freue mich, dass wir noch in drei Wettbewerben dabei sind. Wir wollen natürlich so viel wie möglich gewinnen", so Schaaf, aber das sei kein Grund für Nachlässigkeiten in der Liga.

"Dieser Sieg baut auf dem 2:1 gegen Hoffenheim auf, das auf dem 2:1 gegen Berlin aufbaute", beschreibt Klaus Allofs die Fortschritte Werders. "Jetzt müssen wir darauf weiter aufbauen", gibt der Sportdirektor die Richtung für die Partie beim FC Twente und am kommenden Sonntag gegen Tabellenführer Bayer Leverkusen vor.

Jürgen Blöhs