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Hans-Joachim Watzke ist seit Februar 2005 BVB-Geschäftsführer
Hans-Joachim Watzke ist seit Februar 2005 BVB-Geschäftsführer

"Werden uns anders präsentieren"

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Dortmund - Über ein Jahr lang war Borussia Dortmund im heimischen Signal Iduna Park ungeschlagen. Am Samstag erwischte es den Deutschen Meister ausgerechnet gegen Aufsteiger Hertha BSC. Bei bundesliga.de spricht BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke über Fehler im Spiel der Borussen und die Vorfreude auf die Champions League.

bundesliga.de: Herr Watzke, jetzt hat es den BVB zuhause nach über einem Jahr wieder erwischt. Wie groß ist Ihre Enttäuschung über die Niederlage gegen den Aufsteiger aus Berlin?

Hans-Joachim Watzke: Natürlich ist die Enttäuschung groß! Das ist immer so, wenn man ein Spiel verloren hat. Aber wir müssen damit vernünftig und ruhig umgehen und das Spiel entsprechend analysieren. Und dann müssen wir am Dienstag in der Champions League gegen Arsenal eine Reaktion zeigen - und idealer Weise auch am nächsten Sonntag in der Bundesliga, wenn wir bei Hannover 96 spielen.

bundesliga.de: Wie groß war Ihre Hoffnung während des Spiels, die drei Punkte gegen Hertha doch in Dortmund zu behalten?

Watzke: Wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, dass diese Hoffnungen nach dem 0:1-Rückstand nicht mehr ganz so groß waren. Man hat gesehen, dass wir insgesamt zu wenige Torchancen kreiert haben. Aus diesem Grund hatte ich doch eine gewisse Skepsis, ob wir das noch einmal drehen können. Zumal Hertha auch noch zweimal das Aluminium getroffen hat. Die Tore der Berliner waren ja kein Zufall, sondern haben sich angekündigt.

bundesliga.de: Waren die fehlenden Chancen das größte Problem des BVB?

Watzke: Ich denke schon, dass dies gegen Hertha BSC den Unterschied ausgemacht hat. Wir haben diesmal nicht kreativ genug gespielt und nicht die richtigen Mittel gefunden. Am Ende hat auch etwas die Geduld gefehlt. Aber solche Tage gibt es eben auch. Dass man auf der anderen Seite nach einem Rückstand offensiver agiert und der Gegner zu Kontern kommt, ist normal. Das ist eben im Fußball so - da sehe ich kein Problem in unserer Defensive.

bundesliga.de: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass die Dominanz des BVB in dieser Saison bislang nicht so groß ist und es an vielen klaren Chancen fehlt?

Watzke: Ich würde das nicht verallgemeinern. Wir kommen auch in dieser Saison zu unseren Chancen, nur eben nicht gegen die Berliner. Aber es ist auch unverkennbar, dass die Gegner insgesamt gegen uns noch tiefer stehen und noch motivierter und konzentrierter zu Werke gehen. Aber wir werden in den nächsten Wochen mit Sicherheit daran arbeiten, das Niveau, das wir auch von uns selbst erwarten, wieder zu erreichen.

bundesliga.de: Jürgen Klopp hatte vor dem Spiel die Devise ausgegeben, mit drei weiteren Punkten einen sehr ordentlichen Saisonstart perfekt zu machen. Was für ein Start ist es jetzt geworden?

Watzke: Da muss man jetzt wohl von einem durchwachsenen Saisonstart für uns sprechen. Kein Grund, nervös zu werden - aber eben auch nicht so gut wie erhofft.

bundesliga.de: Macht Ihnen die Heimniederlage Sorgen mit Blick auf das Spiel am Dienstag, wenn Arsenal London beim BVB gastiert?

Watzke: Nein, da mache ich mir gar keine Sorgen! Man muss das Ganze natürlich sorgfältig analysieren. Aber Sorgen haben wir hier in Dortmund früher ganz andere gehabt, da bringt uns diese Situation jetzt ganz bestimmt nicht aus dem Gleichgewicht.

bundesliga.de: Also ist auch bei Ihnen noch genügend Platz für Vorfreude auf die Champions League?

Watzke: Unmittelbar nach so einer Niederlage noch nicht. Aber auch da mache ich mir keine Sorgen: Die Vorfreude wird sich bis Dienstag definitiv noch einstellen! Wir haben eine tolle Gruppe und zum Auftakt einen absolut attraktiven Gegner.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie Arsenal ein?

Watzke: Arsenal London ist ein Gegner, der über jeden Zweifel erhaben ist. Darüber muss man gar nicht viele Worte verlieren. Trotzdem sind wir mit Arsenal auf Augenhöhe. Wer die bessere Tagesform erwischt, wird das Spiel am Dienstag gewinnen!

bundesliga.de: Was muss die Mannschaft anders machen, um erfolgreich zu sein?

Watzke: Wir müssen aggressiver spielen und wir müssen mehr Schärfe hineinbringen. Wir dürfen nicht versuchen, jeden Gegner nur spielerisch zu schlagen. Wir müssen gerade gegen einen technisch so guten Gegner wie Arsenal auch wieder richtig gallig sein! Aber ich bin sicher, dass wir uns am Dienstag auch anders präsentieren werden.

Das Gespräch führte Dietmar Nolte