Thomas Hitzlsperger bestritt gegen Gladbach sein erstes Bundesliga-Spiel für den VfL Wolfsburg
Thomas Hitzlsperger bestritt gegen Gladbach sein erstes Bundesliga-Spiel für den VfL Wolfsburg

"Werden ganz schnell wieder aufstehen"

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Mönchengladbach - Nach 18 Monaten in Italien und England feierte der deutsche Nationalspieler Thomas Hitzlsperger sein Comeback in der Bundesliga.

Doch die Wolfsburger 1:4-Niederlage in Mönchengladbach konnte der 29-Jährige bei seinem Debüt im VfL-Dress nicht verhindern. Anschließend redete Thomas Hitzlsperger im Interview mit bundesliga.de Klartext.

bundesliga.de: Thomas Hitzlsperger, Ihre Rückkehr in die Fußball-Bundesliga hätten Sie sich sicher schöner vorgestellt als mit einer 1:4-Niederlage in Mönchengladbach?

Thomas Hitzlsperger: Sie können sich sicher denken, dass ich mit so einem Auftakt nicht zufrieden bin. Wir haben nicht gut gespielt als Mannschaft. Die Fähigkeiten sind sicher da. Die Leistung in Köln war sehr gut, auch gegen die Bayern hat die Mannschaft gut gespielt, aber unglücklich verloren. In Mönchengladbach hat es anders ausgesehen. Aber wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken und sagen, dass alles schlecht ist. Wir werden ganz schnell wieder aufstehen und es am nächsten Samstag in Freiburg besser machen.

bundesliga.de: Was waren aus Ihrer Sicht die Ursachen für die Niederlage?

Hitzlsperger: Der schnelle Ausgleich zum 1:1 hat uns sicher nicht in die Karten gespielt. Wenn man 1:0 in Führung geht, sollte man den Vorsprung schon länger halten. Auch wie das 1:1 gefallen ist, war sehr unglücklich. Aber ich will auch nicht viel lamentieren. Wir haben in der zweiten Halbzeit es nicht geschafft zurückzukommen. Durch das 3:1 kurz vor der Halbzeit hat die Borussia noch einmal einen richtigen Schub bekommen, das hat sie beflügelt. Das Publikum stand hinter der Mannschaft, der Sieg in München hat der Borussia viel Selbstvertrauen gegeben. Uns hat das Tor zurückgeworfen. Wir haben jetzt sechs Tage Zeit, um uns aufzurappeln, um zu trainieren und zu analysieren, woran es gelegen hat. Dann müssen wir abstellen, was diesmal schief gelaufen ist.

bundesliga.de: Der VfL Wolfsburg hat nun drei der ersten vier Pflichtspiele der neuen Saison verloren. War das ein Rückschlag angesichts des ambitionierten Saisonziels Qualifikation für die Europa League?

Hitzlsperger: Ich weiß nicht, ob es ein Rückschlag war. Es ist natürlich nicht hilfreich. Aber wir sind erst am 3. Spieltag. Wir müssen uns ganz schnell wieder fangen und richtig gute Ergebnisse erzielen. So wie wir in Mönchengladbach aufgetreten sind, dürfen wir uns nicht noch einmal präsentieren. Wir haben noch 31 Spiele und immer noch alle Chancen, unser Ziel zu erreichen.

bundesliga.de: Wie hat Sie Felix Magath überzeugen können, nach Wolfsburg zu wechseln?

Hitzlsperger: Ich habe zweimal mit ihm gesprochen und einen guten Eindruck bekommen. Er ist sehr ehrgeizig und lebt das auch vor. Es ist bekannt, wie er trainiert. Ich weiß, wie viele Erfolge er schon mit unterschiedlichen Mannschaften erzielt hat. Das sind Gründe genug, nach Wolfsburg zu kommen. In der Mannschaft steckt Potenzial, sie ist gut. Leider haben wir es in Mönchengladbach nicht gezeigt, aber wir werden es bald wieder zeigen.

bundesliga.de: Waren Sie überrascht, dass Felix Magath Sie direkt für die Startelf nominierte?

Hitzlsperger: Nein, ich habe mit Felix Magath gesprochen. Er hat mich gefragt, wie ich mich fühle. Ich habe ihm gesagt, dass ich den ganzen Sommer hart trainiert habe und ich mich in der Lage sehe, hier auch von Beginn an zu spielen. Ich war also nicht wirklich überrascht. Felix Magath ist in der Lage, den neuen Spieler gleich in der Anfangself zu bringen. Das hat er bei mir getan, und darüber bin ich froh.

bundesliga.de: Wie froh sind Sie nach 18 Monaten in Italien und England wieder zurück in der Bundesliga zu sein?

Hitzlsperger: Ich bin sehr froh. Ich habe insgesamt sechs Jahre lang in England in der Premier League gespielt. Die ist wunderbar, das macht Spaß. Aber die Bundesliga ist sehr ausgeglichen und ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski