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Michael Preetz spielte von 1996 bis 2003 im Trikot der Berliner Hertha
Michael Preetz spielte von 1996 bis 2003 im Trikot der Berliner Hertha

"Wer zu kämpfen aufhört, hat schon verloren"

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Der Saal I des ICC Berlin war sehr gut gefüllt. Kein Wunder, denn fast 2000 Mitglieder kamen zur Mitgliederversammlung von Hertha BSC am Montagabend (30.11.09). So viel wie noch nie in der Hertha-Geschichte. Aufgrund des großen Andrangs verzögerte sich der Beginn um ein paar Minuten, bevor Präsident Werner Gegenbauer die mit Spannung erwartete Versammlung eröffnete.

Die erste Rede hielt Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Schiphorst. Der ehemalige Präsident hielt sich kurz, sprach aber Klartext und beendete seine Rede mit den Worten: "Die 2. Bundesliga ist Mist, großer Mist sogar." Dafür erntete er großen Applaus.

Preetz nimmt Mannschaft in die Pflicht

Dann betrat Herthas Geschäftsführer Sport, Michael Preetz, das Rednerpult. Anfänglich unterbrochen meisterte er diese Situationen souverän, sprach viele Themen an und erläuterte den Mitgliedern einige Vorgänge im Detail. Auch die Mannschaft nahm der 42-Jährige in die Pflicht, indem er Bertolt Brecht zitierte: "Wer kämpft, kann verlieren. Aber wer zu kämpfen aufhört, hat schon verloren. Wer das bei uns nicht verstanden hat kann gehen." Nach einer Dreiviertelstunde endete er seine Rede mit den Worten: "Jetzt erst recht!" Die Mitglieder spendeten viel Beifall.

Im Anschluss erläuterte Geschäftsführer Ingo Schiller die finanzielle Lage des Vereins. Aufgrund der Nachverpflichtungen in der vergangenen Winterpause und den deutlich höheren Punktprämien ergab sich sich ein Verlust von 1,9 Millionen Euro.

"Sind kein Schönwetter-Präsidium"

Präsident Werner Gegenbauer redete gewohnt souverän und gab zu: "Auch wir könnten heulen über diese Situation. Aber wir sind kein Schönwetter-Präsidium. Wir laufen nicht weg." Zur im Vorfeld so oft diskutierten Abwahl kam es jedoch nicht. Fünf der sechs Anträge wurden zurückgezogen. Über den verbliebenen wurde abgestimmt. Bei 1477 abgegebenen Stimmen waren nur 277 für die Abwahl des Präsidiums. 75 Prozent Zustimmung hätte der Antrag gebraucht, um durchzukommen.

Viel Applaus gab es für zwei ganz besondere Herthaner. Lothar Heinze wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft geehrt und U23-Assistenztrainer Jochem Ziegert erhielt die Auszeichnung "Herthaner des Jahres". Um 0.22 Uhr endete die Mitgliederversammlung von Hertha BSC. Die Mitglieder übten berechtigte Kritik, waren sich aber am Ende einig. Aus dieser Situation kommen wir nur gemeinsam wieder heraus. "Jetzt erst recht!"