Gegen Bochum wollte der Ball einfach nicht ins Tor: Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi scheiterte am Aluminium
Gegen Bochum wollte der Ball einfach nicht ins Tor: Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi scheiterte am Aluminium

Wenn die Lücke zu klein wird...

xwhatsappmailcopy-link

Manchmal ist es wie verhext. Jeder kennt es - zumindest jeder Autofahrer. Parkplatzsuche am Wochenende in der Innenstadt. Einer Großstadt.

Dann hat man endlich einen. Man fährt vor, zurück, schlägt das Lenkrad rechts und links ein, aber das Auto will einfach nicht in die Lücke passen - sie scheint immer kleiner zu werden. Pech gehabt! Beim nächsten Versuch - beziehungsweise bei der nächsten Lücke - wird es schon klappen.

An den Pfosten

Ähnliche Gedanken dürfte am vergangenen Wochenende wohl auch Schalke-Stürmer Kevin Kuranyi gehabt haben - vor dem Bochumer Tor.

Vor allem an die 87. Minute musste der Nationalstürmer auch nach dem Schlusspfiff noch denken. Was war geschehen? Christian Pander schlägt einen Freistoß in den Bochumer Strafraum. Kuranyi kommt an den Ball, verlängert die Kugel aber aus kurzer Entfernung nur an den Pfosten.

"Normalerweise mache ich den mit geschlossenen Augen rein"

"Das war ein super Ball von Christian. Den mache ich normalerweise mit geschlossenen Augen rein", so Kuranyi. Er findet einfach die Lücke zwischen Torhüter und Pfosten nicht. Kurz vor dem Torwart wird der Kasten halt immer kleiner.

"Es gibt Tage, an denen wird man angeschossen, und der Ball geht von alleine rein. Aber es gibt leider auch Tage, da will der Ball einfach nicht ins Netz", sucht Kuranyi nach einer Erklärung.

Ursachenforschung

Pech wäre eine. Und mit dieser läge der 26-Jährige schon richtig. Denn: Mit zwei Pfostentreffern in der laufenden Saison ist Kuranyi bisher der Pechvogel der Bundesliga.

Pech hin, Pech her: Kuranyi traf an den ersten drei Spieltagen dennoch bereits zwei Mal ins gegnerische Tor. Würde man diese Quote hochrechnen, so käme der Torjäger der "Knappen" in etwa auf stolze 20 Saisontreffer und würde damit aller Voraussicht nach mit um die Torjägerkanone kämpfen.

Kuranyi dennoch zufrieden

Tore sind es, an denen ein Stürmer gemessen wird, allerdings muss der sich dazu erst einmal Möglichkeiten herausspielen. "Es ist auch wichtig, sich Torchancen zu erarbeiten. Dies ist mir heute gelungen", zog Kuranyi trotz der vergebenen Chance ein positives Fazit.

Kein Wunder: Schalke gewann das "kleine" Revierderby gegen den VfL Bochum auch ohne einen Kuranyi-Treffer mit 1:0 und eroberte damit die Tabellenspitze.

Aber am 4. Spieltag im "großen" Revierderby bei Borussia Dortmund will Kuranyi sie dann wieder selbst erwischen - die Lücke zwischen dem Pfosten und dem gegnerischen Torwart. Und den Ball hinter der Torlinie parken.

Sven Becker