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Riccardo Montolivo (M.) spielt in Italien beim AC Florenz
Riccardo Montolivo (M.) spielt in Italien beim AC Florenz

Weltmeister mit Schlagseite durch den Monsun

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Als sich der Weltmeister mit leichter Schlagseite durch den Monsun am Kap gekämpft hatte, sah "Steuermann" Marcello Lippi seine Mannschaft auf Kurs. "Allen, die an uns gezweifelt haben, möchte ich sagen: Italien ist da - mental, physisch und mit ganzem Herzen", betonte der Trainer nach dem 1:1 (0:1) der "Squadra Azzurra" in ihrem ersten WM-Gruppenspiel gegen Paraguay.

Angesichts der widrigen Bedingungen in Kapstadt mit unwetterartigen Regenfällen, Sturm und Kälte sowie einem äußerst destruktiven Gegner versuchte Lippi jede Kritik an seinen Spielern im Keim zu ersticken. "Es war vorher immer von einem gefährlichen Gegner die Rede, außerdem war der Platz durch den Regen rutschig. Deshalb bin ich mit unserem Auftritt sehr zufrieden - egal, was andere meinen", sagte der 62-Jährige, dem die Anspannung durch den hohen Erwartungsdruck anzumerken war.

"Müssen und weiter steigern"

Gemessen an dem Gegenwind, den der Titelverteidiger nach der wenig überzeugenden Vorbereitung und reichlich Personaldiskussionen im Vorfeld zu spüren bekommen hatte, präsentierten sich die "Azzurri" besser als erwartet - wenn auch noch mit viel Luft nach oben, wie selbst Lippi einräumte: "Ich habe eine Mannschaft gesehen, die während des Spiels gewachsen ist, aber natürlich müssen wir uns in den nächsten Partien weiter steigern. Vor allem im Angriff müssen wir mehr Finesse zeigen."

Dagegen konnte die in den letzten Testspielen unsicher wirkende Defensive über weite Strecken überzeugen. Im Abwehrzentrum leisteten sich Kapitän Fabio Cannavaro und Giogio Chiellini nur einen Aussetzer, der allerdings sofort bestraft wurde, als Antolin Alcaraz mit einem Kopfball am Fünfmeterraum das 1:0 (39. Minute) für den Außenseiter markierte. Das Ausgleichstor durch Daniele De Rossi (63.) bewahrte den Mitfavoriten zumindest vor einem totalen Fehlstart.

Den verpassten Sieg wollte Routinier Cannavaro, der als einer von sechs Weltmeistern in der Startformation stand, nicht überbewerten. "Eigentlich muss Italien solche Spiele gewinnen. Aber unsere Leistung in der zweiten Halbzeit sollte uns Mut machen. Wir haben dem Druck nach dem Gegentor Stand gehalten", sagte der 36-Jährige.

Buffon-Einsatz bleibt fraglich

Sorgen bereiten den Italienern derweil Ischiasprobleme bei Starkeeper Gianluigi Buffon. Ob der Nationalkeeper trotz eines eingeklemmten Ischisasnervs schon im nächsten Spiel am Sonntag in Nelspruit gegen Neuseeland wieder mitwirken kann, sei unmöglich vorauszusagen, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag. Der viermalige Welttorhüter, der zur Halbzeit ausgewechselt worden war, hatte zuvor angekündigt, Mitte der Woche wieder einsatzbereit sein zu wollen.

Der 32-Jährige hatte sich seit einer Meniskus-Operation im Dezember immer wieder mit Rückenproblemen herumgeschlagen. Die neuerlichen Schmerzen hatte er bereits beim Aufwärmen vor der Partie gegen die Südamerikaner gespürt. "Ich dachte erst, es sei etwas Schlimmeres, aber es war wohl nur der Ischiasnerv", sagte Buffon.

Selbstvertrauen für Paraguay

Paraguay sah sich durch den Punktgewinn gegen den Favoriten indes für den Kampf um ein Achtelfinal-Ticket gegen Neuseeland und die Slowakei gerüstet. "Dass wir gegen einen so namhaften Gegner bestanden haben, gibt uns eine Menge Selbstvertrauen", sagte Trainer Gerardo Martino, dessen Team allerdings nur defensiv überzeugte.

Im Angriff blieb das Dortmunder Bundesliga-Duo Lucas Barrios und Nelson Valdez erschreckend harmlos und wurde folgerichtig in der zweiten Halbzeit ausgewechselt. Doch die beiden verbleibenden Gruppenspiele werden für die "Albirroja" keine Selbstgänger, wie auch Martino weiß: "Diese Spiele werden völlig anders laufen. Da müssen wir uns unbedingt steigern."