Marcos Antonio (l.) kommt von Rapid Bukarest zum FCN und soll Philipp Wollscheid, der künftig für Bayer Leverkusen spielen wird, in der Innenverteidigung ersetzen
Marcos Antonio (l.) kommt von Rapid Bukarest zum FCN und soll Philipp Wollscheid, der künftig für Bayer Leverkusen spielen wird, in der Innenverteidigung ersetzen

Weltenbummler und Sprachgenie

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München - Rumänien, Portugal, Frankreich, Griechenland und jetzt Deutschland: Der 1. FC Nürnberg hat mit Marcos Antonio Elias Santos einen echten Weltenbummler verpflichtet.

Internationale Erfahrung

Der 1,85 Meter große Brasilianer kommt vom rumänischen Traditionsverein Rapid Bukarest nach Nürnberg und unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag. Beim "Club" soll der 29-Jährige die Nachfolge von Innenverteidiger Philipp Wollscheid antreten, der künftig für Bayer Leverkusen die Fußballschuhe schnürt.



FCN-Trainer Dieter Hecking wollte einen erfahrenen Mann für den vakanten Posten in der Defensive - den hat er nun zweifelsohne bekommen. Marcos Antonio hat bereits 193 Profi-Spiele auf dem Konto. 2002 startete er als 20-Jähriger seine fußballerische Laufbahn in Europa beim FC Porto, wo er in der zweiten Mannschaft spielte. Bei Academica Coimbra gab er 2003 in der portugiesischen SuperLiga sein Profi-Debüt, ehe er zur Saison 2003/2004 zu Gil Vicente FC wechselte, wo er drei Spielzeiten lang zum Einsatz kam. 2006 ging er, innerhalb der Liga, zu Uniao Leiria.

Nach fünf Jahren in Portugal wechselte Marcos Antonio zur Saison 2007/2008 nach Frankreich zum AJ Auxerre. 2008/2009 spielte er bei PAOK Thessaloniki und kehrte für die Saison 2009/2010 nach Portugal zurück, wo er sich Belenenses Lissabon anschloss.

Zuletzt spielte der Verteidiger zwei Spielzeiten bei Rapid Bukarest. Er war als Mannschaftskapitän Führungsspieler und absolvierte 77 Spiele, übrigens zusammen mit Ex-"Club"-Verteidiger Glauber. Mit Rapid kam er in der vergangenen Saison auch auf europäischem Parkett zum Einsatz - allerdings ohne großen Erfolg. Die Rumänen schieden in der Europa League mit fünf Niederlagen in sechs Spielen (ein Sieg) gegen Eindhoven, Legia Warschau und Hapoel Tel Aviv in der Gruppenphase aus. Dabei bestritt der Neu-"Cluberer" aber alle Spiele über die volle Distanz.

Viel Lob und Vorfreude



Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader ist voll des Lobes für den Routinier: "Marcos bringt viel Erfahrung und Spielpraxis mit. Er spricht vier Sprachen fließend, das zeigt, dass er auch neben dem Platz eine wichtige Rolle in der Mannschaft spielen kann." Probleme bei der Integration ins Team sind nicht zu erwarten - Marcos Antonio hat in jedem Land, in dem er aktiv war, die Landessprache gelernt.

Die Erfahrung, dass es nicht immer nur aufwärts geht, hat er aber ebenfalls gemacht: 2009 stand seine Karriere wegen einer Schilddrüsenerkrankung auf der Kippe, neun Monate musste er pausieren. Das ist lange ausgestanden, der kopfballstarke Verteidiger ist topfit und kann es kaum erwarten, dass es beim "Club" am 24. Juni losgeht.

"Ich freue mich auf meine neue Aufgabe beim 1. FC Nürnberg. Es ehrt mich, für einen absoluten Traditionsverein in der Bundesliga spielen zu dürfen. Die Bundesliga ist eine der besten Ligen in Europa, es wird eine tolle Herausforderung", ließ der 29-Jährige via Vereinshomepage verlauten. Ob er diese Sätze bereits auf Deutsch sagte, ist nicht bekannt - zuzutrauen wäre es ihm allemal.