Schalke-Trainer Huub Stevens vertraut im Spiel gegen Olympiakos Piräus auf den in der Champions League so erfolgreichen Torjäger Klaas-Jan Huntelaar
Schalke-Trainer Huub Stevens vertraut im Spiel gegen Olympiakos Piräus auf den in der Champions League so erfolgreichen Torjäger Klaas-Jan Huntelaar

Weiterkommen und Zeichen setzen

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Gelsenkirchen - Den Chaos-Auftritt von Leverkusen abhaken, das Weiterkommen perfekt machen, dem Krisengerede ein Ende setzen: Schalke 04 hat im zweiten Gruppen-Endspiel der Champions League am Mittwoch gegen den griechischen Rekordmeister Olympiacos Piräus (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) klare Ziele vor Augen.

"Das Achtelfinale wäre ein Riesensprung"

Ein Zeichen der Stärke zu setzen ist den Königsblauen nach dem peinlichen 0:2 bei Bayer Leverkusen fast ebenso wichtig wie die Qualifikation für die K.o.-Phase. Dazu muss ein Sieg her.



"Wir wollen den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale schaffen und wieder das zeigen, was wir können. So etwas wie gegen Leverkusen passiert uns kein zweites Mal", sagte Nationalspieler Roman Neustädter. Sportdirektor Horst Heldt ließ keine Zweifel an der Bedeutung des Duells: "Es ist das wichtigste Spiel. Das Achtelfinale wäre ein Riesensprung und würde Vieles erleichtern."

In einer einstündigen Teamsitzung am Sonntagmorgen hatten die Schalker die Pleite von Leverkusen, die ein Streit vor laufenden Kameras zwischen Coach Huub Stevens und Jefferson Farfan abgerundet hatte, aufgearbeitet. "Das ist abgehakt. Wir konzentrieren uns auf unser Ziel, eine Runde weiterzukommen", sagte Stevens. In den Trainingseinheiten nach der Aussprache verbreiteten die gut gelaunten Profis fast demonstrativ Aufbruchsstimmung.

Stevens setzt auf den "Königsklassen"-Hunter



"Was sollen wir machen? Etwa in Tränen ausbrechen? Wir haben über die Situation gesprochen, und jetzt müssen wir die Sache auch abhaken", sagte Mittelfeld-Abräumer Jermaine Jones: "Dass der eine oder andere frustriert ist, gehört dazu und zeigt doch nur, dass alle heiß sind. Das ist ein gutes Zeichen." Auch Sportdirektor Horst Heldt, der seiner Elf nach dem Spiel bei Bayer noch "kollektives Versagen" vorgeworfen hatte, blickt der Aufgabe positiv entgegen: "Wir können es auf jeden Fall nur besser machen."

Mangels Alternativen wird Stevens gegen den souveränen Tabellenführer der griechischen Liga, der ebenfalls noch auf ein Achtelfinalticket hofft, wohl dieselbe Startelf wie in Leverkusen aufbieten. Flügelstürmer Ibrahim Afellay (Zerrung im Oberschenkel) fällt ebenso aus wie Marco Höger (Syndesmose-Anriss). Dass die Abwehrspieler Atsuto Uchida und Christoph Metzelder (beide Muskelfaserriss) schon wieder Alternativen sein könnten, ist unwahrscheinlich.

Volles Vertrauen setzt der Trainer weiterhin in seinen niederländischen Landsmann Klaas-Jan Huntelaar, der in der Bundesliga seiner Form weit hinterläuft und seit 580 Minuten auf ein Tor wartet, in der Königsklasse aber in bislang allen vier Spielen getroffen hat. Auf die Frage, ob er glaube, dass der "Hunter" am Mittwoch wieder trifft, antwortete Stevens eher amüsiert als mürrisch: "Ich bin nicht Gott, sondern nur ein Trainer, der Laufschuhe anhat und nicht weiß, was morgen passiert."

Zweiter Matchball gegen selbstbewusste Griechen



Ein weiteres Lebenszeichen von Huntelaar in der Champions League käme den Schalkern gerade recht. Olympiacos, das im Hinspiel beim 2:1-Sieg des Bundesligisten extrem schwach aufgetreten war, hat sich längst stabilisiert. Die beiden letzten Champions-League-Spiele haben die Griechen gewonnen, die heimische Liga dominieren sie nach Belieben.

Sollte die Stevens-Elf, die beim 2:2 gegen den FC Arsenal ihren ersten Achtelfinal-Matchball vergeben hatte, erneut keinen "Dreier" einfahren, wird das letzte Gruppenspiel am 4. Dezember bei HSC Montpellier zur Zitterpartie. Sollte sie verloren gehen und Schalke in die Europa League absteigen würde, rechnet Heldt mit einem finanziellen Verlust in Höhe eines "hohen siebenstelligen Betrages".

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:



Schalke: Unnerstall - Höwedes, Papadopoulos, Matip, Fuchs - Jones, Neustädter - Farfan, Holtby, Draxler - Huntelaar

Piräus: Carroll - Torosidis, Contreras, Manolas, Holebas - Maniatis, Modesto - Abdoun, Fuster, Machado - Mitroglou

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)