Sami Hyypiä und seine Leverkusener gastieren in der Champions League beim ukrainischen Meister Shaktar Donetsk
Sami Hyypiä und seine Leverkusener gastieren in der Champions League beim ukrainischen Meister Shaktar Donetsk

Weiche Knie statt breiter Brust bei Bayer

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Donetsk - Als Stefan Kießling und Co. am Montagmorgen die Chartermaschine bestiegen, war in den Gesichtern der Profis immer noch die Enttäuschung vom vergangenen Samstag abzulesen.

Rolfes: "Wir haben eine gute Ausgangsposition"

Die Angst vor einer weiteren Pleite am Dienstagabend in der Champions League bei Shakhtar Donetsk (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker) begleitete Bayer Leverkusen auf den rund dreieinhalbstündigen Flug in die ostukrainische Industrie-Metropole, wo es für den Werksklub drei Tage nach der 0:1-Blamage bei Eintracht Braunschweig um die Chance auf ein Weiterkommen geht.

"Wir erwarten ein sehr schwieriges Spiel. Wir haben kurz über das Spiel in Braunschweig gesprochen und uns dann direkt auf Donetsk konzentriert. Jeder bei uns weiß, wie wichtig dieses Spiel für uns ist," sagte Bayer-Teamchef Sami Hyypiä kurz vor dem Abschlusstraining in der prachtvollen Donbass-Arena.

Der Finne kündigte zugleich an, dass er im Gegensatz zu Samstag, als seine Rotation schiefging, gegen Donetsk wieder sein A-Team ins Rennen schickt: "Wir müssen in so einem Spiel mit der besten Mannschaft auflaufen, das ist doch klar." Also rotiert Hyypiä wieder zurück. In Donetsk wird Bayer in Bestbesetzung antreten, das heißt mit dem A-Sturm Stefan Kießling, Sidney Sam und Heung-Min Son.



"Wir müssen jetzt ganz schnell umschalten und in Donetsk wieder unser wahres Gesicht zeigen", sagte Sportchef Rudi Völler und fordert im 2240 km von Leverkusen entfernten Dombass-Stadion eine Trotzreaktion seiner Mannschaft. Im Rückspiel gegen den ukrainischen Meister kann die Mannschaft von Teamchef Sami Hyypiä die Tür zum Achtelfinale ganz weit aufstoßen. "Wir haben eine gute Ausgangsposition. Wenn wir gewinnen, haben wir eine sehr gute Ausgangsposition", sagte Kapitän Simon Rolfes.

"Wir wissen, dass wir es besser können. Es ist gut, dass wir das schon am Dienstag wieder beweisen können", sagte Hyypiä, der auf Stefan Reinartz (Fersenprobleme) und Ersatztorhüter Andres Palop (Wadenprobleme) verzichten muss. Und Rolfes ergänzte: "Wir sind in einer sehr guten Form und dürfen uns nicht wegen einem Ausrutscher alles kaputt reden lassen." Der 31-jährige mahnte aber auch: "Wir müssen in Donetsk hellwach sein, denn vor den fanatischen Zuschauern wollen sie sich für das 0:4 im Hinspiel revanchieren."

"Heißer Tanz" in der Donbass Arena



Torwart Bernd Leno erwartet in Donetsk ebenfalls einen ganz anderen Gegner als im Hinspiel. "Shakhtar wird ganz anders auftreten. Deshalb muss bei uns jeder 110 Prozent geben, damit wir dort bestehen." Sebastian Boenisch pflichtet seinem Keeper bei: "Das wird ein ganz heißer Tanz."

Den verspricht auch Donetsk-Trainer Mircea Lucescu dem Werksklub. Der Rumäne will mit seinem Team den zweiten Platz zurückerobern. Die Statistik spricht allerdings gegen die Ukrainier, denn Shakhtar gewann vor eigenem Publikum seit über 30 Jahren nicht mehr gegen einen Bundesligisten. Letztmals siegte der Club als Titelverteidiger in der Saison 1980/81 in der ersten Runde des UEFA-Pokals gegen Eintracht Frankfurt mit 1:0. Leverkusen verlor allerdings bei seinem letzten Auftritt in der Ukraine im vergangenen November in der Gruppenphase der Europa League mit 0:2 bei Metalist Charkiw.

Die Aufstellungen:

Donetsk: Pyatov - Srna, Rakizki, Kucher, Shevchuk - Fernando, Hübschman - Douglas Costa, Bernard, Alex Teixeira - Ferreyra

Leverkusen: Leno - Donati, Spahic, Toprak, Boenisch - Bender, Rolfes, Castro - Sam, Kießling, Son