Zum Abheben: Huntelaar netzte gegen Twente drei Mal ein (29., 57. /Foulelfmeter, 81.)
Zum Abheben: Huntelaar netzte gegen Twente drei Mal ein (29., 57. /Foulelfmeter, 81.)

Weckruf in der Pause

xwhatsappmailcopy-link

Gelsenkirchen - Und immer wieder trifft der "Hunter". Erst der Dreierpack gegen Viktoria Pilsen, jetzt ein Dreierpack gegen Twente Enschede - und Schalke 04 steht dank Torjäger Klaas-Jan Huntelaar im Viertelfinale der Europa League.

Für den Niederländer waren es beim 4:1-Sieg des FC Schalke 04 über Twente Enschede bereits die Pflichtspieltore Nummer 35 bis 37 in dieser Saison. Im Europapokal ist Klaas-Jan Huntelaar mit jetzt 16 Toren aus 18 Spielen sogar treffsicherster Schalker der Vereinsgeschichte.

Nach der Partie und dem Einzug ins Viertelfinale stellte sich ein gut aufgelegter Torjäger den Fragen und plauderte über Kabinenschwüre und Souvenirs.

Frage: Herr Huntelaar, wieder haben Sie drei Mal getroffen und liegen jetzt bei 37 Saisontoren. Peilen Sie langsam die Zahl 50 an?

Klaas-Jan Huntelaar: Ich habe für mich selbst keinen Fokus auf irgendeine bestimmte Zahl an Toren gerichtet. Ich will einfach nur gut spielen, so wie wir es mit der ganzen Mannschaft in der zweiten Habzeit gegen Enschede gemacht haben. Und dann gucken wir mal, was dabei am Ende herauskommt.

Frage: Was war denn los in der ersten Halbzeit, als Schalke sogar in Rückstand geraten ist?

Huntelaar: Wir sind in der ersten Halbzeit nicht richtig nach vorne gekommen. Und wir haben auch nicht den Willen gezeigt, der dann in der zweiten Halbzeit zu spüren war. Wir hatten uns vorgenommen, nach vorne zu spielen und Druck aufzubauen. Aber wir haben es in den ersten 45 Minuten nicht umgesetzt. In der zweiten Hälfte haben wir das aber super gemacht. Wir haben uns in der Kabine eingeschworen, offensiver zu spielen, so wie wir es auch trainiert hatten. Mehr Druck machen, aus dem Mittelfeld und der Verteidigung mit aufrücken. Das hat dann super geklappt.

Frage: Enschede hatte nach 18 Minuten sogar die Chance, mit 2:0 in Führung zu gehen.

Huntelaar: Twente ist keine schlechte Mannschaft und wir wussten, dass es schwierig wird. Sie haben das gut gemacht und wir haben es zugelassen. Es war enorm wichtig, nicht noch ein zweites Tor zu kassieren, sondern noch vor der Pause mit dem Ausgleich zu antworten. Das war wichtig, um wieder zurück ins Spiel zu kommen.

Frage: Ist Huub Stevens laut geworden in der Pause?

Huntelaar: Ja natürlich, weil wir einfach schlecht gespielt haben in der ersten Hälfte und kaum etwas von dem zu sehen war, was wir uns vorgenommen hatten. Da ist es schon ein bisschen lauter geworden.

Frage: Am Ende war es dann doch ein klarer Sieg - ist er eigentlich noch schöner für Sie, weil Sie gegen Ihre eigenen Landsleute gewonnen haben?

Huntelaar: Schöner ist es nicht, aber es ist für mich schon etwas Besonderes, gegen eine holländische Mannschaft zu spielen. Das Spiel wird dort auch im Fernsehen gezeigt, viele Leute gucken zu - das spielt schon eine Rolle. Und so ein Duell möchte ich dann auf keinen Fall verlieren.

Frage: Sie haben sich auch den Spielball gesichert und eingepackt. Was bedeutet er Ihnen?

Huntelaar:(lacht) Eigentlich gar nicht so viel! Meistens liegt der Ball zuhause dann doch nur herum. Aber wenn ich ihn dann sehe oder wir spielen zuhause mal damit, dann ist es doch eine schöne Erinnerung an ein besonderes Spiel. Und es ist doch auch immer gut, einen Ball im Haus zu haben - dann kann man immer Fußballspielen.

Frage: Manchester City und Manchester United sind im Achtelfinale ausgeschieden - die Chancen der Schalker auf einen Sieg in der Europa League sind damit nicht gerade kleiner geworden.

Huntelaar: Das sind ohne Zweifel gute Mannschaften und es ist auch ganz schön für uns, dass sie nicht mehr im Wettbewerb dabei sind. Aber es zeigt auf der anderen Seite, dass ihre Gegner Athletic Bilbao und Sporting Lissabon eben auch gute Mannschaften haben. Man kann also nicht wirklich von einem Vorteil für uns sprechen. Und letztlich müssen wir auch erst einmal jeden anderen Gegner schlagen.

Frage: Die Fans fühlen sich schon an die legendäre Geschichte der "Eurofighter" erinnert, die 1997 den UEFA-Cup gewonnen haben. Sagt Ihnen das auch etwas?

Huntelaar: Die Geschichte weiß ich, aber von den damaligen Spielern kenne ich eigentlich nicht so viele. Youri Mulder kenne ich natürlich, aber der hat mir auch nicht so viel davon erzählt (lacht) Nur, dass er damals in den Endspielen verletzt war.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte