Diego weckte mit seinem Ausgleichstreffer Hoffnungen aufs Rückspiel
Diego weckte mit seinem Ausgleichstreffer Hoffnungen aufs Rückspiel

Wechselbad der Gefühle: Auf Mailand folgt Cottbus

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"Da war mehr drin", meint nicht nur Per Mertesacker. Die Fans im Weser-Stadion wurden Zeuge wie Werder in der UEFA-Pokal Partie gegen den AC Mailand das Geschen bestimmte.

Doch die Bremer mussten sich letztlich mit einem 1:1-Unentschieden begnügen. Werder machte von Beginn an mächtig Dampf, nur der Führungstreffer wollte nicht gelingen.

Gewohntes Bild

Wie so oft in den vergangenen Wochen, machte die mangelnde Chancenverwertung den Siegesambitionen der "Grün-Weißen" einen Strich durch die Rechnung.

Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Ausgangslage der Bremer für das Rückspiel (Donnerstag, 26.02.2009, 20:45 Uhr) nicht die Schlechteste ist, sie aber noch eine ordentliche Schippe drauflegen müssen, um ins Achtelfinale des UEFA-Cups einzuziehen. Und da ist ja auch noch das Bundesliga-Spiel gegen den FC Energie Cottbus.

"Wir hätten Mailand schlagen können"

"Wir können mit dem Unentschieden nicht ganz zufrieden sein, wir hätten Mailand schlagen können. Leider sind wir durch einen dummen Fehler ins Hintertreffen geraten", sagt Klaus Allofs. Der Sportdirektor verweist damit auf jene Szene, die zum 0:1 aus Bremer Sicht führte: Ein verunglückter Querpass von Clemens Fritz landete direkt vor den Füßen von Mathieu Flamini, der das Leder in den Strafraum flankte - Flippo Inzaghi verwertete die Hereingabe zum Führungstreffer für die Gäste (36.).

"Leider haben wir den Gegner eingeladen in Führung zu gehen", beschreibt Schaaf die Situation fast schon versöhnlich. Fritz selbst geht dagegen deutlich härter mit sich ins Gericht: "Das war ein katastrophaler Fehler von mir. Dabei wollten wir die individuellen Fehler unbedingt abstellen." Der Unglücksraabe weiter: "Ich wollte den Ball wegschlagen, treffe ihn aber nicht richtig. Es tut mir leid für die Mannschaft."

Einbahnstraßenfußball gegen Mailänder Starensemble

In der Folgezeit bewiesen die Werderaner Moral. Sie steckten nicht auf, drückten auf den Ausgleich. In der zweiten Spielhälfte dürfte sich so mancher Werder-Fan ungläubig die Augen gerieben haben. Bremen bot über weite Strecken Einbahnstraßenfußball gen Gäste-Tor. Noch einmal zur Erinnerung: Der Gegner hieß AC Mailand.

Zahlreicher guter Möglichkeiten zum Trotz wollte das Leder aber einfach nicht ins Tor gehen. "Wir haben Mailand oft in Verlegenheit gebracht, da war es an der Zeit auch mal ein Tor zu machen", rügt Cheftrainer Thomas Schaaf die mangelnde Chancenverwertung seiner Elf.

"Chancen stehen bei 40 zu 60"


Schließlich war es Diego, der die Bemühungen der Bremer mit einem Tor belohnte (84.). Der Brasilianer, zweifellos Werders auffälligster Akteur am Mittwochabend, räumt seinem Team für das Rückspiel weiterhin gute Chancen ein: "Natürlich wird es schwierig sein in Mailand zu bestehen. Aber wir haben die Qualität, um ins Achtelfinale einzuziehen. Wir fahren da hin, um zu gewinnen. Die Chancen, dass wir es schaffen, sehe ich bei 40 zu 60."

Die Außenseiterrolle scheint Diego und Co. zu gefallen. Doch vorerst gilt es beim FC Energie Cottbus einen Sieg zu landen und in der Lausitz geht Werder, obwohl in der Liga bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben, zweifellos als Favorit ins Rennen. Doch in Cottbus zu bestehen, die Erfahrung hat schon so manches Bundesligateam machen müssen, ist wahrlich kein leichtes Unterfangen. Das weiß auch Coach Schaaf: "Das wird keine leichte Aufgabe. In Cottbus haben wir uns immer schwer getan. Sie werden uns alles abverlangen."

Diego wieder dabei

Der Trainer darf dabei aber wieder auf die Dienste seines Spielmachers zählen. Diego kehrt nach abgesessener Rot-Sperre in den Bundesligaalltag zurück und hat bereits gegen Mailand aufgezeigt, wie wichtig er für den Spielfluss der Hansestädter ist.

"Nach drei Wochen ohne Spielpraxis bin ich noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber ich freue mich, der Mannschaft wieder helfen zu können", sagt Diego. Gegen Mailand hat er das bereits getan und auch in Cottbus kann Werder seine Hilfe vermutlich gut gebrauchen.

Aus Bremen berichtet Timo Strömer