19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Auch Vedad Ibisevic (l.), mit sechs Toren treffsicherster 1899-Akteur, vergab gegen die Top-Teams wie den VfL Wolfsburg zahlreiche Torgelegenheiten
Auch Vedad Ibisevic (l.), mit sechs Toren treffsicherster 1899-Akteur, vergab gegen die Top-Teams wie den VfL Wolfsburg zahlreiche Torgelegenheiten

Warum gewinnt Hoffenheim nur gegen die "Kleinen"?

xwhatsappmailcopy-link

Die Bilanz ist kurios: Teilt man Hoffenheims bisherige 14 Saisonspiele in Partien gegen Teams aus der aktuell oberen sowie gegen Teams aus der aktuell unteren Tabellenhälfte auf, könnte die Diskrepanz kaum größer sein.

Gegen die Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen konnte Hoffenheim alle seine sieben Partien gewinnen. Gegen die Top-Teams gewann man dagegen keines der sieben Spiele.

1899 wirbelt gegen die "Kleinen"

Die meisten Duelle gegen Teams aus der zweiten Hälfte entschieden die Männer von 1899-Coach Ralf Rangnick relativ deutlich für sich. Sowohl zuhause als auch auswärts konnten klare Siege eingefahren werden. So wurde beispielsweise die Hertha am 7. Spieltag mit 1:5 zurück in die Hauptstadt geschickt. Bochum musste bereits zwei Spieltage zuvor eine 0:3-Niederlage in Sinsheim einstecken.

Aber auch auf fremden Plätzen scheinen sich die Hoffenheimer gegen die "Kleinen" wohl zu fühlen: In Köln wurde bei der 4:0-Gala ein Offensiv-Feuerwerk abgebrannt und auch beim Sieg in Gladbach bewiesen Rangnicks Mannen langen Atem und drehten das Spiel in den letzte Minuten, um letztlich noch mit 4:2 zu triumphieren. Dabei lagen Hildebrand und Co. bereits nach 20 Minuten 0:2 hinten.

Gegen direkte Konkurrenten nur zwei Remis

Vollkommen anders sieht es dagegen bei den Spielen gegen die Rivalen um einen Europapokal-Platz aus: Hoffenheim zog meist knapp den Kürzeren. Einzig die Partie in Bremen (0:2) war vor dem Abpfiff entschieden, aber auch die hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können, wenn Carlos Eduardo beim Stand von 0:0 nicht mit einem Elfmeter an Tim Wiese gescheitert wäre. Am Ende stehen gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte für 1899 jedoch nur zwei magere Punkte zu Buche: Deutlich zu wenig für den Herbstmeister der vergangenen Saison!

Am 1. Spieltag endete die Partie gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München 1:1 unentschieden und gegen Felix Magaths Schalker konnte am 3. Spieltag ein 0:0-Remis erkämpft werden. Beide Spiele fanden in der heimischen Rhein-Neckar-Arena statt. Bei ihren drei Auftritten in der Fremde konnten die 1899-Spieler gegen die Teams aus der oberen Tabellenhälfte noch keine Punkte ergattern.

Lediglich vier Treffer gegen die Top-Teams

Bei einem Torverhältnis von vier geschossenen gegenüber zehn kassierten Toren hagelte es fünf Niederlagen für die Kraichgauer. Alles zwar knappe Schlappen, aber trotzdem standen die Hoffenheimer nach Spielen gegen direkte Konkurrenten meist mit leeren Händen da. Woran liegt's?

Der Austragungsort scheint bei den Hoffenheimern keine große Rolle zu spielen. Gegen die Top-Teams trat man sogar ein Mal häufiger zuhause an, als gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte.

Chancenverwertung macht den Unterschied

Nachvollziehbar erscheint auch, dass Hoffenheim gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte häufiger zum Abschluss kommt: In jenen sieben Spielen waren es 96 ungeblockte Torschüsse - gegen die sieben Top-Teams gaben die Hoffenheimer nur 60 nicht geblockte Torschüsse ab.

Der große Unterschied hierbei ist allerdings der Ertrag aus den Chancen: 21 Treffern gegen die Teams aus der unteren Hälfte stehen nur vier magere Tore gegen die Top-Teams der Liga gegenüber. Das macht bei der Chancenverwertung einen Unterschied von 21,9 Prozent zu 6,7 Prozent - mit der größeren Klasse der Torhüter der Top-Teams allein ist dies sicherlich nicht zu erklären. Auch die Schussgenauigkeit der 1899-Akteure war gegen die "Großen" (33,3 Prozent) deutlich schlechter als gegen die "Kleinen" (45,8 Prozent).

An mangelndem Ballbesitz lag es dagegen definitiv nicht - auch gegen die "Großen" hatten die Kraichgauer im Schnitt 51,6 Prozent Ballbesitz, gegen die "Kleinen" war er mit 51,8 Prozent nur geringfügig höher.

Kein großer Unterschied bei den Zweikämpfen

Beim Zweikampfverhalten fällt der Unterscheid ebenfalls gering und keinesfalls entscheidend aus: Gegen die Top-Teams gewann Hoffenheim 53 Prozent der Duelle am Ball, gegen die Mannschaften aus unteren Tabellenhälfte waren es mit 53,7 Prozent nur geringfügig mehr. Zudem sind auch die zehn kassierten Treffer in sieben Duellen gegen die Spitzenmannschaften keine überragende, aber auch gewiss keine schlechte Bilanz.

So bleibt unter dem Strich in erster Linie die Diskrepanz bei der Chancenverwertung bestehen.

Sebastian Bisch


    Die Ergebnisse im Detail:

    Gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte:

    1. Spieltag: 1899 Hoffenheim - FC Bayern München 1:1
    2. Spieltag: Bayer 04 Leverkusen - 1899 Hoffenheim 1:0
    3. Spieltag: 1899 Hoffenheim - FC Schalke 04 0:0
    8. Spieltag: 1. FSV Mainz 05 - 1899 Hoffenheim 2:1
    9. Spieltag: Werder Bremen - 1899 Hoffenheim 2:0
    12. Spieltag: 1899 Hoffenheim - VfL Wolfsburg 1:2
    14. Spieltag: 1899 Hoffenheim - Borussia Dortmund 1:2


    Gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte:

    4. Spieltag: Hannover 96 - 1899 Hoffenheim 0:1
    5. Spieltag: 1899 Hoffenheim - VfL Bochum 3:0
    6. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim 2:4
    7. Spieltag: 1899 Hoffenheim - Hertha BSC 5:1
    10. Spieltag: 1899 Hoffenheim - 1. FC Nürnberg 3:0
    11. Spieltag: SC Freiburg - 1899 Hoffenheim 0:1
    13. Spieltag: 1. FC Köln - 1899 Hoffenheim 0:4