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Nadja Pilzweger (2.v.r.) und Thorsten Richter (2.v.l.) gehörten schon beim Kids-Club-Sommercamp 2011 zum Kreis der Betreuer
Nadja Pilzweger (2.v.r.) und Thorsten Richter (2.v.l.) gehörten schon beim Kids-Club-Sommercamp 2011 zum Kreis der Betreuer

"Vorurteile verfliegen in wenigen Stunden"

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Köln - Wenn 240 Kinder aus allen Regionen Deutschlands zu einem gemeinsamen Sommercamp in Bremen zusammenkommen, dann läuft nichts ohne eine langfristige Planung und Organisation. Neben Gastgeber Werder Bremen und der DFL Deutsche Fußball Liga als Ausrichter war der Nationale Arbeitskreises (NAK) der Kids-Clubs hauptsächlich an den Vorbereitungen beteiligt.

bundesliga.de hat sich mit Nadja Pilzweger (Werder Bremen) und Thorsten Richter (1. FSV Mainz 05 / NAK) über Aufwand, Nachfrage und gewisse Planungstücken unterhalten.

bundesliga.de: Wie lange habt ihr bis heute an der Vorbereitung des Kids-Clubs-Sommercamps gesessen?

Nadja Pilzweger: Die intensive Phase läuft seit Februar 2012. Zusammen mit David Wetzel vom SC Freiburg haben wir den Rahmen der Veranstaltung abgesteckt. Unter anderem wurde die Frage der Unterbringung und Räumlichkeiten geklärt und wir haben alle Vereine mit ihren Kids-Clubs angeschrieben.

Thorsten Richter: Grob geschätzt läuft die Vorbereitung seit etwa zehn Monaten. Inklusive der Zeit für die vielen Gespräche mit den anderen teilnehmenden Vereinen.
bundesliga.de: Nadja, wie lief und läuft die Zusammenarbeit mit dem SV Werder und den zahlreichen beim Sommercamp helfenden Ehrenamtlern?

Nadja Pilzweger: Wir haben nur positive Erfahrungen mit unseren Ehrenamtlichen gemacht, die mit großem Engagement dabei sind. Des Weiteren sind wir positiv überrascht, denn egal wohin wir mit unserem Konzept zum Camp kamen, wurden uns die Türen geöffnet und Arbeit erleichtert, teilweise sogar abgenommen.

Zum Beispiel bei den Räumlichkeiten im Stadion mussten Absprachen mit EUREST (VIP-Bereiche) sowie der Weser-Stadion GmbH getroffen werden, denn hier sind wir nicht der Eigentümer. Oder das Gelände der Gaststätte Galaxy gehört zum angrenzenden Verein des BTV, die uns ebenfalls alle Möglichkeiten der Nutzung einräumten. Das Sportgelände sowie der Presseraum wurden uns von Werder zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Und nicht zuletzt ist das Präventionszentrum der Polizei mit sehr großem Engagement dabei.

bundesliga.de: Wo liegen (kleinere) Tücken bei der Planung?

Nadja Pilzweger: Bei der großen Anzahl der Kids muss die Aufsicht gut geplant und durchdacht sein. Aus diesem Grund gibt es in diesem Jahr Betreuerteams, die extra für verschiedene Bereiche zuständig sind. Die Wege wurden so gewählt, dass sie einfach und ungefährlich sind, Und trotzdem wird sich kein Kind alleine auf den Wegen bewegen, sondern nur in Begleitung von Betreuern.

Thorsten Richter: Richtig, die Wege zu den einzelnen Plätzen und Orten müssen entsprechend gesichert sein, das ist ganz wichtig. Daneben sind rechtliche Fragen unbedingt zu klären, etwa mit den Eltern der Kinder zu Bildrechten, Versicherungen etc.

bundesliga.de: Wie groß war die Nachfrage für die Teilnehmerplätze aus den einzelnen Clubs?

Thorsten Richter: Die war einfach überragend groß - jeder Verein hätte die Plätze mindestens dreifach belegen können:

Nadja Pilzweger: Dem kann ich nur zustimmen. Die Eltern waren enttäuscht, wenn ihre Kinder nicht teilnehmen konnten.

bundesliga.de: Welche Bedeutung haben so große Kids-Veranstaltungen für die Frühprävention?

Nadja Pilzweger: Wir haben mit dem Werder Kids-Club in der laufenden Saison durch Gemeinschaftsaktionen bei Heim- und Auswärtsspielen sehr gute Erfahrungen gemacht, und ich war schon beim Camp in Seibersbach im letzten Jahr sehr begeistert. Bei Kindern in diesem Alter werden Vorurteile - soweit sie vorhanden sind - in einer Gemeinschaftsaktion sehr schnell abgebaut. Das Interesse der teilnehmenden Vereine und die Anmeldezahlen spiegeln den Erfolg unserer präventiven Arbeit wider. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Thorsten Richter: Wir haben es im Sommercamp 2011 eindeutig gemerkt: Der direkte Kontakt der Kinder untereinander ist die einfach die beste Frühprävention. Vorurteile verfliegen nahezu in wenigen Stunden dauerhaft. Das ist Basisarbeit, die sich in ein paar Jahren auszahlen wird.