Existenzkampf: Der VfB Stuttgart mit Vedad Ibisevic (l.) braucht gegen Dortmund mit Sokratis dringend Punkte
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Europa-Hoffnung trifft auf Abstiegsangst

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München - Die 51. Bundesliga-Saison biegt mit dem 28. Spieltag allmählich auf die Zielgerade ein. Doch zuvor haben einige Teams noch die Hoffnung auf die Teilnahme am internationalen Fußball, andere wiederum stehen mit dem Rücken zur Wand und zittern mehr denn je um den Verbleib im Oberhaus.

Einige dieser Teams, die auf Europa hoffen, treffen am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker) auf eben jene Abstiegskandidaten, für die im Endspurt jeder Sieg und jeder Punkt überlebenwichtig ist.

Da war er zum ersten Mal, der grantige Huub Stevens, wie man ihn in der Bundesliga kennt. Nach der 0:2-Niederlage des VfB in Nürnberg sprudelte es aus dem Niederländer heraus: "Nürnberg hat verstanden, worum es geht. Wir haben gut angefangen, aber nach 20 Minuten das Fußballspielen eingestellt und uns den Schneid abkaufen lassen. Das werden wir besprechen, denn das kann nicht sein." Am Freitag sagte Stevens dann: "Die Art und Weise muss eine andere sein im Vergleich zum Spiel in Nürnberg."

Durch die Pleite im Frankenland rutschten die Schwaben auf einen direkten Abstiegsplatz. Die mit 54 Gegentoren zweitschlechteste der Liga bereitet dem VfB weiterhin Sorgen. In der Offensive kann Stevens dafür wieder auf Mohammed Abdellaoue bauen. Mit Dortmund kommt nun ein Spitzenteam nach Stuttgart. Ein Blick in die Statistik des Gegners macht Hoffnung für den VfB.

Dortmund hatte auswärts in der laufenden Saison Probleme gegen Kellerkinder. In Nürnberg spielte der BVB mit Coach Jürgen Klopp, einem Kind der Stadt Stuttgart, nur 1:1, in Hamburg setzte es gar ein 0:3. Doch aktuell sind die Dortmunder sehr gut in Form. Einen Derbysieg gegen Schalke verhinderten einzig und allein die nachlässige Chancenverwertung und S04-Keeper Ralf Fährmann. Doch der Fokus beim aktuellen Vizemeister liegt längst auf Stuttgart. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass das kein Freundschaftsspiel wird", sagte Klopp vor der Rückkehr zu seinen eigenen Wurzeln.

Fakten zum Spiel und voraussichtliche Aufstellungen

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Es geht also doch noch. Diese Gefühlslage dürfte bei Bayer nach dem 3:1-Erfolg in Augsburg geherrscht haben. Die in der Hinrunde so starke Leverkusener Elf spielte bislang eine durchwachsene Rückserie und drohte sogar aus den Champions-League-Rängen zu rutschen. Dies verhinderten Stefan Kießling und Co. in Augsburg - auch weil der Torjäger seine Form wieder fand. Der Stoßstürmer traf im dritten Spiel hintereinander und dieses Mal reichte dies auch zum dritten Sieg im Jahr 2014.

Nun geht es in den kommenden Wochen gegen Abstiegskandidaten. Bei Bayers Zielen müssen da natürlich Siege her. Nach Braunschweig geht es gegen Hamburg, zwei Wochen später gegen Nürnberg, dazwischen gegen den schwächelnden Aufsteiger Hertha BSC. Doch Vorsicht! Bereits in der Hinrunde leistete sich die Werkself in Braunschweig einen Ausrutscher, verlor mit 0:1. Deshalb gibt Trainer Sami Hyypiä schon mal eine klare Parole aus: "Es geht nur mit Kampf und Einstellung."

Die Braunschweiger wollen natürlich erneut überraschen und haben mit dem Sieg gegen Mainz Selbstvertrauen getankt. Dadurch ist die Eintracht nur noch drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt. In der Rückrundentabelle stehen die Braunschweiger mit zehn Punkten immerhin schon mal am rettenden Ufer (Platz 13). Der Aufschwung des Aufsteiger lässt sich auch an einer Personalie festmachen: Domi Kumbela. Braunschweigs Torgarant im Aufstiegsjahr fand in der Rückrunde seine Form wieder und traf bereits sechs Mal. Doch vor dem Spiel gibt es noch das eine oder andere personelle Fragezeichen. Ermin Bicakcic zog sich einen Mittelhandbruch zu, soll aber trotzdem auflaufen. Marcel Correia hat muskuläre Probleme. Marc Pfitzner hat sich zwei Rippen angebrochen. Sicher ausfallen gegen seinen Stammverein wird der verletzte Karim Bellarabi.

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Die 24. Meisterschaft ist eingefahren, die 23. seit Bestehen der Bundesliga. Es ist zugleich die früheste Fixierung des Titels in der Liga-Historie. Und immer noch sind die Münchner ungeschlagen. Die deutschen Fußballgrößen überschlagen sich förmlich mit Lobeshymnen auf die gigantische Leistung des Rekordmeisters. Trainer Pep Guardiola hat das Werk von Vorgänger Jupp Heynckes eindrucksvoll fortgeführt. Jetzt ist aber vorerst wieder Alltag angesagt und der bringt dem FCB Hoffenheim in die Allianz Arena.

"Weitermachen", lautete am Freitag das Motto von Guardiola. "Das nächste Spiel ist immer das wichtigste", ergänzte der Katalane. Die Rekorde sind für Guardiola "nicht wichtig". Es ist aber davon auszugehen, dass Guardiola seine Aufstellung im Hinblick auf die Champions League etwas modifiziert und dem einen oder anderen Star eine Pause gönnt. Tom Starke wird gegen seinen Ex-Club im Tor stehen.

Mit Hoffenheim kommt eine wahre Tormaschine nach Bayern. Mit 60 Treffern ist die Elf von Coach Markus Gisdol hinter dem FCB die torgefährlichste. Die Defensive gibt allerdings zu denken. 59 Gegentore sind für mehr als den aktuellen Platz 10 einfach zu viel. Gisdol hat vor allem vor einem Bayern-Akteur Respekt. "Ich will nicht, dass Thomas Müller spielt. Er ist der beste Spieler der Bayern, weil er so unangenehme Wege macht." Trotzdem rechnet sich Hoffenheim etwas aus. "Wir wollen mutig auftreten und nicht schon im Vorfeld den Schwanz einziehen. Dann schauen wir, was herauskommt", sagte Gisdol. Aus dem Abstiegskampf hat sich die TSG mit zwei Siegen in Folge und nunmehr 35 Punkten wohl endgültig verabschiedet. Und es gibt noch mehr Top-News: Spielmacher Roberto Firmino hat seinen Vertrag bis 2017 verlängert. Er wird in München auflaufen. Stammkeeper Koen Casteels, David Abraham und Sven Schipplock werden hingegen fehlen.

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Quo vadis, FSV? Diese Frage stellt man sich nach der Niederlage in Braunschweig bei den Mainzern. Die Pleite hat die 05er zwar zurück- aber nicht umgeworfen. Immerhin hat die Elf von Coach Thomas Tuchel mit 41 Punkten nach wie vor die Chance, im nächsten Jahr international zu spielen.

Im Kampf um die Europa League sind für Tuchel die Strapazen der englischen Woche keine Ausrede. "Ich bin mir sicher und überzeugt, dass wir mit der nötigen Wettkampfhärte und der nötigen Frische in der Lage sind, am Samstag das Spiel zu bestreiten." Gegen den FCA, zwei Punkte hinter Mainz, kann der FSV wieder auf die zuletzt angeschlagenen Südkoreaner Joo-Ho Park und Ja-Cheol Koo zurückgreifen. "Der Versuch, ohne Asiaten zu beginnen, ist in Braunschweig gescheitert. Am besten beginnen gegen Augsburg alle drei", sagte Tuchel, der den dritten im Bunde, Shinji Okazaki, demnach wohl wieder als Sturmspitze von Beginn an aufs Feld schicken wird. 

Asiaten kann auch FCA-Coach Markus Weinzierl aufbieten. Mit Dong-Won Ji und Jeong-Ho Hong stehen zwei Südkoreaner im Augsburger Kader. Und die kennen Ja-Cheol Koo, den Kapitän ihrer Nationalmannschaft und ehemaligen Augsburger, besonders gut. "Wir haben viel Kontakt, aber über unser nächstes gemeinsames Spiel haben wir noch nicht gesprochen", erklärte Ji. Der FCA hängt im Moment etwas durch. Seit drei Spielen warten die Fuggerstädter auf einen Sieg. Mit 39 Punkten ist der Klassenerhalt aber längst in trockenen Tüchern. Und da ist auch noch die gute Bilanz in der Fremde. "Wir wollen unsere Auswärtsserie ausbauen", sagte deshalb Weinzierl. Mit 19 Punkten ist der FCA die siebtstärkste Auswärtsmannschaft der Liga.

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Bei Diego Benaglio geht im Moment nichts. Der Schweizer Keeper des VfL Wolfsburg musste beim Erfolg in Bremen zur Pause mit einem Haarriss im Mittelfinger runter und fällt auch gegen Frankfurt aus. Somit wird Neuzugang Max Grün zu seinem Startelf-Debüt im VfL-Tor kommen. Er muss jetzt gleich seinen Mann stehen, denn für Wolfsburg stehen entscheidende Wochen an. Die Europa League ist das Ziel und sogar Platz 4 ist noch möglich. "Nach den Ergebnissen vom Dienstag und Mittwoch sähe es mit einem Sieg ganz gut für uns aus", sagte Coach Dieter Hecking.

Zu weit denken die Verantwortlichen aber noch nicht voraus. "Das wichtigste Spiel ist jetzt das gegen Frankfurt. Da geht es wieder um drei Punkte und wenn wir unsere Hausaufgaben erledigen, dann können wir die Zähler holen", ergänzte Hecking. Besonders die Defensivleistung seiner Elf an der Weser freute den Fußball-Lehrer. "Wir standen stabiler und haben wieder mit mehr Disziplin gegen den Ball gearbeitet."

Über die Erfahrung Europa League können sich die Wolfsburger beim nächsten Gegner Frankfurt informieren. Die Hessen sind erst in der K.o.-Phase gegen Porto rausgeflogen und können sich nun wieder voll auf die Liga konzentrieren. Das tut der Eintracht sichtlich gut. In den letzten sechs Spielen holte die Elf des scheidenden Trainers Armin Veh immerhin elf Punkte und verschiedete sich so aus dem ärgsten Abstiegsstrudel. Veh warnt allerdings: "Ich bin noch nicht überzeugt, dass man sich mit 35 Punkten gerettet hat. Wir können uns nicht auf die anderen verlassen!" Im Vergleich zum 1:0-Erfolg über Gladbach muss Veh dieses Mal umbauen. Defensiv-Allrounder Marco Russ sah die fünfte Gelbe Karte und fehlt gesperrt.

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