Pep Guardiola kann sich mit dem FC Bayern München zum ersten März-Meister der Bundesliga-Geschichte küren
Pep Guardiola kann sich mit dem FC Bayern München zum ersten März-Meister der Bundesliga-Geschichte küren

Matchball für die Bayern - Abstiegskrimi in Stuttgart

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München - Der FC Bayern München steht wieder mal vor einer historischen Bestmarke. Mit einem Sieg beim 1. FSV Mainz 05 kann sich der Titelverteidiger am Samstagnachmittag bereits acht Spieltage vor dem Saisonende zum Meister küren, benötigt dafür allerdings noch ein wenig Schützenhilfe: Bei Hannover 96 muss Borussia Dortmund nämlich genauso Punkte liegen lassen wie Schalke 04 gegen Eintracht Braunschweig (alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Im Tabellenkeller kommt es derweil zu einem Duell der kriselnden Traditionsclubs: Der Vorletzte VfB Stuttgart empfängt den Hamburger SV. Außerdem ist der FC Augsburg beim VfL Wolfsburg zu Gast. bundesliga.de hat alle wichtigen Informationen zu den Partien zusammengefasst.

Die Bayern können der erste März-Meister der Bundesliga-Geschichte werden, wollen sich darauf aber noch nicht einlassen. Feierlichkeiten sind vorerst nicht geplant und so nimmt FCB-Coach Pep Guardiola auch nur 18 Profis mit nach Mainz. "Die Spieler sind intelligent, wir haben in zwei Wochen Champions League", schob der 44-Jährige der im Umfeld aufkommenden Partystimmung einen Riegel vor und erklärte, es sei sowieso "egal, wann wir den Titel holen. Wir sprechen auch nicht darüber".

Thiago, dem eine Oberschenkelprellung zu schaffen macht, wird gegen die Rheinhessen ebenso wenig mitwirken können wie Holger Badstuber (Aufbautraining). Beim FSV, der nur eines der vergangenen elf Spiele verloren hat, kommt die Begegnung für Julian Baumgartlinger und Dani Schahin noch zu früh. Hinter dem Einsatz des an Durchfall erkrankten Eric Maxim Choupo-Moting steht noch ein Fragezeichen.

Die Nullfünfer haben sich in den vergangenen Wochen in der Tabelle bereits bis auf Platz 5 vorgearbeitet, wollen dementsprechend selbstbewusst auftreten und den Münchnern den vorzeitigen Titelgewinn nicht zu einfach machen: "Wir gehen diese Aufgabe mit großer Lust und großer Vorfreude an, weil wir davon überzeugt sind, dass es für uns der ideale Zeitpunkt ist, gegen die Bayern zu spielen! Wir haben eine großartige Plattform geschaffen, das Spiel frei von jeden Sorgen zu spielen", zeigte sich Trainer Thomas Tuchel zuversichtlich. 

Fakten zum Spiel und voraussichtliche Aufstellungen

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Die Ausgangslage ist klar: Der VfB hat als Vorletzter nur zwei Punkte Rückstand auf den HSV auf Rang 14. Trotzdem will Stuttgarts neuer Trainer Huub Stevens die Bedeutung der Begegnung nicht überstrapazieren: "Nach Samstag wird noch nichts entschieden sein, und der Druck wird bestehen bleiben", sagte der Niederländer. Für den 60-Jährigen selbst ist es dagegen durchaus eine spezielle Partie - immerhin geht es in seinem ersten Heimspiel mit den Schwaben gleich gegen seinen alten Verein aus Hamburg.

Der gesperrte Martin Harnik steht dabei nicht zur Verfügung, gleiches gilt für Thorsten Kirschbaum (Muskelbündelriss), Marco Rojas (Knieprobleme), Sercan Sararer (Wadenprobleme), Mohammed Abdellaoue (Muskelfaserriss) und Daniel Didavi (Trainingsrückstand). Dafür steht Vedad Ibisevic nach seiner Rotsperre vor der Rückkehr in die Startelf. Auf der Gegenseite fehlen neben den langzeitverletzten Maximilian Beister und Slobodan Rajkovic weiterhin Zhi-Gin Lam (Adduktorenprobleme) und Marcell Jansen (Sprunggelenks-OP). Hinter den angeschlagenen Pierre-Michel Lasogga und Johan Djourou stehen noch Fragezeichen. 

Mit einem Dreier wollen sich die Rothosen weiter aus dem Tabellenkeller herausarbeiten, erwarten aber erst einmal einen heißen Tanz. "Ich erwarte eine kämpferische Mannschaft, die uns den Schneid abkaufen will. Doch wir werden uns wehren, um auf dem Erfolgspfad, den wir eingeschlagen haben, zu bleiben", sagte Chefcoach Mirko Slomka. Entscheidend für den Erfolg sei am Ende die richtige Mischung: "Auswärts müssen wir noch stabiler stehen. Unsere Aufgabe, an der wir uns messen lassen müssen, wird sein, dass wir hinten ein Bollwerk aufbauen und nach vorne Gefahr ausstrahlen."

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Jürgen Klopp erlebt derzeit ein echtes Wechselbad der Gefühle. In der Champions League sind seine Dortmunder am Mittwoch zwar zum zweiten Mal in Folge ins Viertelfinale vorgestoßen, mit der Verletzung von Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der für vier Wochen ausfällt, ist das Lazarett andererseits noch größer geworden. "Einfach kann jeder, wenn wir den harten Weg gehen müssen, dann gehen wir ihn halt", gab sich der 46-Jährige gewohnt gelassen. 

In Hannover werden ihm auch die langzeitverletzten Neven Subotic, Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan und Sven Bender (Schambeinentzündung) fehlen. Dafür kehrt wohl Marco Reus zurück. "Zuletzt sah es ganz gut bei ihm aus. Er hat die Umfänge erhöht", sagte Trainer Klopp. 96 muss derweil auf den gesperrten Leon Andreasen sowie auf Felipe (Trainingsrückstand), Mame Diouf (Schulter-OP) und Artur Sobiech (Knie-OP) verzichten. Außerdem hat der langjährige Kapitän Steven Cherundolo aufgrund anhaltender Knieprobleme in dieser Woche sein Karriereende verkündet.

Die Niedersachsen sehen sich nach dem klaren 3:0 bei Hertha BSC vor Wochenfrist dennoch im Aufwind. "Es wird ein schwieriges Spiel, aber wir sind absolut nicht chancenlos", sagte Trainer Tayfun Korkut, "das Spiel in Berlin hat uns Selbstvertrauen gegeben. Wir haben als Mannschaft funktioniert."

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Schon vier Punkte Rückstand haben die Braunschweiger auf den Relegationsplatz - und nun wartet auch noch das schwere Spiel auf Schalke. Die Waffen strecken will der Tabellenletzte dennoch nicht. Im Gegenteil: "Es würde zu viele Kräfte lassen, wenn wir ständig auf die Tabelle schauen. Davon versuche ich die Jungs freizuhalten. Die Nähe zu den anderen Teams ist noch immer da", sagte Trainer Torsten Lieberknecht und schob nach: "Was zählt, ist die nächste Partie - mit dem Ziel, einen großen Coup zu landen."

Personell kann der 40-Jährige momentan allerdings nicht aus dem Vollen schöpfen, denn neben Marjan Petkovic (Innenmeniskusriss), Gianluca Korte (Kreuzbandriss) und Jonas Erwig-Drüppel (Meniskuseinriss) fallen auch Salim Khelifi (Syndesmoseverletzung) und Torsten Oehrl (Sehnenriss) weiterhin aus. Mirko Boland und Ken Reichel sind angeschlagen. Auf der Gegenseite haben die Gelsenkirchener ebenfalls einige Ausfälle zu beklagen. Nach Denis Aogo und Marco Höger (beide Kreuzbandriss), Felipe Santana (Muskelfaserriss), Christian Fuchs (Meniskus-OP), Jan Kirchhoff (Syndesmoseriss), Atsuto Uchida (Sehnenverletzung) und Christian Clemens (Schambeinentzündung) haben sich nun auch Jeffersen Farfan (Kniereizung) und Kapitän Benedikt Höwedes (Muskelbündelriss) verletzt abgemeldet.

Nichtsdestotrotz wollen die Knappen mit dem dritten Sieg in Serie einen weiteren Schritt in Richtung Königsklasse machen. "Die Eintracht wird sehr aggressiv zur Sache gehen und um ihr Leben laufen", warnte Chefcoach Jens Keller und verlangte volle Konzentration: "Wir spielen zuhause und müssen das Duell aufgrund unserer individuellen Qualität für uns entscheiden."

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Die wenigsten Experten hätten vor dieser Saison wohl darauf getippt, dass das Spiel Wolfsburg gegen Augsburg zum direkten Duell um die Europa League wird. Zwei Zähler und einen Treffer in der Tordifferenz liegt der VfL als Tabellensechster vor dem FCA - und will diesen hauchdünnen Vorsprung noch möglichst lange verteidigen: "Für uns beginnen jetzt so langsam die entscheidenden Wochen. Jeder muss wissen, dass er am Samstag Vollgas geben und seine bestmögliche Leistung abrufen muss - dann kann es ein erfolgreicher Nachmittag werden", meinte Coach Dieter Hecking.

Verzichten müssen die Niedersachsen dabei nur auf Vieirinha (Aufbautraining) und Bas Dost (Entzündung am Hüftbeuger). Die zuletzt angeschlagenen Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez haben rechtzeitig Entwarnung gegeben. Bei den Schwaben müssen Paul Verhaegh (Risswunde am Knie) und Jan Moravek (Oberschenkelverletzung) passen. Dong-Won Ji droht außerdem mit einer Muskelverletzung auszufallen. 

Das Team von Trainer Markus Weinzierl, das auswärts schon seit sieben Spielen ungeschlagen ist, kann mit einem Dreier an den Wölfen vorbeiziehen. "Wir wollen unsere Auswärtsserie fortsetzen", sagte der 39-Jährige, der um die Schwere der Aufgabe weiß: "Das Spiel ist eine große Herausforderung."

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