Pep Guardiola (r.) will zwar den Gewinn der Meisterschaft feiern, hält aber nichts von der obligatorischen Bierdusche. In Berlin kann sein FCB der erste März-Meister werden
Pep Guardiola (r.) will zwar den Gewinn der Meisterschaft feiern, hält aber nichts von der obligatorischen Bierdusche. In Berlin kann sein FCB der erste März-Meister werden

Bayerns Meisterstück und zwei wichtige Fernduelle

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München - Am vergangenen Samstag ist der FC Bayern München noch von den Resultaten aus den anderen Stadien abhängig gewesen. In Berlin kann sich der Titelverteidiger am Dienstag nun aus eigener Kraft zum Meister krönen (ab 19:30 Uhr im Live-Ticker). Es wäre der 23. Titel seit Bestehen der Bundesliga für die Roten und eine neue Bestmarke - denn noch nie in 51 Jahren Bundesliga stand ein Meister so früh fest.

Neben dem Revierderby (Einzelvorschau BVB-S04) finden in Braunschweig und Bremen Duelle zwischen Abstiegskandidaten und Europa-League-Aspiranten statt: Der 1. FSV Mainz 05 will gegen die Eintracht punkten und sich Platz 6 zurückerobern, während zeitgleich der VfL Wolfsburg bei Werder seine Negativserie beenden will. Die Duelle vom Dienstag im Überblick.

"Wenn wir gewinnen, müssen wir feiern", sagte Pep Guardiola vor dem Spiel bei Hertha BSC. Mit einem Sieg wären seine Bayern so früh Meister wie noch nie eine Mannschaft in 51 Jahren Bundesliga. Der Spanier will aber trotzdem nicht zum "Feier-Biest" mutieren. Auch verspürt er keine Lust auf die obligatorische Bierdusche, das wurde am Montag erneut deutlich, als er fast genervt auf hartnäckige Nachfragen reagierte.

"Ich bleibe nicht auf dem Platz, ich gehe in die Kabine", kündigte der 43-Jährige an. Auf die Frage, ob er einen zweiten Anzug nach Berlin mitnehmen werde, antwortete er eindeutig: "Warum zwei?" Er glaube nicht, fügte er dann doch noch mit einem seltenen Schmunzeln an, dass ihn die Spieler erwischen würden - obwohl er in seiner Zeit als Profi doch deutlich fitter gewesen sei als jetzt als Coach. Guardiola wird alle Spieler seines Kaders in die Hauptstadt mitnehmen - und bis auf Holger Badstuber sind auch alle fit.

Ganz andere Vorzeichen herrschen bei der Alten Dame. Seit vier Spielen ist die Hertha ohne Sieg, den letzten Heimdreier feierte man am 13. Dezember. Trainer Jos Luhukay muss sein Team im Vergleich zur 0:3-Niederlage in Mönchengladbach auf einer Position umbauen: Innenverteidiger Sebastian Langkamp sah seine fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Ansonsten hat der Niederländer keine Verletzten zu beklagen. "Bei dem ein oder anderen werde ich mir aber Gedanken machen, ob es für Bayern München reicht", kündigte der Coach an. Für Tolga Cigerci, Änis Ben-Hatira und Sami Allagui war daher kein Platz im Aufgebot. Im Hinspiel in der Allianz Arena hatte der Aufsteiger eine hervorragende Leistung abgeliefert und ist nach wie vor der einzige Verein, der den Bayern in dieser Saison  zwei Treffer einschenken konnte. "An diese Leistung wollen wir wieder anknüpfen", sagte Luhukay.

Fakten zum Spiel und voraussichtliche Aufstellungen

Schiedsrichteransetzungen

Zum "Abstiegsfinale" rüstet Eintracht Braunschweig für das Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05. Trotz Personalsorgen fordert Trainer Torsten Lieberknecht mit Blick auf die fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz einen Sieg, um die Hoffnungen auf den Klassenerhalt nicht vollends zu verlieren: "Wir brauchen den Dreier und müssen laufen, bis der Arzt kommt." Neben dem gelbgesperrten Mittelfeldspieler Norman Theuerkauf fällt auch Offensivallrounder Karim Bellarabi (Leistenprobleme) verletzungsbedingt aus. Zudem gilt der Einsatz von Linksverteidiger Ken Reichel (Knie) als äußerst unwahrscheinlich.

Auf Seiten des FSV hat Ja-Cheol Koo im Spiel gegen den FC Bayern eine Oberschenkelprellung erlitten und war bereits zur Halbzeit ausgewechselt worden. Die langzeitverletzten Julian Baumgartlinger und Dani Schahin fehlen weiterhin, Christoph Moritz ist wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt. Vor der Partie bei den Niedersachsen hofft Trainer Thomas Tuchel, dass sich sein Team nur drei Tage nach dem Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister umstellen kann: "Die Gegensätze zum vorherigen Spiel könnten nicht größer sein." Es gehe jetzt darum, sich den "neuen Anforderungen zu stellen".

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Im Abstiegskampf bangt Werder Bremen trotz sechs Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone vor dem Nordduell mit dem VfL Wolfsburg mehr denn je um den Klassenerhalt. "Jetzt müssen wir hellwach und voll da sein", warnte Regisseur Aaron Hunt nach der jüngsten 1:3-Pleite beim SC Freiburg. Trainer Robin Dutt ist momentan vor allem als Krisenmanager gefragt. Bei den Grün-Weißen fehlen Philipp Bargfrede, der zuletzt seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte, und Aleksandar Ignjovski (Bauchmuskelzerrung). Außerdem ist Santiago Garcia weiterhin in der Reha.

Auch im Wolfsburger Lager könnte die Laune besser sein. Noch vor einem Monat träumten die Wölfe von der Champions League, doch mittlerweile ist die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking schon seit vier Spielen ohne Sieg. Zudem fehlt in Bremen Neuzugang Kevin De Bruyne nach seiner unnötigen Gelb-Roten Karte gegen den FC Augsburg. Die Niedersachsen müssen in womöglich auch auf Mittelfeldspieler Slobodan Medojevic verzichten. Der Serbe leidet an Rückenproblemen. Stürmer Bas Dost, der schon am vergangenen Samstag aufgrund von Problemen am Hüftbeuger fehlte, wird mindestens für weitere Spiele ausfallen.

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