Abstiegskampf pur: Thorsten Lieberknecht (l.) trifft auf Thomas Schneider (r.) und die Frankfurter Barnetta, Aigner und Meier (r.o) reisen zum HSV mit Sobiech und Djourou (r.u.)
Abstiegskampf pur: Thorsten Lieberknecht (l.) trifft auf Thomas Schneider (r.) und die Frankfurter Barnetta, Aigner und Meier (r.o) reisen zum HSV mit Sobiech und Djourou (r.u.)

24. Spieltag: Zwei direkte Abstiegsduelle

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München - Zwei direkte Abstiegsduelle stehen am Samstagnachmittag in der Bundesliga auf dem Programm. Bei den Partien zwischen dem VfB und Braunschweig sowie dem ersatzgeschwächten HSV und Frankfurt wird um "Big Points" gekämpft.

Außerdem stellt sich die Frage: Fügen die Wolfsburger den Bayern den ersten Punktverlust im Jahr 2014 zu? Gleichzeitig will Leverkusen Selbstvertrauen bei heimstarken Hannoveranern tanken. In Mönchengladbach kann der FCA seine starke Auswärtsserie bestätigen, während das Team von Lucien Favre den ersten Dreier dieses Jahres einfahren möchte. Auf Schalke versuchen die Königsblauen die vergangene Horrorwoche gegen Hoffenheimer in Torlaune abzuschütteln (alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker). Die Vorschau auf die Samstagspartien des 24. Spieltag...

Dieter Hecking muss sein Team nach der heftigen 2:6-Pleite gegen Hoffenheim wieder aufbauen. "Diese Qualität haben wir. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie Moral hat, dass sie spielerische Qualität besitzt. Ich wünsche mir ein offenes Spiel, in das wir alles hineinwerfen, was wir haben", sagte er. Klar sei aber auch: "Um die Bayern zu schlagen, brauchst du das perfekte Spiel. Jeder muss über sich hinauswachsen." Wenn die Bayern die Tür nur einen Spalt aufmachen sollten, müsse sein Team da sein und den Fuß reinbekommen, fordert der 49-Jährige.

Zwar kehrten alle Nationalspieler ohne Verletzungen wieder zurück (Wolfsburg hatte sieben Abstellungen), trotzdem muss Hecking auf den Ex-Münchner Luiz Gustavo (fünfte Gelbe Karte) und Christian Träsch (Rote Karte) verzichten.

Bayern-Coach Pep Guardiola erwartet beim Gegner eine gewisse Trotzreaktion nach dem Debakel in Sinsheim. "Wolfsburg ist sehr gefährlich - vor allem weil sie das letzte Spiel 2:6 verloren haben", vermutet der Spanier, der auf fast alle Spieler bauen kann. Allen voran Franck Ribery brennt nach seiner Gesäß-OP auf einen Einsatz. "Ich habe mich gut gefühlt. Die Minuten gegen die Niederlande waren gut, um wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Ich bin bereit", sagt der Franzose. Somit wird nur Holger Badstuber fehlen, der sich noch in der Reha befindet.

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Schiedsrichteransetzungen

Sowohl Hannover 96 als auch Bayer Leverkusen haben sich in der Rückrunde wenig Selbstvertrauen holen können. "Wir brauchen unbedingt ein Erfolgserlebnis, um zu alter Stärke zurückzufinden", betont Leverkusens Mittelfeldspieler Gonzalo Castro vor der Partie. Der 27-Jährige wird nach seiner seiner Gelbsperre ebenso wieder dabei sein wie Innenverteidiger Emir Spahic.

96-Coach Tayfun Korkut weiß auch, dass der kommende Gegner "nicht gerade seine beste Phase erlebt". Trotzdem warnt er: "Angeschlagene Boxer sind gefährlich." Korkut appelliert an sein Team, sich wieder auf die Heimstärke aus der Hinrunde zu besinnen. "Wir wollen mehr als einen Punkt", fordert er. 21 der 24 Zähler fuhren die Niedersachen in der heimischen HDI-Arena ein.

Sami Hyypiä ist sich dessen absolut bewusst. "Hannover hat auf eigenem Platz sehr gut gespielt und wird auch gegen uns kompakt verteidigen und dann nach Ballgewinn schnell kontern wollen“, sagt der Bayer-Teamchef. Er muss auf Ömer Toprak und Stefan Reinartz verzichten, die zuletzt gegen Mainz ihre jeweils fünfte Gelbe Karte sahen. Lars Bender hat den Härtetest nicht bestanden und kann nicht auflaufen. Beim Emre Can gilt es noch abzuwarten, inwieweit er wieder zur Verfügung steht.

Hannovers Trainer Korkut hofft, dass seine Nationalspieler wieder "frisch sein werden". In der Verteidigung fehlen Cherundolo (Aufbautraining), Avevor (Mandelentzündung) und Felipe (Fußprobleme). Außerdem fällt Stürmer Arthur Sobiech, der nach einem Außenbandriss im Knie operiert wurde, aus. Zudem ist Kapitän Lars Stindl gesperrt.

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Das Hinspiel war ein typisches Ergebnis für die Hoffenheimer Spielweise. 3:3 hieß es beim Abpfiff zwischen Schalke und der TSG. Es ist daher kaum verwunderlich, dass in den Spielen von 1899 nach 23 Spieltagen bereits 100 Tore gefallen sind.

Und nun geht es gegen ein Schalke, das in den letzten beiden Pflichtspielen elf Tore kassiert hat. Nach der Horrorwoche müssten diese negativen Gedanken jetzt aus den Köpfen verschwinden, fordert S04-Coach Jens Keller. "Nach dem Spiel in München haben wir die Fehler intensiv aufgearbeitet", erklärt der Trainer der Königsblauen. Er muss eventuell auf Jefferson Farfan verzichten. Den Peruaner plagt eine Kniereizung. "Ob ich gegen Hoffenheim auf ihn bauen kann hängt davon ab, wie sein Knie in den verbleibenden Einheiten auf die Belastung reagiert", sagt Keller.

Definitiv nicht auflaufen darf Kyriakos Papadopoulos. Der Innenverteidiger wurde nach seiner Roten Karte aus dem Spiel in München für eine Partie gesperrt. Zudem fehlen weiterhin Felipe Santana (Muskelfaserriss), Marco Höger, Dennis Aogo (beide Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Jan Kirchhoff (Syndesmoseverletzung), Atsuto Uchida (Muskelfaserriss) und Christian Clemens (Schambeinverletzung).

Die Hoffenheimer werden nach ihrer 6:2-Gala gegen Wolfsburg mit breiter Brust anreisen. Aber 1899-Coach Gisdol warnt sein Team, da er eine "Trotzreaktion" der Schalker erwarte. Dennoch könne man "mit einer optimalen Leistung etwas mitnehmen." David Abraham, der in der Vorrunde mit einem sehenswerten Freistoß den 3:3-Endstand herstellte, wird wegen Adduktorenproblemen am Samstag wahrscheinlich nicht mit von der Partie sein. Ansonsten kann Gisdol auf den gesamten Kader zurückgreifen.

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Der auswärtsstarke FC Augsburg muss in den BORUSSIA-Park reisen, der für Gäste in dieser Saison ein schweres Pflaster ist. Vor heimischen Publikum holte Gladbach 26 Punkte und liegt in der Heimtabelle auf Platz 2 hinter den unbesiegbaren Bayern. 

Allerdings schwächelte das Team von Lucien Favre in der Rückrunde. Im Jahr 2014 steht noch kein Sieg auf dem Konto. "Es wird Zeit, dass wir gewinnen“, meint deshalb der Gladbach-Trainer. Es gebe im Fußball solche Phasen, in denen es nicht läuft, da "müssen wir Vertrauen in unsere eigene Stärke haben", fordert der Schweizer. Er muss allerdings auf sein Stamm-Duo auf der Doppel-6 verzichten. Sowohl Christoph Kramer als auch Granit Xhaka fehlen wegen einer Gelb-Sperre. Hinzu kommt der Ausfall von Linksverteidiger Oscar Wendt.

Personell hat Markus Weinzierl einige Sorgenfalten. So fallen Kapitän Paul Verhaegh (Knieverletzung) und Sascha Mölders aus. Ein großes Fragezeichen steht hinter einem Einsatz von Mittelfeldstratege Daniel Baier. "Er fällt zu 99 Prozent aus", meint der 39-Jährige und schwieg sich über einen Ersatz aus. Trotzdem hofft er auf einen weiteren Auswärtsdreier. "Das ist eine hoch interessante Aufgabe gegen einen sehr guten Gegner. Wir wollen auch in Gladbach bestehen und wenn Sie uns die Chance geben, dort auch gewinnen", sagt er. 

Auf die Rückkehr nach Mönchengladbach ist besonders ein Augsburger gespannt: Raul Bobadilla. "Ich würde mich freuen, einige meiner ehemaligen Kollegen wieder zu treffen. Es wäre ein besonderes Spiel für mich", sagt der Stürmer, dessen Einsatz ungewiss ist. Der Argentinier ist im Trainingsrückstand.

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Es ist eines von drei direkten Duellen im Abstiegskampf an diesem Spieltag. Der VfB Stuttgart will gegen die Braunschweiger zu Hause den ersten Sieg nach acht Pleiten in Folge (zu Stuttgarts Ergebnissen). Trotz der schweren Zeit hält das Präsidium an Trainer Thomas Schneider fest, der keine große Probleme hatte, sein Team auf das Abstiegsduell einzustimmen. "Ich denke, wir werden ein besonderes Spiel erleben. Die bisherige Trainingswoche war emotional, auch mit den Anhängern, die aufs Trainingsgelände gekommen sind und uns ihre Unterstützung signalisiert haben", sagte Schneider. Außerdem konnte der VfB mit der Vertragsverlängerung von Tobias Werner eine positive Nachricht vermelden. Für die Partie gegen die Eintracht werden Kirschbaum, Didavi, Rojas und Sararer ausfallen. Ibisevic fehlt nach Rot-Sperre noch eine weitere Woche.

Die Partie wird für Braunschweig ebenso richtungsweisend sein. "Wir wissen, wie wichtig dieses Spiel ist", kündigt Karim Bellarabi an. Auch Lieberknecht weiß um die Bedeutung des Abstiegsduells. "Es ist ein Spiel mit einer hohen Brisanz, wie in den vergangenen Wochen auch", sagt er. Man habe sich "wieder gut vorbereitet" und fahre mit einem guten Gefühl nach Stuttgart, wo die Braunschweiger seit fast 50 Jahren ohne Sieg sind. "Der VfB will schnell spielen und hat viel Spaß am Umschaltspiel. Fußballerisch haben sie viel Qualität", lobt Lieberknecht den Gegner. Aber im Abstiegskampf seien andere Qualitäten gefragt, deshalb haben die Schwaben damit Schwierigkeiten, meint er.

Verzichten müssen die Löwen auf Marjan Petkovic. Der Torhüter erlitt einen Innenmeniskusriss und fällt mindestens sechs Wochen aus (zur Meldung). Außerdem fehlen Jonas Erwig-Drüppel, Salid Khelifi, Torsten Oehrl und Gianluca Korte.

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Eine gesamte Mannschaft könnte der HSV mit seinen verletzten Spielern aufstellen. 13 Männer (darunter Top-Torjäger Lasogga, Rajkovic, Kapitän van der Vaart, Jiracek und Jansen) fehlen Coach Mirko Slomka im "Sechs-Punkte-Spiel" gegen Eintracht Frankfurt. 

Trotzdem gibt sich Slomka kämpferisch. "Wir werden nicht anfangen, rumzujammern, sondern bleiben optimistisch. Mit unseren Fans im Rücken gehen wir das Heimspiel positiv an", sagt er. Positives gibt es von Hakan Calhanoglu und Ivo Ilicevic zu berichten, die beide wieder voll trainieren konnten. "Der Ausfall der einen, ist immer eine große Chance für alle anderen. Sie können zeigen, welche Talente in ihnen schlummern und welche gewichtige Rolle sie für den Verein spielen können“, lässt sich der 46-jährige Trainer nicht entmutigen.

Die Gäste aus Frankfurt müssen ebenfalls auf einige wichtige Stützen verzichten. Allen voran Sebastian Rodes Ausfall macht sich bemerkbar. Daneben fehlen noch Sebastian Celozzi, Sonny Kittel, Anderson sowie Bastian Oczipka. Über einen Einsatz von Zambrano wird erst kurz vor dem Spiel entschieden. Für den scheidenden Coach Armin Veh, der seinen 100. Sieg als Bundesliga-Trainer feiern könnte, hat die Partie an der Elbe allerhöchste Priorität. "Wir wissen, dass viel auf dem Spiel steht und wir konzentrieren uns nur auf unser Spiel. Wir wollen etwas aus Hamburg mitnehmen", sagt er. 

Die Hessen fahren mit einer guten Meldung in die Hansestadt. Am Freitag verkündete Alex Meier, dass er für drei weitere Jahre bei der Eintracht spielen möchte. (zur Meldung)

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