HSV-Trainer Bert van Marwijk (r.) und Rafael van der Vaart
HSV-Trainer Bert van Marwijk (r.) und Rafael van der Vaart

Der HSV will sich wehren

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München - Vor dem ersten Finale im Abstiegskampf gegen Hertha BSC am Samstagabend (ab 18 Uhr im Live-Ticker) ließen es sich die Kicker des Hamburger SV noch einmal richtig gut gehen. Bei einem Edel-Italiener, der in der Feinschmecker-Szene für seine Spaghetti mit Flusskrebsen, Calamari vom Grill und erlesene Rotwein-Auswahl gerühmt wird, schwor sich das Team um Kapitän Rafael van der Vaart auf das richtungweisende Duell mit den Berlinern ein. Es muss ein Sieg her - egal wie.

"Wir haben viel gesprochen, sind näher zusammen gerückt. Wir werden füreinander durchs Feuer gehen", sagte van der Vaart und beschwor den Teamgeist beim auf den vorletzten Platz abgestürzten Bundesliga-Dino: "Schlechter geht es nicht mehr. So lange wir an uns glauben, kommen wir auch da unten raus. Die Angst ist schon da, aber wir müssen positiv bleiben. Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass wir nicht absteigen."

"Zu nette Teams gewinnen keine Spiele"

Vor dem ersten von 15 Endspielen im Kampf um den Klassenerhalt fordert Cheftrainer Bert van Marwijk sein Team nun auf, endlich sauer und giftig zu werden, sich zu wehren und nicht dem drohenden Schicksal zu ergeben. "Teams, die zu nett sind, gewinnen keine Spiele", sagte der Niederländer, dem unter der Woche von Vorstands-Chef Carl Jarchow auch im Falle einer weiteren Niederlage gegen Hertha eine Jobgarantie ausgesprochen wurde.

Hoffnung spendet dem HSV in diesen schwierigen Tagen zudem ein Blick in die Statistikbücher: Sechs Niederlagen hintereinander gab es noch nie für die Hamburger, die zudem gegen Hertha seit zehn Heimspielen ungeschlagen sind. Auch die Fans scheinen trotz der desolaten Vorstellungen weiter hinter ihrer Mannschaft zu stehen. Am Mittwoch pilgerten etwa 350 Anhänger zum Training, um ihren Helden Mut zu machen. Auch im Internet riefen die Fans zum bedingungslosen Zusammenhalt auf, formulierten bei Facebook "Die fünf HSV-Gebote im Abstiegskampf". Am Freitag hatte die Seite knapp 30.000 "Likes".

Auch ein möglicher Einsatz von Toptorjäger Pierre-Michel Lasogga würde Besserung im HSV-Spiel versprechen. Der Fußball-Malocher will trotz Oberschenkelproblemen unbedingt gegen seinen Stammverein Hertha auflaufen und van Marwijk mit seinen Toren im Abstiegskampf Luft verschaffen. "Er hat mir geholfen und immer auf mich gesetzt. Es ist gerade nicht leicht für ihn", sagte Lasogga der "Bild". "Jetzt will ich ihm helfen, da unten schnell raus zu kommen. Die drei Punkte müssen in Hamburg bleiben." 

Cigerci bei Hertha vor der Rückkehr

Das sehen die Berliner, die ebenfalls die ersten beiden Rückrundenspiele verloren, natürlich anders. "Wir müssen mit Mut und Überzeugung in die Aufgabe gehen, dann können wir auch etwas mitnehmen" sagt Hertha-Coach Jos Luhukay. Als Reaktion auf die Niederlagen zuletzt  "Wir müssen versuchen, die individuellen Fehler, die wir in den vergangenen Wochen gemacht haben, abzustellen. Ich hoffe vor allem, dass wir ein höheres Tempo in unserem Umschaltspiel bekommen.

Luhukay hat noch einige personelle Probleme: Zum einen fällt Fabian Lustenberger kurzfristig mit einem Muskelfaserriss aus. Zudem bangt der Hertha-Coach noch um die grippekranken Per Skjelbred und Fabian Holland. Vor allem den Norweger, der ja vom HSV ausgeliehen ist, würde Lukukay allzu gerne in seinem Kader haben. Immerhin steht der zuletzt angeschlagene Mittelfeldkollege Tolga Cigerci vor der Rückkehr. "Bei ihm sieht es sehr gut aus", so Luhukay. "Ich werde sicherlich darüber nachdenken, ihn zumindest in den Kader zu berufen."

Fakten zur Partie und mögliche Aufstellungen

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