Ivica Olic (v.) hofft mit Wolfsburg in Gladbach auf einen positiven Ausklang der Hinrunde
Ivica Olic (v.) hofft mit Wolfsburg in Gladbach auf einen positiven Ausklang der Hinrunde

Mit Nachhaltigkeit in Richtung Europa

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München - Es ist der Wunsch, den alle Vereine haben: Nachhaltigkeit im Kader und auf der Trainerposition. In Gladbach und Wolfsburg blieb dieser Wunsch aus verschiedensten Gründen jahrelang unerfüllt. Erst mit den Engagements von Lucien Favre in Gladbach und Dieter Hecking in Wolfsburg  kehrte Kontinuität ein. Beide Teams sind derzeit in topform, beide mischen derzeit in der Spitzengruppe mit. Am Sonntag kommt es zum direkten Duell (ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Favre mahnt

Gladbachs Serie ist imposant. Nur eine einzige Niederlage mussten die Fohlen in den vergangenen elf Spielen hinnehmen. Dementsprechend weit oben stehen die Gladbacher in der Tabelle. Gegen Wolfsburg steht also ein Topduell um die Europapokal-Plätze an.

Doch mal wieder gibt sich Coach Favre als Mahner. "Wir wissen, wie stark ihr Kader besetzt ist", sagte der Schweizer vor seinem 117. Pflichtspiel über den Gegner. "Sie sind brandgefährlich, können auch unter Druck den Ball sauber spielen.“ Doch das kann Gladbach auch, schließlich sind sie als Vierter der Tabelle sogar einen Platz besser als die Niedersachsen.

Personell hat sich die Lage etwas entspannt, weil auch die zuletzt angeschlagenen Granit Xhaka und Christoph Kramer voraussichtlich fit werden. Nur auf den Spanier Alvaro Dominguez muss Favre verzichten, ansonsten kann er personell aus dem Vollen schöpfen.

Erster Winterzugang perfekt

Ab Januar darf er außerdem ein neues Gesicht im Borussen-Kader begrüßen. Unter der Woche brachten die Gladbacher den Transfer den Australiers Kwame Yeboah (Brisbane Roar) unter Dach und Fach. Der 19 Jahre alte Angreifer soll über die zweite Mannschaft an höhere Aufgabe herangeführt werden. 

Doch zunächst geht es um das letzte Spiel der Hinrunde und dafür gibt Sportdirektor Max Eberl eine klare Zielsetzung aus: "Wir wollen einen schönen Abschluss einer herausragenden Hinrunde." Dadurch würden die  Fohlen nicht zuletzt die Gäste aus Wolfsburg in der Tabelle distanzieren.

Fremdwort Fluktuation

In Wolfsburg hatte in der Vergangenheit ein Wort Konjunktur: Fluktuation. Sowohl auf dem Spieler- als auch dem Trainer-Sektor wurde das Personal regelmäßig getauscht und was blieb, war ein aufgeblähter Kader und wenig Erfolg. Spätestens seit dem Amtsantritt von Manager Klaus Allofs ist dies allerdings Geschichte. Der Kader wurde ausgedünnt, aber andererseits qualitativ hochwertig und - ja - nachhaltig verstärkt mit Spielern wie Luiz Gustavo oder auch Ivan Perisic, der trotz seiner Klasse oft nur auf der Bank sitzt, was wiederum für die Klasse des aktuellen VfL-Kaders spricht. Schon sechs Mal kam der Ex-Dortmunder in dieser Saison als Joker zum Einsatz.

Auch am Sonntag dürfte der kroatische Nationalspieler zu Beginn mal wieder draußen Platz nehmen - trotz seines Treffers beim knappen Sieg über Stuttgart. Die Mannschaft hat sich nämlich ohne ihn in einen Erfolgslauf gespielt, ist seit acht Spielen ohne Niederlage und zwischendurch auch noch ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Es läuft also in Wolfsburg und die Kontinuität scheint sich erstmals so richtig auf die Tabelle auszuwirken. 

Plädoyer für die Jugend

Dass man beim VfL nach den erfolgreichen Versuchen mit Robin Knoche und Maximilian Arnold weiterhin auf die Jugend setzt, zeigt die Vertragsverlängerung mit Dan-Patrick Poggenberg aus der zweiten Mannschaft. "Ich sehe Patrick noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt, deshalb gehört er auch in Zukunft zum erweiterten Kader unserer Profimannschaft", erklärte Allofs. Poggenberg wird mit den Profis im Januar ins Trainingslager reisen. 

Doch vor dem Trainingslager ist erst einmal Gladbach das große Thema. Denn: Mit einem Sieg im Borussia-Park könnten die Wolfsburger punktemäßig zu den Rheinländern aufschließen und hätten so eine optimale Ausgangsposition für die Rückrunde und das Rennen um Europa.