Trainer Jos Luhukay (l.) und Geschäftsführer Andreas Rettig feiern im Mai den Aufstieg ins "Oberhaus"
Trainer Jos Luhukay (l.) und Geschäftsführer Andreas Rettig feiern im Mai den Aufstieg ins "Oberhaus"

Vorbilder für den FCA

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München - Der Jubel am 8. Mai 2011 war riesig, ganz Augsburg stand Kopf an diesem Sonntagnachmittag. Der FCA hatte soeben Historisches vollbracht: Nach dem 2:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt stand die Mannschaft als 51. Aufsteiger in die Bundesliga fest.

Schon in der Stunde des Triumphes dachte Geschäftsführer an die Zukunft. "Ab heute beginnt der Abstiegskampf", klang sein Ausblick wenig euphorisch: "Wir werden nur mit den Tugenden bestehen können, die uns bisher ausgezeichnet haben. Das sind mannschaftliche Geschlossenheit und Wille. Das wird uns gegen die Großen helfen."

Mit Mut und Euphorie

Geht es für den FCA also wirklich nur ums Überleben im "Oberhaus"? Rettig zumindest nannte Freiburg, Mainz und Hannover als "leuchtende Vorbilder, denen wollen wir nacheifern". Der Club geht also doch ein bisschen verwegen in die Saison 2011/12, denn dieses Trio mischte im Vorjahr bekanntlich gehörig die Bundesliga auf.

Passend dazu hat Jos Luhukay auch immerhin gut zwei Monate nach dem sensationellen Aufstieg eine große Euphorie bemerkt. "Wir dachten, dass sich das nach dem Sommerurlaub gelegt hat, aber zum Trainingsauftakt sind 2.500 Fans gekommen und die Fans standen Schlange für Dauerkarten", freute sich der Trainer.

Der Pflichtspielauftakt im DFB-Pokal verlief so gar nicht euphorisch sondern vielmehr äußerst mühevoll. Jonas de Roeck erlöste die Fuggerstädter bei Rot-Weiß Oberhausen erst in der 120. Minute mit seinem Siegtreffer. Vielleicht sollten sich Luhukay und seine Spieler in den Tagen bis zum Bundesliga-Start gegen den SC Freiburg am Samstag eine Video-Schulung der ganz besonderen Art machen.

Hoffenheim wirbelt an die Spitze

Als bisher letzter "kompletter" Bundesliga-Neuling sorgte 1899 Hoffenheim in der Saison 2008/09 für Furore. Die offensivstarken Kraichgauer überrollten am 1. Spieltag Energie Cottbus mit 3:0 und kletterten an die Tabellenspitze - und feierten später sensationell die Herbstmeisterschaft. Ebenfalls kein schlechtes Vorbild!

Dasselbe Kunststück mit der Tabellenführung nach der Bundesliga-Premiere schafften vorher übrigens auch schon Hansa Rostock (91/92; 4:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg) und Hannover 96 (64/65 ein 2:0-Sieg bei Borussia Dortmund).

Insgesamt deutlich negative Bilanz

So richtig genau sollten die Augsburger aber auch nicht in die Datenbank blicken. Die Startbilanz der Bundesliga-Neulinge (ohne die 16 Teams der ersten BL-Saison 63/64) an einem 1. Spieltag ist nämlich deutlich negativ: 12 Siege, 4 Remis, 18 Niederlagen.

Wie schon Rettig mitten im Aufstiegsjubel will auch Luhukay die Premiere nicht überbewerten. "An der täglichen Arbeit hat sich nichts geändert. Wir arbeiten genauso konzentriert an wie im Vorjahr auch", so der Niederländer: "Unser Ziel ist es, auch in der Saison 2012/13 in der Bundesliga zu spielen." Einen "Dreier" gegen Freiburg würde er auf dem Weg dorthin aber sicher gerne mitnehmen.