Hoffenheim im Vorteil - Lautern setzt auf Heimstärke

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Der 1. FC Kaiserslautern gehörte in der 2. Bundesliga zu den heimstärksten Teams, nur das 1:2 im bedeutungslosen letzten Heimspiel gegen den FC St. Pauli trübte etwas die Bilanz. Der FCK schoss zuhause die meisten Tore (33), bei nur 13 Gegentoren (lediglich Hertha BSC kassierte eines weniger) und feierte gerade in der Rückrunde einige beeindruckende Heimsiege: In den sieben Heimspielen 2013 gelang den Pfälzern fünf Mal ein Ergebnis, das nun gegen 1899 Hoffenheim zum Bundesliga-Aufstieg reichen würde (vier Mal 3:0, ein Mal 4:1).

    Sieben Mal hat in der Bundesliga-Relegation ein Team das Hinspiel mit zwei oder mehr Toren Differenz gewonnen, sechs Mal setzte sich diese Mannschaft dann auch unter dem Strich durch. Nur ein Mal konnte ein Team bisher eine klare Hinspielniederlage umbiegen: 1986 verlor Borussia Dortmund das Hinspiel bei Fortuna Köln mit 0:2 und siegte im Rückspiel zuhause mit 3:1. Das damals fällige Entscheidungsspiel entschied der BVB dann mit 8:0 für sich. Die Auswärtstorregel galt zu diesem Zeitpunkt noch nicht, nach dem heutigen Reglement hätten sich die Domstädter dank des Treffers im Westfalenstadion durchgesetzt.

    1899 blieb in den bisherigen sieben Pflichtspiel-Duellen gegen Kaiserslautern unbesiegt - es gab fünf Siege und zwei Remis.

    Drei Mal gastierte Hoffenheim bisher in Kaiserslautern, jedes Mal gelangen der TSG dabei genau zwei Tore (2:0, 2:2 und 2:1 aus Sicht von 1899). Wenn die Kraichgauer auch im vierten Spiel auf dem Betzenberg doppelt treffen, bräuchte der FCK schon fünf Treffer zum Bundesliga-Aufstieg.

    In der abgelaufenen Bundesliga-Saison benötigte Hoffenheim im Schnitt zehn Torschüsse für ein Tor, im Hinspiel gegen Kaiserslautern machte die TSG aus zehn Torschüssen drei Treffer. Der FCK beteiligte sich in Sinsheim durchaus am Spiel, gab sogar mehr Torschüsse ab (15) und hatte mehr als doppelt so viele Eckbälle wie die Kraichgauer, vor dem Tor war 1899 aber deutlich kaltschnäuziger:

    Die Pfälzer luden Hoffenheim mit individuellen Fehlern zu Toren ein. Beim 0:1 wurde nach einem Freistoß noch kollektiv geträumt, beim zweiten Gegentreffer ließ Alexander Baumjohann Gegenspieler Andreas Beck einfach laufen, beim 1:3 vertändelte dann der bis dahin überragende Marc Torrejon den Ball.

    Ein Entscheidungsspiel, wie bis 1991 üblich, wird es nicht geben, das letzte Bundesliga-Ticket wird auf jeden Fall in Kaiserslautern vergeben: Entweder in der regulären Spielzeit, in der Verlängerung (die es nur bei einem 3:1 nach 90 Minuten gibt) oder im Elfmeterschießen. Zudem gilt die aus dem Europapokal bekannte Auswärtstorregel - ein 2:0 würde dem FCK also genügen.

    Mit Markus Gisdol gewann Hoffenheim nun vier von acht Pflichtspielen - damit feierte der Trainer bereits mehr Siege als seine Vorgänger Markus Babbel (drei) und Marko Kurz (zwei) in jeweils deutlich mehr Partien.

    Im Rückspiel gegen Hoffenheim hätte Kaiserslautern auch das das Maracana in Brasilien füllen können, so groß war die Kartennachfrage. In der 2. Bundesliga war in dieser Saison nur ein FCK-Heimspiel ausverkauft (gegen den 1. FC Köln), dabei feierten die Pfälzer einen überzeugenden 3:0-Sieg.

    Mit nur zwölf Punkten aus 17 Auswärtsspielen belegte Hoffenheim in der abgelaufenen Bundesliga-Saison den vorletzten Platz in der Auswärtstabelle - nur Fortuna Düsseldorf war in der Fremde noch schlechter. Und auf diesen 17. Platz kletterten die Kraichgauer erst am letzten Spieltag durch den 2:1-Sieg bei Borussia Dortmund, zuvor war die TSG sogar das auswärtsschwächste Team der Liga.

    Roberto Firmino war im Hinspiel an allen drei TSG-Toren beteiligt (zwei Tore, eine Torvorlage) und sammelte damit genauso viele Scorer-Punkte wie in der gesamten Rückrunde in der Bundesliga. Überhaupt war der Brasilianer in 74 Partien in der Bundesliga nie an drei Toren in einem Spiel beteiligt gewesen. Gegen den FCK hatte er nicht nur bei den Toren seine Füße im Spiel, sondern war auch insgesamt an sechs der zehn 1899-Torschüsse direkt beteiligt.