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Thomas Müller (r.) erzielte beim 6:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart zwei Treffer und bereitete zwei weitere vor
Thomas Müller (r.) erzielte beim 6:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart zwei Treffer und bereitete zwei weitere vor

Von wegen abgeschrieben

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München - Thomas Müller spielt derzeit gewissermaßen den Türöffner für Bayern München. Sorgt für die Treffer, die die Spiele zu Gunsten Bayerns wenden. - Müller gleicht aus, die Bayern schießen innerhalb von 19 Minuten fünf weitere Tore. 43 Minuten quält sich der Rekordmeister am ersten Bundesliga-Spieltag bei Aufsteiger Greuther Fürth - bis Müller mit seinem Führungstor das 3:0 einleitet. Der Offensivspieler ist wichtig wie lange nicht mehr. Dabei konnte sich Müller vor Saisonbeginn nicht einmal seiner Startelf-Einsätze sicher sein.

Allzweckwaffe Müller

Viele befürchteten, dass Bayerns neue Stärke eine Bedrohung für Müllers Stammplatz bedeuten würde, nachdem der 22-Jährige in der vergangenen Saison noch alle 34 Bundesliga-Partien absolvierte, als einziger im Bayern Kader. Genau wie 2010/11 und 2011/12. Müller war mit 13 Vorlagen zweitbester Vorbereiter der Bundesliga und schoss den Rekordmeister mit seinem Treffer im Finale gegen Chelsea beinahe zum Sieg in der Champions League - die Neuzugänge Xherdan Shaqiri (kam vom FC Basel), Claudio Pizarro (Werder Bremen) und Mario Mandzukic (VfL Wolfsburg) verschärfen aber den Konkurrenzkampf in Münchens Offensive.

Drei Offensivpositionen gibt es im von Trainer Jupp Heynckes zumeist praktizierten System hinter einem Mittelstürmer, die Flügel scheinen jedoch vergeben. "Wenn Arjen Robben und Franck Ribery fit sind, sind beide gesetzt", meint Müller.



"Ich sehe mich natürlich schon im Zentrum", sagt Müller daher. Sein Vorteil aber ist, dass er offensiv flexibel einsetzbar ist, oft ist Müller gefragt als Pendler zwischen den Positionen. Fiel in der Vergangenheit Robben aus, rückte Müller nach rechts, auch Riberys linken Flügel hat der 22-Jährige schon eingenommen.

Seine unkonventionelle Spielweise und Gier im Abschluss machen Müller derzeit für Bayern möglicherweise wertvoller als je zuvor. Den Ausgleich gegen Stuttgart erzielte der Rechtsfuß im Nachsetzen, nachdem Sven Ulreich seinen Volleyversuch nur abprallen ließ. Gegen Fürth staubte Müller ebenfalls ab. "In der Vergangenheit haben wir nicht viele 0:1-Rückstände aufgeholt", verwies Bastian Schweinsteiger nach der Partie gegen Stuttgart auf die Vorsaison, in der Bayern häufig an defensiv stehenden Mannschaften scheiterte.

"Fester Bestandteil der Mannschaft"



In der Saison 2011/12 saß Müller gelegentlich auf der Bank, wenn Ribery und Robben fit waren, da der FCB schon damals gewissermaßen einen Spieler zu viel für die offensiven Mittelfeldpositionen hatte und Toni Kroos häufig zentral spielte. Müller, der seit der Jugend beim FCB spielt, weiß, dass Startelf-Einsätze ihm weiterhin nicht garantiert sind. "Für mich ist einfach wichtig, dass ich ein fester Bestandteil der Mannschaft bin und zum Erfolg, den wir dieses Jahr wieder alle wollen, beitragen kann", sagte Müller nachdem die Neuverpflichtungen feststanden. "Dass ich da Konkurrenz habe, ist auch klar."

In der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions League könnten die neuen Spieler zu dem entscheidenden Quäntchen mehr an Leistungsstärke beitragen, nachdem Bayern München 2011/12 alle Wettbewerbe als Zweiter abschloss. "Wir haben viele gute Spieler dazubekommen, die für frischen Wind sorgen können und gezeigt haben, dass sie wirklich was drauf haben", sagt Müller, "das wird auch ganz wichtig sein, um die Belastungen besser wegzustecken." Dass die neue Konkurrenz Müller keine Belastung bedeutet, hat er mit seinen drei Toren und zwei Vorlagen zum Saisonstart bewiesen.

Felix Seaman-Höschele