Bremens Tom Trybull erzielte beim Nord-Derby gegen den Hamburger SV sein erstes Bundesliga-Tor
Bremens Tom Trybull erzielte beim Nord-Derby gegen den Hamburger SV sein erstes Bundesliga-Tor

"Von so einer Situation träumt wohl jedes Kind"

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Hamburg - Für Tom Trybull wird der 18. Februar 2012 wohl ewig im Gedächtnis bleiben. Nicht nur, dass der Youngster von Werder Bremen in seinem ersten Nordderby gegen den Hamburger SV gleich von Beginn an zum Einsatz kam, mit 18 Jahren und 345 Tagen trug er sich auch noch als zweitjüngster Bundesliga-Torschütze der "Grün-Weißen" in die Geschichtsbücher ein.

"Das ist natürlich eine schöne Sache, dass ich jetzt in dieser Statistik bei Werder geführt werde. Es wurde auch mal wieder Zeit, dass ich treffe. Mein letztes Tor habe ich vor einem Jahr geschossen. Das war noch in der A-Jugend", sagte der Mittelfeldspieler im Interview mit bundesliga.de.

sprach ausführlich über "seinen" Tag, vergaß dabei aber nicht, wie wichtig der "Dreier" beim Erzrivalen für Werders Lage in der Liga war und wagte zudem einen Ausblick auf das nächste Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg.

bundesliga.de: Herr Trybull, ging für Sie mit dem Tor zum 2:0 ein Traum in Erfüllung?

Trybull: Meinen ersten Traum habe ich ja erst Anfang des Jahres verwirklicht: Ich wollte unbedingt in der Bundesliga spielen. Dass ich den Ball jetzt zu meinem ersten Tor eingenickt habe, von so einer Situation träumt wohl jedes Kind. Ich werde aber wohl erst in den nächsten Tagen wirklich realisieren, was da in Hamburg passiert ist.

bundesliga.de: Im Alter von 18 Jahren und 345 Tagen haben Sie sich als zweitjüngster Bundesliga-Torschütze in die Werder-Geschichtsbücher eingeschrieben - lediglich Teamkollege Aaron Hunt war 184 Tage "eher" dran. Macht Sie das stolz?

Trybull: Das ist natürlich eine schöne Sache, dass ich jetzt in dieser Statistik bei Werder geführt werde. Es wurde auch mal wieder Zeit, dass ich treffe. Mein letztes Tor habe ich vor einem Jahr geschossen. Das war noch in der A-Jugend.

bundesliga.de: Wann haben Sie von Ihrem Einsatz in der Startelf erfahren?

Trybull: Es hatte sich in den Trainingseinheiten unter der Woche schon ein wenig abgezeichnet. In der Besprechung am Morgen vor dem Spiel wusste ich dann definitiv, dass ich dabei bin.

bundesliga.de: Waren Sie vor Ihrem ersten Derby sehr aufgeregt?

Trybull: Nein, es war ja insgesamt erst mein viertes Bundesliga-Spiel von Anfang an. Ich wusste überhaupt noch nicht was mich erwartet. Von daher habe ich nicht viel über die Brisanz nachgedacht und habe mich einfach nur gefreut, dass ich wieder spielen darf.

bundesliga.de: Ein Derby-Sieg ist immer etwas Besonderes. Aber nach dem holprigen Start in 2012 waren die drei Punkte auch dringend vonnöten, oder?

Trybull: Es war ein sehr wichtiger Schritt für uns - und vor allem in die richtige Richtung. Nach den vier Unentschieden zuvor haben wir uns jetzt für unsere Mühen im Trainingslager und in der täglichen Arbeit belohnt.

bundesliga.de: Wie waren Sie insgesamt mit der Leistung der Mannschaft zufrieden?

Trybull: Unser Ziel war es, das Spiel aus einer sicheren Ordnung heraus zu führen. Das ist uns sehr gut gelungen. Und deshalb bringt uns dieser Sieg für die kommenden Aufgaben jede Menge Selbstvertrauen.

bundesliga.de: Das nächste Heimspiel steht gegen Nürnberg an. Nach einer so intensiven Partie gegen den HSV ist die Vorbereitung sicherlich schwierig.

Trybull: Wir müssen die Anspannung jetzt aufrecht erhalten. Wir wollen an die Leistung gegen den HSV anknüpfen, um unseren Platz im europäischen Geschäft weiter zu sichern. Nur das zählt für uns.

Das Gespräch führte Michael Reis