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Die Bayern dominieren die Liga, sind aber noch in Reichweite
Die Bayern dominieren die Liga, sind aber noch in Reichweite

Von Langeweile keine Spur

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München - Die Bundesliga ist und bleibt die spannendste Topliga Europas, von Langeweile ist weit und breit keine Spur. Seit Jahren beneiden uns die Fußballfans auf dem ganzen Kontinent um die Ausgeglichenheit der Bundesliga, in der Wochenende für Wochenende überraschende Resultate möglich sind.

In den letzten acht Jahren gab es in Deutschland mit Werder Bremen, Bayern München, dem VfB Stuttgart, dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund fünf verschiedene Meister. Dieser packende Wettbewerb fasziniert die Massen und sorgt seit Jahren für volle Stadien und eine tolle Stimmung.

Das Feld ist enger zusammengerückt

Das ist auch in diesem Jahr nicht anders. Es ist kein Zufall, dass das Spitzentrio am vergangenen Spieltag komplett sieglos blieb und das Feld etwas enger zusammengerückt ist. Kurioserweise waren die Bayern trotz ihrer Nullnummer in Hoffenheim sogar der Gewinner des Wochenendes, da die Verfolger Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach ihre Auswärtshürden nicht meistern konnten.

Der FC Bayern steht scheinbar souverän an der Tabellenspitze. Doch trotz einer imponierenden Siegesserie, die beim 0:0 in Hoffenheim vorerst abriss, konnten sich die Münchener noch nicht richtig von den Verfolgern absetzen. Nur drei Punkte beträgt der Vorsprung, hinzu kommt allerdings ein beeindruckendes Torverhältnis.

Der Rekordmeister ist auch in dieser Saison der Titelfavorit Nummer eins. Jupp Heynckes hat die richtigen Lehren aus der vergangenen Spielzeit gezogen und die Defensive verstärkt, ohne die starke Offensive zu schwächen. Er hat den richtigen Draht zu Superstar Franck Ribery gefunden, der wieder aufblüht und die gegnerischen Abwehrreihen aufmischt. Und vorne trifft Mario Gomez wie er will, acht Tore stehen für ihn zu Buche.

Werder startet durch

Den Bayern auf den Fersen sind etwas überraschend nicht der Titelverteidiger oder Vizemeister, sondern mit Bremen und Mönchengladbach zwei Teams, die nach einer äußerst schwierigen Saison nun wieder durchstarten. Werder ist die Höhenluft aus der jüngeren Vergangenheit durchaus gewohnt, spielten die Hanseaten doch viele Jahre in der Champions League. Bleibt Bremen vom Verletzungspech des Vorjahres verschont und trifft Claudio Pizarro (schon sechs Tore) wie bisher, ist der Truppe von Thomas Schaaf einiges zuzutrauen.

Dass Borussia Mönchengladbach dagegen so erfolgreich in die Saison gestartet ist, war in dem Maße nicht zu erwarten. Die Elf von Lucien Favre hat den Schwung des Schlussspurts samt Relegation aus dem Vorjahr mitgenommen und erstaunliche Winnerqualitäten an den Tag gelegt.

Gladbachs Probleme mit der Chancenverwertung

Vier seiner fünf Siege sicherte sich die "Fohlenelf" mit dem knappsten aller Ergebnisse, mit 1:0. Seit 18 Partien hat die Borussia nicht mehr als ein Gegentor kassiert. Die Defensive ist das Prunkstück der Mannschaft, die allerdings noch an der Chancenverwertung arbeiten muss, wie sie in Freiburg bei der jüngsten 0:1-Niederlage schmerzlich erfahren hat.

Im Breisgau verlor die "Elf vom Niederrhein" immerhin als Dritter beim Vorletzten. Wieder ein Beleg für die Ausgeglichenheit der Bundesliga. Bis zum 10. Platz der Tabelle haben alle Vereine mehr Spiele gewonnen als verloren. Schalke, unter dem neuen Trainer Huub Stevens, und Hannover stehen blendend da, Meister Dortmund und "Vize" Leverkusen scheinen nach schwierigem Start zuletzt wieder an Stabilität dazugewonnen zu haben und auf dem Sprung nach oben zu stehen.

Köln fehlt es an Konstanz

Der VfB Stuttgart mit der drittbesten Defensive, 1899 Hoffenheim und der erstaunlich starke Wiederaufsteiger aus Berlin können bislang ebenso zufrieden sein wie der neuformierte 1. FC Nürnberg, der unauffällig punktet. Selbst der 1. FC Köln zeigte bereits einige begeisternde Spiele, vor allem beim 4:1-Derbysieg in Leverkusen. Allerdings mangelt es der Mannschaft des neu in die Bundesliga gekommenen Norwegers Stale Solbakken noch an Konstanz.

Die Erwartungen noch nicht ganz erfüllt haben der unter erheblichem personellen Aderlass leidende 1. FSV Mainz 05, der seit sechs Spielen sieglos ist, am vergangenen Spieltag aber aus einem 0:2-Rückstand in Nürnberg immerhin noch ein 3:3 machte, sowie der SC Freiburg. Den Breisgauern fehlt es noch an der Balance zwischen der gefährlichen Offensive (13 Tore bedeuten den viertbesten Wert) und der wie beim 0:7 in München gelegentlich überforderten Defensive, die schon 22 Gegentore (Minuswert der Bundesliga) schlucken musste.

Der HSV in Nöten

Weit hinter den eigen Ansprüchen liegen der VfL Wolfsburg, der eigentlich ins internationale Geschäft wollte und nur auf Platz 13 rangiert, und das Schlusslicht Hamburger SV. Der HSV zeigte sich zwar nach der Entlassung von Trainer Michael Oenning unter Interimscoach Rodolfo Cardoso verbessert. Doch gegen Schalke musste der "Bundesliga-Dino" beim 1:2 wieder einen bitteren Rückschlag verkraften.

Mit Abstiegssorgen plagen sich auch der 1. FC Kaiserslautern auf Platz 16 und der immer noch sieglose Aufsteiger aus Augsburg einen Platz dahinter. Doch in beiden Lagern bewahren die Verantwortlichen einen kühlen Kopf, war ihnen doch von vorneherein klar, dass ihren Clubs ein langer, nervenzehrender Abstiegskampf bevorsteht.