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Vertrauensmann: Für U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch ist Kevin Volland (r.) nicht nur Leistungsträger, sondern auch sein Kapitän
Vertrauensmann: Für U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch ist Kevin Volland (r.) nicht nur Leistungsträger, sondern auch sein Kapitän

Volland - wendig, effizient, schlagfertig

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Sligo - "This is Germanys number nine", ruft einer der fünf jungen Iren aufgeregt, als Kevin Volland nach dem Duschen aus dem Kabinengang des "Showgrounds" tritt. In die Kamera zu lächeln, fällt dem Stürmer der TSG 1899 Hoffenheim und der deutschen U 21 derzeit nicht schwer.

Volland in Torlaune

Auch Montagnacht nicht, im kleinen Stadion der Sligo Rovers, tief im Westen Irlands. Die fünf Iren freuen sich über die Schnappschüsse mit ihm in ihren Handykameras.

Volland aber muss schnell weiter nach Deutschland, die Chartermaschine des DFB landete schon drei Uhr Dienstagfrüh in Düsseldorf, ein paar Stunden Schlaf noch im Hotel und am Dienstagmittag ist Volland zurück in der Kurpfalz.



Ob er in Mannheim oder Heidelberg mit dem Zug ankommen würde, wusste Volland Montagnacht in Sligo noch nicht. "Egal", scherzt er und lacht.

Kevin Volland ist gut drauf, auf und neben dem Platz. Drei Tore in vier Spielen erzielte der Offensivallrounder in der Bundesliga für Hoffenheim. Und auch in der U 21 trifft der wendige Techniker. Zwei Tore erzielt der 21-Jährige beim souveränen 4:0-Sieg der Deutschen in Irland und hatte dadurch großen Anteil, dass nach dem 3:0 vom vergangen Freitag auf den Färöer-Inseln der Start in der Qualifikationsrunde für die EM 2015 gelungen ist.

Nach Scheitern bei der letzten U 21 EM in Israel ist Horst Hrubesch wieder U 21-Trainer beim DFB. Vorgänger Rainer Adrion musste nach der Enttäuschung gehen, Volland aber blieb.

Binde keine Bürde



Der gebürtige Marktoberdorfer genießt das volle Vertrauen von Hrubesch. Zwar wurde Volland von der Mannschaft nun zu ihren Kapitän gewählt, aber Hrubesch hat schon beim letzten Lehrgang im August intern klar durchklingen lassen, dass ihm Volland als Stimme des Teams ganz recht sei: "Ich habe zu Kevin einen guten Draht", sagt Hrubesch.

Für Volland ist die Rolle neu. "Das ist das erste Mal seit der U 16 von 1860 München, dass ich die Binde trage. Aber es macht Spaß, in dieser Mannschaft Verantwortung zu übernehmen", sagt er. Diese Verantwortung zeigte er schon in seiner ersten vollen Bundesligaserie.

Volland war in der vergangenen, chaotischen TSG-Saison der einzige Profi mit fast konstant guter Leistung. Und selbst ohne viele Vorlagen und gelungen Offensivspielzüge kam er zu sechs Treffern. "Am Ende der vergangen Saison war mir zwar ein wenig die Puste ausgegangen. Spritzigkeit und Leichtigkeit habe ich mir aber in der Vorbereitung wieder erarbeitet", erzählt er.

Keine Angst vor Zweikämpfen



Kevin Volland ist ein Stürmer, der auch alleine eine ganze Abwehr beschäftigen kann. Nie weiß der Abwehrspieler, ob sich der Linksfuß - wenn er mit dem Rücken zum Tor angespielt wird - , nach rechts oder links wegdreht.

Zweikämpfe scheut er nicht, vielleicht weil der Sohn eines ehemaligen Eishockey-Nationalspielers Andreas Volland früher selbst das Spiel auf Kufen und mit dem Schläger gespielt hat. Und vielleicht fällt er auch deshalb nach Checks nur ganz selten um. Angst vor Zweikämpfen hat er jedenfalls nicht, der ganz feine Techniker kann auch austeilen.

Unter Trainer Markus Gisdol geht es auch im Klub nur nach vorne, mit Anthony Modeste, Tarik Elyounoussi und Roberto Firmino bildet Volland ein variables Sturmquartett. Er hat nun mehr Räume und kommt zu mehr Chancen. Den neuen Pfad des demütigen Offensivspiels in Hoffenheim will er weiter mitgehen, vor ein paar Wochen verlängerte er seinen Vertrag bis Mitte 2017.

Volland-Konter gegen Spezi Leitner



"Mir gefällt es, diesen Weg mit Markus Gisdol mitzugehen", sagt Volland. Angeblich zeigten ja schon Vereine wie Borussia Dortmund Interesse und Experten trauen dem Jungen mit der breiten Brust auch eine Laufbahn in der A-Nationalmannschaft zu.

Doch jetzt steht erstmal das Bundesligaspiel gegen Mönchengladbach am Sonntag an und Volland sagt: "Wir wollen den ersten Heimsieg holen und natürlich Wiedergutmachung für das 2:6 zuletzt in Stuttgart."

Moritz Leitner, U 21-Kollege vom VfB und seit gemeinsamen Jugendzeiten bei 1860 sein Freund, habe ihn in Irland immer wieder auf die Schippe genommen nach der Klatsche am Neckar. Aber der TSG-Stürmer kann nicht nur auf dem Platz kontern.

"Ich habe Moritz dann nur gesagt: Hoffenheim fünf, Stuttgart drei", erzählt Volland und lacht. Punktemäßig liegt die TSG nämlich vor den Stuttgartern. Auch nach dem "schweren Spiel" am Sonntag gegen Gladbach soll das so bleiben, sagt Kevin Volland und lacht.

Aus Sligo berichtet Tobias Schächter