Vladimir Darida (r.) ist zum Dreh- und Angelpunkt des Freiburger Spiels geworden
Vladimir Darida (r.) ist zum Dreh- und Angelpunkt des Freiburger Spiels geworden

Investition in Darida zahlt sich aus für Freiburg

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Freiburg - Der Aufschwung des SC Freiburg ist eng mit einem Namen verbunden: Vladimir Darida fühlt sich im Breisgau immer wohler und ist im Freiburger Offensivspiel längst unverzichtbar.

Als Vladimir Darida im Sommer 2013 in Freiburg aufschlug, wurde er von den Trainings-Kiebitzen genau beäugt: Das also war der Mann, der für eine Rekord-Ablöse von Viktoria Pilsen losgeeist wurde - für viel mehr, als der SC zuvor je für einen Spieler bezahlt hatte.

Natürlich ist Darida - ein zurückhaltender, alles andere als lautsprecherischer Typ - schon damals oft gefragt worden, ob die Ablöse eine Hypothek für ihn sei. Er hat das routiniert mit dem Hinweis gekontert, dass er für die Summe ja nichts könne und selbstverständlich keine Sonderrolle für sich einfordere. Und auch beim Verein taten sie alles, um Darida eine schnelle Eingewöhnungszeit zu ermöglichen. Trainer Christian Streich unterstrich mehrfach, der Edeltechniker werde "alle Zeit bekommen, die er braucht, um sich einzuleben.“

Vertrauen zurückgezahlt

Heute, knapp eineinhalb Jahre nach seiner Ankunft in Freiburg, hat sich die Geduld der SC-Verantwortlichen längst gelohnt. Auch beim völlig verdienten 2:0-Erfolg gegen Schalke war der Tscheche Dreh- und Angelpunkt des Freiburger Spiels - wie in den meisten bisherigen Saisonspielen, in denen er einer oft wackligen Freiburger Mannschaft Sicherheit gab. Gegen Schalke bereitete Darida das 2:0 durch Jonathan Schmid vor und war ein entscheidender Faktor für das letztlich spielentscheidende Freiburger Übergewicht im Mittelfeld.

Flankiert von Nicolas Höfler kümmerte er sich dabei eher um die offensiven Aktionen. Was für die Schalker Defensive umso schwerer zu unterbinden war, als sich der 21-fache Nationalspieler nicht aufs zentrale Mittelfeld beschränkte, sondern immer wieder auf beide Flügel auswich. Da Darida zudem laufstark und wieselflink ist und in dieser Saison bereits drei Treffer erzielte, ist es kein Wunder, dass sie beim SC des Lobes voll sind. "Ich bin froh, mit solch einem tollen Fußballspieler zusammenarbeiten zu dürfen", hat Christian Streich im Sommer einmal gesagt. "Seine Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen."

Zweikampfbilanz verbesserungsfähig

Luft nach oben hat Darida noch in der Zweikampfführung. Dass er im Kopfballduell meist den Kürzeren zieht (34,5 Prozent gewonnene Zweikämpfe) mag man einem Mann seiner Größe (1,71 m) nachsehen, doch die Gesamtbilanz von nur 47,9 Prozent gewonnener Zweikämpfe ist bei einem Mann mit seinen technischen Fähigkeiten verbesserungsfähig.

Daridas Deutschkenntnisse machen derweil Fortschritte, für Interviews auf deutsch reicht es aber noch nicht ganz. Dass Darida in der vergangenen Saison mit seiner Torausbeute unzufrieden war, hat sich dennoch herumgesprochen: "Ich weiß auch nicht, warum ich so selten den Abschluss suche", hat er der "Badischen Zeitung" aus Freiburg einmal verraten, als er gefragt wurde, woran es noch hapere.

Dabei hat Darida in der vergangenen Saison, in der er in 23 Spielen nur drei Mal traf, das wohl schönste Tor eines Freiburger Spielers in der gesamten Spielzeit erzielt. Beim Auswärtsspiel in Nürnberg hielt er einfach mal drauf - und traf aus 25 Metern genau in den Winkel. Darida hat dazugelernt: So viele Treffer wie in der vergangenen Saison hat er in dieser schon nach dem zehnten Spieltag erzielt.

Christoph Ruf