Nach dem 2:3 im Hinspiel verlieren Simon Rolfes (l.) und Co. auch das Rückspiel bei Villarreal und scheiden damit aus
Nach dem 2:3 im Hinspiel verlieren Simon Rolfes (l.) und Co. auch das Rückspiel bei Villarreal und scheiden damit aus

Villarreal zu clever für die "Werkself"

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Villarreal - Aufholjagd gescheitert - stattdessen hat sich Bayer Leverkusen von der internationalen Fußball-Bühne verabschiedet. Die "Werkself" verlor auch das Achtelfinal-Rückspiel der Europa League beim FC Villarreal mit 1:2 (0:1), nachdem der Bundesliga-Zweite bereits im Hinspiel vor einer Woche unglücklich mit 2:3 unterlegen war.

Vor 19.500 Zuschauer im Estadio El Madrigal machten Santi Cazorla (33.) und Giuseppe Rossi (61.) die 49. Niederlage Leverkusens im 149. Europacupspiel der Clubgeschichte perfekt. Das Eigentor von Villarreals Kapitän Gonzalo (82.) kam zu spät.

"Villarreal war die bessere Mannschaft"

"Man muss objektiv sagen, dass Villarreal die bessere Mannschaft war. Sie hat in der ersten Halbzeit teilweise exzellenten Fußball gespielt. Uns hat nicht der Biss gefehlt. Aber aufgrund des Hinspiels sind wir mehr Risiko gegangen und haben das Spielfeld zu groß gemacht. Da gerät man ins Hintertreffen, das wird auf diesem Niveau bestraft. Meine Intention ist, die Mannschaft auf dem 2. Platz zu halten. Wir wollen Champions League spielen im nächsten Jahr", sagte Bayer-Trainer Jupp Heynckes.

Damit können und müssen sich die Rheinländer, bei denen Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack erst in der 53. Minute eingewechselt wurde, nun ganz auf den Kampf um die Champions-League-Qualifikation konzentrieren. Am Sonntag trifft Bayer auf Schalke 04.

Villarreals Konter brandgefährlich

Ein Weiterkommen der Bayer-Elf in Villarreal deutete sich zu keiner Phase wirklich an. Zwar diktierte Bayer das Spiel, aber in der Offensive fehlte trotz der Umstellung auf zwei Spitzen die Durchschlagskraft. Hinzu kam eine wacklige Bayer-Abwehr, insbesondere Stefan Reinartz machte keine gute Figur. Der Tabellenvierte der Primera Division agierte dagegen aus einer sicheren Defensive und war bei seinen überfallartigen Kontern brandgefährlich.

In der ersten Halbzeit versuchten es Gonzalo Castro (8.) und Renato Augusto (14.) mal mit Distanzschüssen, die für Schlussmann Diego Lopez aber kein Problem waren. Gefährlicher wurde es nur unmittelbar vor der Pause, als Lopez einen Freistoß von Renato Augusto nach vorne abprallen ließ und Stefan Kießling den Ball anschließend neben das Tor setzte.

Bayer beginnt mit zwei Spitzen

Auf der Gegenseite wirbelte derweil Torjäger Rossi die Bayer-Abwehr durcheinander. Und beinahe wäre ihm auch das Führungstor gelungen. Nach einem groben Schnitzer von Stefan Reinartz war der Italiener frei durch, doch sein Schuss strich um Zentimeter am Pfosten vorbei (17.). Bereits fünf Minuten zuvor hatte Reinartz seine Probleme mit dem quirligen Rossi gehabt. Nur mit einem Foul, wofür er die Gelbe Karte sah, konnte Reinartz Schlimmeres verhindern. Rossi legte dann nach einer guten halben Stunde für Cazorla auf, der ohne Probleme vollendete.

Angesichts der Hypothek aus dem Hinspiel stellte Heynckes sein System um und ließ in Eren Derdiyok und Kießling zwei Stürmer spielen. Für Ballack war dagegen kein Platz in der ersten Elf. Der Mittelfeldstar, der beim 1:0-Sieg in Mainz am vergangenen Sonntag 90 Minuten gespielt hatte, musste wieder auf der Bank Platz nehmen. Erst in der zweiten Halbzeit kam der 34-Jährige für Kießling ins Spiel.

Doch auch Ballack konnte nichts mehr bewirken. Seine beste Szene hatte er in der 68. Minute, als er einen 20-Meter-Schuss neben das Tor setzte. Außer Distanzschüsse ließen die Spanier ansonsten aber kaum etwas zu. Vielmehr schlugen sie selbst eiskalt zu. Nach einem Fehler von Sami Hyypiä traf Rossi zum vorentscheidenden 2:0. Nur in der Schlussphase hatte Bayer dann eine Vielzahl guter Möglichkeiten, war aber bei weitem zu uneffektiv - ganz im Gegensatz zu Villarreal.

Villarreal: Lopez - Mario, Gonzalo, Musacchio, Catala - Marchena, Bruno - Valero (74. Capdevila), Cazorla (80. Cani) - Ruben, Rossi (69. Nilmar). - Trainer: Carlos Garrido

Leverkusen: Adler - Vida (62. Schwaab), Reinartz, Hyypiä, Kadlec - Renato Augusto, Lars Bender, Rolfes, Castro (43. Sam) - Kießling (53. Ballack), Derdiyok. - Trainer: Heynckes

Schiedsrichter: Bjorn Kuipers (Niederlande)

Tore: 1:0 Cazorla (33.), 2:0 Rossi (61.), 2:1 Gonzalo (82., Eigentor)

Zuschauer: 19.500

Gelbe Karten: Gonzalo (2) - Reinartz, Kadlec (2), Schwaab, Lars Bender