Zehn Tore hat Franco Di Santo für diese Saison versprochen. Nach seinem Doppelpack gegen Berlin steht er schon jetzt bei acht
Zehn Tore hat Franco Di Santo für diese Saison versprochen. Nach seinem Doppelpack gegen Berlin steht er schon jetzt bei acht

Di Santo: "Vielleicht unser bestes Spiel gemacht"

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Bremen - Mit Szenen aus den großen Zeiten wie dem Europapokal-Triumph im Pokalsieger-Wettbwerb 1992, den Meisterschaften 1988, 1993 und 2004 wurden die Fans des SV Werder Bremen auf den Rückrundenstart eingestimmt. Und zumindest die inoffizielle "Skripnik-Tabelle" lässt Hoffnungen auf eine Renaissance der erfolgreichen Zeiten aufkommen.

Di Santo und die perfekte Rückkehr

Seit der Ukrainer Viktor Skripnik bei den Hanseaten auf der Bank  sitzt, haben sie 16 Punkte eingefahren. Nur bei Rekordmeister Bayern München, dem VfL Wolfsburg, Schalke 04 und dem FC Augsburg stehen in diesem Zeitraum mehr Zähler zu Buche (Die Topdaten zum Spiel SV Werder Bremen - Hertha BSC).

Entscheidenden Anteil daran hatte Franco Di Santo. Der 25-Jährige stand nach seiner Verletzung  erstmals seit den 11. Spieltag wieder in der Startformation und feierte ein gelungenes Comeback. Der Argentinier war mit seinem beiden Toren der Matchwinner. Nach dem Spiel gesellten sich Di Franco und sein Dolmetscher mit bester Laune zu den zahlreichen Medienvertretern.

Frage: Herr Di Santo, 2:0 zum Rückrundenstart gegen Hertha BSC. Wie haben Sie die Partie gesehen?

Franco Di Santo: Wir haben von Anfang an das Spiel bestimmt und waren die bessere Mannschaft. Der Sieg ist verdient. Das war ein guter Auftakt in die Rückrunde. Es war sehr wichtig für uns, direkt mit einem Sieg zu starten. Dieser Erfolg ist nicht nur in der Tabelle sehr wichtig, sondern auch für unser Selbstvertrauen. Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

"Ich arbeite für solche Momente"

"Können und werden uns noch verbessern"

Frage: Sie haben beide Treffer erzielt.Berlins Torwart Thomas Kraft sagt, den ersten Treffer haben Sie auf keinen Fall so gewollt. Stimmt das?

Di Santo (lächelt): Da irrt sich der Torwart. Ich versuche so etwas immer wieder. Schon gegen Mainz 05 habe ich so ein Tor geschossen. Es klappt nicht immer, aber wenn es klappt, ist es umso schöner. Aber im Endeffekt ist es egal, wer die Tore schießt. Die zwei Tore sind natürlich toll, aber das Wichtigste ist, dass wir drei Punkte geholt haben und die Mannschaft funktioniert.

Frage: Zehn Tore hatten Sie zu Saisonbeginn versprochen, mittlerweile sind es acht. Ist es Zeit, die Zahl zu korigieren?

Di Santo: Nein, ich habe mir zehn Tore vorgenommen, als ich null Tore hatte. Jetzt sind es acht, aber es gibt keinen Grund, die Zahl zu korrigieren. Wenn es mehr als zehn werden - schön.

Frage: Nach 78 Minuten wurden sie ausgewechselt. War die Kraft nach der langen Verletzungspause am Ende?

Di Santo: Nein, ich hätte gerne noch weitergespielt. Als Fußballer arbeite ich für solche Momente. Aber vielleicht war es auch ganz gut. Wenn ich sechs Mal getroffen hätte, wäre es teuer geworden (Di Santo hatte vor dem Spiel eine Stadionrunde Bier ausgelobt, wenn er sechs Treffer erzielt, Anm. d. Red.).

Frage: Wie hat sich die Mannschaft seit dem Amtsantritt von Viktor Skripnik verändert?

Di Santo: Die Mannschaft hat sich weiterentwickelt. Und auch ich versuche, mich weiterzuentwickeln.

Frage: Wie zeigt sich diese Entwicklung?

Di Santo: Die Mannschaft hat mehr Selbstvertrauen. Das Ziel des Trainers ist mehr Ballbesitz. Das funktioniert immer besser. Und die Ergebnisse der letzten Monate tragen natürlich auch dazu bei. Das war heute vielleicht unser bestes Saisonspiel. Das freut mich ganz besonders auch für die Fans, die uns immer super unterstützen.

Frage: Was möchten Sie kurzfristig am liebsten verbessern?

Di Santo: Wie gesagt, wir entwickeln uns weiter und können und werden uns noch in allen Belangen verbessern. Schön wäre es, wenn wir auch auswärts bald die Leistung wie zuhause abrufen würden.

Frage: Es fällt auf, dass Sie häufig mit dem Schiedsrichter diskutieren, zum Beispiel den Ort des Einwurfs bemängeln. Ist das geplant oder ihr Naturell?

Di Santo: Nein, das ist auf keinen Fall geplant. Sie werden nie erleben, dass ich eine Schwalbe mache, um einen Elfmeter zu provozieren. Ich mag einfach keine Ungerechtigkeit auf dem Feld. Das ist mein Naturell.

Aus Bremen berichtet Jürgen Blöhs