Landon Donovan (l.) wurde gegen Hannover 96 in seinem letzten Spiel für den FC Bayern in der 80. Minute für Lukas Podolski eingewechselt
Landon Donovan (l.) wurde gegen Hannover 96 in seinem letzten Spiel für den FC Bayern in der 80. Minute für Lukas Podolski eingewechselt

"Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal"

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In der Winterpause hatte der FC Bayern München Landon Donovan vom Major-League-Soccer-Club Los Angeles Galaxy für drei Monate ausgeliehen. Am Sonntag, vier Tage nach seinem 27. Geburtstag, kehrte der US-Nationalspieler nach Kalifornien zurück, nachdem er beim 5:1(3:1)-Erfolg des FCB gegen Hannover 96 nach seiner Einwechslung die letzten Bundesliga-Minuten absolvierte hatte.

Für Donovan aber kein Grund zur Traurigkeit, bereits kurz nach dem Schlusspfiff war er schon wieder zum Scherzen aufgelegt. Angesprochen auf den Inhalt einer Plastiktüte, die es zum Anbschied vom Rekordmeister gab, antwortet der US-Amerikaner schlagfertig: "Keine Ahnung, was da drin ist. Vielleicht ein Dreijahresvertrag!"

Im Interview mit bundesliga.de spricht Donovan über seine Zeit in München, seine schönsten Momente beim Rekordmeister und über die Gründe, warum es mit einem längerfristigen Engagement nicht geklappt hat.

bundesliga.de: Herr Donovan, welches Fazit ziehen Sie nach Ihren drei Monaten in Deutschland?

Landon Donovan: Es war absolut die richtige Entscheidung, hierher zu kommen.

bundesliga.de: Und mit welchem Gefühl kehren Sie zurück nach Kalifornien?

Donovan: Mit einem sehr guten Gefühl! Natürlich wäre ich sehr gerne länger geblieben. Aber die Zeit hier war sehr wichtig für mich, als Fußballer, aber auch persönlich für mich. Ich hatte sehr gute drei Monate in Deutschland.

bundesliga.de: Aus welchen Gründen müssen Sie nun zurückkehren?

Donovan: Ich hätte sicherlich auf dem Platz mehr bieten müssen. Und dann war es natürlich auch eine Frage des Geldes, wie viel die Major League Soccer für mich haben wollte und wie viel Geld der FC Bayern für mich auszugeben bereit war. Ich wusste, dass es nicht leicht werden würde, aber ich wollte es ausprobieren, und vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.

bundesliga.de: Sie schließen eine Rückkehr also nicht aus?

Donovan: Wir werden sehen. Ich muss jetzt erst mal eine kleine Auszeit nehmen, mich entspannen, darüber nachdenken und dann sehen wir, was die Zukunft bringt.

bundesliga.de: Wenn Sie noch mal einen Blick in die Vergangenheit werfen, was war Ihr bester Moment in Ihrer Zeit beim FC Bayern?

Donovan: Das erste Spiel überhaupt, das 5:1 im DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfB Stuttgart, war super. Und auch die Stimmung beim Heimsieg gegen Borussia Dortmund war klasse. Wir haben das Spiel am Ende noch 3:1 gewonnen. Meine Frau war damals auch im Stadion, das war einfach ein Supertag für uns.

bundesliga.de: Werden Sie mit den Bayern-Spielern in Kontakt bleiben?

Donovan: Ja, sicher! Der Abschied fällt mir wirklich schwer, denn ich habe in kurzer Zeit viele neue Freunde gewonnen. Aber so ist der Fußball.

bundesliga.de: Mit wem haben Sie sich denn am besten verstanden?

Donovan: Zu Hamit Altintop habe ich ein sehr gutes Verhältnis und zu Jose Ernesto Sosa, aber auch alle anderen waren sehr nett

bundesliga.de: Sie haben sich nach dem Hannover-Spiel in der Kabine von Ihren FCB-Kollegen verabschiedet. Ein trauriger Moment?

Donovan: Es war traurig, tschüss zu sagen. Aber das war nun einfach der Abschluss dieses Kapitels. Ich wusste ja schon seit ein paar Wochen, dass ich nach diesem Spieltag wieder zurück in die USA gehe.

bundesliga.de: Was trauen Sie dem FC Bayern in dieser Saison noch zu?

Donovan: Sehr viel! Ich denke, die Mannschaft kann beide Titel in Meisterschaft und Champions League erringen. Wir haben 5:1 gegen Hannover gewonnen, und mussten dabei auf solch wichtige Leute wie Luca Toni, Franck Ribery, Tim Borowski und natürlich den Kapitän, Mark van Bommel, verzichten. Die Mannschaft hat alle Möglichkeiten und kann sich eigentlich nur selbst stoppen.

Aus der Allianz Arena berichtet Denis Huber