Hoffenheim-Keeper Tim Wiese bekam gegen Mainz 05 drei Tore eingeschenkt
Hoffenheim-Keeper Tim Wiese bekam gegen Mainz 05 drei Tore eingeschenkt

Viel zu naiv

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Mainz - Nach dem ging der Blick von Markus Babbel, dem Trainer der TSG 1899 Hoffenheim, gleich nach vorne zum nächsten Heimspiel am kommenden Samstag gegen den FC Schalke 04. Babbel
konstatierte: "Wenn wir da so naiv spielen wie in Mainz, wird das nichts."

Wiese bester 1899-Spieler

Es war ja auch eine harte Niederlage, die die Hoffenheimer in Mainz zu verdauen hatten. Drei Mal machten es die Hoffenheimer Defensive dem Mainzer Torschützen Adam Szalai (21.; 46.; 64.) leicht - der Ungar kam jeweils ungestört zum Abschluss. 1899 Hoffenheim hat nun schon 20 Tore in neun Begegnungen kassiert - negativer Ligarekord.



Und mit nur acht Punkten hinken die Badener ihren Europapokalambitionen weit hinterher, die direkten Abstiegsplätze drohen nur zwei Punkte entfernt. Babbel antwortete zur Frage über einen möglichen Abstiegskampf: "Wir wollen da nicht rein, auch wenn es derzeit so aussieht." Selbstvertrauen und Kredit bei den Fans muss sich diese allerdings erst wieder erarbeiten.

In Mainz war Kapitän und Torwart Tim Wiese Hoffenheims bester Spieler. Sein Urteil über die Mannschaftsleistung fiel hart aus. "Kein Ehrgeiz, keine Power: Wir verstecken uns." Diese Sichtweise teilte auch Trainer Babbel, er analysierte: "Wir spielten naiv, ohne Leidenschaft, ohne Laufbereitschaft, ohne Zweikampfstärke."

Nach dem 0:2 kurz nach der Pause lief auch in der Offensive nichts mehr. In den ersten 45 Minuten spielte sich die TSG noch zwei große Chancen heraus, aber Usami und Joselu ließen im Abschluss die nötige Konsequenz vermissen. "Wir müssen die Schwankungen in den Griff kriegen, innerhalb einer Saison und innerhalb eines Spiels", fordert TSG-Manager Andreas Müller.

"Wir müssen Knstanz reinbringen"



Nur zwei Siege stehen in dieser Saison zu Buche und im DFB-Pokal ist die Mannschaft schon in der ersten Runde am Viertligisten Berliner AK (0:4) gescheitert. Kapitän Wiese glaubt, die Mannschaft komme aus "dieser Phase" schon wieder heraus. Dass der Leistungsstand nach mehr als einem Viertel der Saison nicht tatsächlich mehr als der Ausdruck einer momentanen Phase ist, müssen die Spieler nun beweisen. Drei der vier nächsten Partien sind Heimspiele (Schalke, Wolfsburg, Leverkusen), nach dem Schalke-Spiel geht es zu Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.

Trainer Babbel sagt: "Wir müssen Konstanz reinbringen. Ich fordere nichts, was ich noch nicht gesehen habe." Fakt ist, dass bei 1899 viele Spieler derzeit unter Form spielen. Der von Bayer Leverkusen gekommene Stürmer Eren Derdiyok ist noch ohne Torerfolg und war zuletzt nur noch Einwechselspieler.

In Mainz fehlte Abwehrroutinier Matthieu Delpierre verletzt, Ersatz Jannik Vestergaard konnte seine Chance nicht nutzen. Im Mittelfeld wird der Bosnier Sejad Salihovic vermisst, der gegen Augsburg die Rote Karte gesehen hatte - auch gegen Schalke wird er gesperrt fehlen. Und Tobias Weis trainiert bis auf weiteres bei der U 23. Die Talente Denis Strecker und Vincenzo Grifo, denen Babbel zuletzt zu ihren Bundesliagadebüts verhalf, brauchen noch Zeit. Wichtig ist vor allem, dass die Defensive stabiler wird - 20 Gegentore sind entschieden zu viele.

Tobias Schächter