Mainz-Trainer Thomas Tuchel war mit dem Auftritt seines Teams in Köln nicht zufieden
Mainz-Trainer Thomas Tuchel war mit dem Auftritt seines Teams in Köln nicht zufieden

Viel Luft nach oben

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Mainz - "Hauptsache gewonnen." Das Fazit des Mainzer Trainera Thomas Tuchel nach dem schmeichelhaften 2:1-Pokalsieg beim Regionalligisten Fortuna Köln fiel kurz und knapp aus. Immerhin haben die Rheinhessen im Gegensatz zu manch anderem Bundesligisten die nächste Runde erreicht. Die Konzentration gilt nun dem Bundesliga-Start gegen den VfB Stuttgart am kommenden Sonntag.

"Haben uns für Heinz Müller entschieden"

Ob der 1. FSV Mainz 05 in Köln den ersten echten Bewährungstest bestanden hat oder nicht, konnten selbst die Verantwortlichen nicht eindeutig beantworten. "Wo wir jetzt ein paar Tage vor dem Bundesliga-Start stehen, kann man weder an dem Pokalergebnis noch an der Vorbereitung, in der wir kein Spiel verloren haben, messen", gab der Mainzer Manager Christian Heidel ehrlich zu.



Die Leistung im Pokalfight war eher mittelmäßig, dafür konnte Thomas Tuchel einige Erkenntnisse sammeln. Seine viel beachtete Entscheidung, im Tor nicht nur in diesem Spiel sondern auch in der kommenden Saison auf Heinz Müller an Stelle des letztjährigen Stammkeepers Christian Wetklo zu setzen, erwies sich als richtig. Der 35-jährige Routinier rechtfertigte seinen neuen Nummer-1-Status mit einer tadellosen Leistung.

"Wir haben uns im Trainerteam für Heinz Müller entschieden. Es gibt keine so tiefgründigen Begründung dafür. Die Torhüter sind auf Augenhöhe. Kleinigkeiten geben den Ausschlag. Manchmal kann man das aber auch gar nicht im Detail auflisten", erklärte Thomas Tuchel.

Im Tor sind die Rollen damit klar verteilt. Im Angriff noch nicht. Dort hat der Trainer die Qual der Wahl. Dass in Köln Nicolai Müller und Neuzugang Dani Schahin in der Startelf standen, muss noch kein Indiz für den kommenden Sonntag sein. Neben den beiden kämpfen auch Siegtorschütze Eric Maxime Choupo-Moting, Sean Parker und Sebastian Polter um die Offensivpositionen.

Viele Möglichkeiten für Tuchel



Tuchel freut sich über den großen Konkurrenzkampf und die vielen neuen Möglichkeiten, die sich für ihn nun ergeben. "In Köln hätten es auch Choupo-Moting und Sebastian Polter verdient gehabt, in der Startelf zu stehen", meinte der 39-jährige Trainer.

"Polter bringt seine Körperlichkeit, Robustheit und Schnelligkeit mit ein. Choupo-Moting ist ein sehr guter Wechselspieler. Sean Parker nimmt den Konkurrenzkampf sehr gut an", freut sich Tuchel. "So habe ich als Trainer gute Möglichkeiten, um das Spiel zu beeinflussen. Drei Stürmer nachwechseln zu können, torgefährlich bleiben zu können oder noch gefährlicher zu werden, neue Typen aufs Feld bringen zu können, das brauchen wir."

Lob für Geis



Auch der aus Fürth gekommene erst 19 Jahre defensive Mittelfeldspieler Johannes Geis konnte in Köln Pluspunkte sammeln. "Er war in Köln mit einer der Aktivposten", lobt Christian Heidel den robusten Spieler. "Der Junge ist 19, er hat keine Hemmungen. Wenn er so weiter macht, wird er ein richtig guter Bundesliga-Spieler."

Gegenüber der Partie bei Fortuna Köln müssen sich die Mainzer erheblich steigern. Ansonsten droht der Mannschaft, die auch die Abgänge von Stammkräften wie Adam Szalai, Andreas Ivanschitz und Jan Kirchhoff erst einmal verkraften muss, eine schwere Saison.

Tobias Gonscherowski