Wölfe siegen zum Abschluss ihrer China-Reise

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Wolfsburg - Der VfL Wolfsburg schlägt im letzten Spiel der Saison die PSV Eindhoven mit 5:4 nach Elfmeterschießen und verlässt China mit zwei Pokalen im Gepäck.

Auch das zweite Spiel der Freundschaftsspiel-Reise durch China konnten die Wölfe also gewinnen. Daniel Caligiuri hatte den VfL in der regulären Spielzeit in Führung geschossen (66. Minute), Gaston Pereiro konnte für den neuen niederländischen Meister ausgleichen (71.). Im Elfmeterschießen scheiterten zwei PSV-Schützen vom Punkt, während bei den Wolfsburgern alle vier Schützen erfolgreich waren und Caligiuri mit seinem versenkten Strafstoß den Schlusspunkt setzte. 16.856 Zuschauer feierten im Zhuhai Sports Center Stadium die Grün-Weißen, die durch den Erfolg im von SAIC Volkswagen präsentierten Spiel den zweiten Sieg in dieser Saison gegen die Niederländer erringen konnten, nachdem es zuvor in der Champions-League-Gruppenphase für beide Teams jeweils einen 2:0-Heimsieg in den direkten Duellen gab.

Schäfers Traumtor zählt nicht

Die Partie im Zhuhai Sports Center Stadium begann zwar erst um 20 Uhr Ortszeit, dennoch waren es bei drückenden 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit nicht die besten Bedingungen für Profisportler. Trotzdem ging es munter los, wobei vor allem der VfL gut begann, die Niederländer geschickt vom eigenen Tor weghielt, selbst immer wieder den Weg in die Offensive suchte und so zu den ersten Chancen der Partie kam. Zunächst setzte Bas Dost einen schönen Schuss drüber (6.), dann lupfte Marcel Schäfer den Ball aus 16 Metern stark über PSV-Keeper Jeroen Zoet und traf den Innenpfosten, von dem der Ball ins Tor sprang (10.). Doch der Jubel kam zu früh, da das Schiedsrichtergespann eine Abseitsposition gesehen hatte. Der Stadionregie hatte das Tor offenbar aber so gut gefallen, dass das Ergebnis von 1:0 für die Wölfe noch minutenlang auf der Anzeigetafel stand.

Das erste Drittel der Partie gehörte klar den Grün-Weißen, die durch Julian Draxler fast in Führung gegangen wären, doch der PSV-Schlussmann konnte den starken Schuss des Nationalspielers aus 14 Metern parieren (21.). In der Folge fand Eindhoven besser in die Partie und erspielte sich vor allem in der Schlussphase ein kleines Chancenplus, vor allem durch Luuk de Jong, der erst am stark parierenden Max Grün scheiterte (39.) und schließlich aus Abseitsposition traf (44.), so dass es torlos in die Kabinen ging.

Naldos emotionaler Abschied

Zum zweiten Durchgang brachte die PSV gleich neun frische Spieler in die Partie, was sich zunächst auch beim spielerischen Übergewicht der Niederländer bemerkbar machte, die mehr Zug zum Tor als die Wolfsburger entwickelten. So tauchte plötzlich Luciano Narsingh frei vor dem zur Halbzeit gekommenen Koen Casteels auf, der bärenstark reagierte und den Schuss abblockte, den letztlich Dante endgültig aus der Gefahrenzone befördern konnte (57.). Und auch die nächste Chance gehörte den ganz in blau spielenden Holländern, bei denen Steven Bergwijn mit einem Kopfball nur den Pfosten traf (65.). Der VfL konnte sich dann etwas befreien und nutzte eine Verwirrung in der PSV-Defensive zur Führung: Caligiuri ließ sich nicht lange bitte, spielte nach dem Zusammenprall zweier Niederländer weiter und schob ungefährdet zum 1:0 ein (66.).

Es folgte der emotionale Höhepunkt des Abends, als in der 70. Minute Naldo in seinem letzten Spiel für die Grün-Weißen ausgewechselt wurde, sich mit Umarmungen von seinen Mitspielern auf dem Rasen und allen Wolfsburgern auf der Bank verabschiedete und von den Zuschauern mit Standing Ovations gefeiert wurde. Die Freude über die Freude sollte dann nicht mehr lange währen, denn kurz darauf schlug Eindhoven durch Pereiro zurück und konnte ausgleichen (71.). Dabei blieb es dann bis zum Schlusspfiff, der Sieger musste nun im Elfmeterschießen gefunden werden.

Stimmen zum Spiel

Nachdem mit Davy Pröpper, Jürgen Locadio und Simon Poulsen für die PSV und Schäfer, Maximilian Arnold und Leandro Putaro für den VfL die ersten drei Schützen jedes Vereins getroffen hatten, drehte sich das Glück zugunsten der Wölfe. Zunächst haute Bergwijn seinen Versuch klar drüber, Caligiuri brachte die Wolfsburger daraufhin in Front. Als Isimat Mirin den Ball an die Latte drosch, stand der VfL Wolfsburg als Sieger fest, durfte sich über den zweiten großen Pokal der China-Reise freuen und wurde von den Fans lautstark gefeiert. Die Wölfe bedankten sich anschließend erneut mit einem großen Transparent in der Landessprache für die Unterstützung und die schöne Zeit in China. Direkt nach dem Spiel machte sich der VfL-Tross, wie auch das PSV-Team, auf den Weg Richtung Heimat.

Dieter Hecking: "Das war ein guter Abschluss unserer Zeit in China. Beide Mannschaften haben trotz der schwierigen Witterungsbedingungen gezeigt, was Fußball ausmacht, sich Chancen herausgespielt, einige davon nicht genutzt, aber auch Tore gemacht. Dass es dann noch zum Elfmeterschießen kam, hat die Sache abgerundet, dass wir es gewonnen haben, ist natürlich besonders schön. Wir werden aus dieser Reise einiges an Erfahrungen mitnehmen und freuen uns, dass fast 17.000 Zuschauer dem Spiel einen tollen Rahmen gegeben und beide Teams super unterstützt haben."

Dante: "Es war nicht ganz so leicht, bei diesen Temperaturen zu spielen. Das hat man der Schnelligkeit des Spiels auch angemerkt. Dennoch glaube ich, dass die Zuschauer ein abwechslungsreiches und spannendes Spiel gesehen haben. Ich freue mich, dass wir auch das zweite Freundschaftsspiel in China gewinnen konnten, denn das hatten wir uns vor der Reise auch vorgenommen."

Daniel Caligiuri: "Dass wir die Reise mit dem zweiten Sieg und dem zweiten Pokalgewinn beenden konnten, freut uns alle sehr. Das Spiel war sehr kräftezehrend, man merkte beiden Teams an, dass sie eine lange Saison hinter sich haben. Ich bin vor allem froh, dass es keine schweren Verletzungen gab und alle wohl gesund wieder zu Hause ankommen."

Das Spiel im Stenogramm

VfL Wolfsburg: Grün (46. Casteels) – Vieirinha (46. Conde), Naldo (70. Lopes), Ascues (35. Dante), Horn - Arnold, Guilavogui (75. Knoche) – Caligiuri, Draxler (46. Azzaoui), Schäfer – Dost (46. Putaro)

PSV Eindhoven: Zoet (46. Pasveer) – Brenet, Bruma (46. Koch), de Wijs (46. Mirin), Willems (46. Poulsen) – Schaars (84. Maher) – Maher (46. Pröpper), van Ginkel (46. Pereiro) – Jozefzoon (46. Narsingh), Lestienne (46. Bergwijn) – de Jong (46. Locadia)

Tore: 1:0 Caligiuri (66.), 1:1 Pereiro (71.)

Elfmeterschießen: 1:2 Pröpper, 2:2 Schäfer, 2:3 Locadia, 3:3 Arnold, 3:4 Poulsen, 4:4 Putaro, Bergwijn verschießt, 5:4 Caligiuri, Mirin verschießt

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