Stuttgart sichert sich dank einer rasanten Aufholjagd Platz sieben - © © imago / Michael Weber
Stuttgart sichert sich dank einer rasanten Aufholjagd Platz sieben - © © imago / Michael Weber

Europa zum Greifen: Der VfB Stuttgart träumt vom "unerwarteten Zuckerl"

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München - Tayfun Korkut wird es sich am kommenden Samstag auf der Couch bequem machen. "Ich werde mich vor den Fernseher setzen und mit einem Glas Rotwein dieses Spiel anschauen", sagte der Trainer des VfB Stuttgart. Sollte der FC Bayern München dann "dieses Spiel", das Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt, gewinnen, hätte Korkut allen Grund, sich vielleicht noch ein zweites Glas zu gönnen. Denn dann würde sein VfB als Tabellensiebter der Bundesliga an der Qualifikation zur Europa League teilnehmen.

Stuttgart feiert das i-Tüpfelchen

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"Das wäre ein unerwartetes Zuckerl", sagte Kapitän Christian Gentner nach dem ebenso überraschenden 4:1-Erfolg beim Deutschen Meister FC Bayern. Und während der Ex-Stuttgarter Sven Ulreich auf dem Zaun der Südkurve den Titelgewinn feierte, stieg in den Katakomben der Allianz Arena eine spontane Kabinenparty. Mit "Europapokal, Europapokal"-Gesängen stimmten sich die VfB-Profis auf ein mögliches Highlight in der kommenden Saison ein.

Doppeltorschütze Daniel Ginczek und Techniker Erik Thommy, zwei Typen des Stuttgarter Aufschwungs, drehten auf dem Weg zum Mannschaftsbus die Musikbox laut auf und läuteten Teil zwei der Party ein. Einzig die Frage nach dem Getränkevorrat war bei der Abfahrt des Busses noch nicht abschließend geklärt. "Mal schauen, was alles kühlgestellt ist", sagte Gentner. "Wir haben noch nichts Offizielles geplant, aber es ist definitiv erlaubt, zu feiern. Heute war es das i-Tüpfelchen, da wird sicherlich noch gute Stimmung sein."

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Korkut verhilft VfB zu sensationellem Aufschwung

Der höchste Sieg der Vereinsgeschichte gegen den Rekordmeister war der krönende Abschluss eines starken Endspurts mit vier Siegen in Folge. Dieser war aufgrund brillant ausgespielter Konter absolut verdient. Auch dank des überragenden Sprinters Anastasios Donis, der Ginczeks Führung vorbereitete, das zweite Tor der Gäste selbst erzielte und auch am letzten Treffer beteiligt war, katapultierte sich der VfB zum Abschluss der Saison noch auf Platz sieben. "Unser Hauptziel war, in der Bundesliga zu bleiben, nun spielen wir europäisch. Das wäre fantastisch", sagte Donis.

Kapitän Gentner konnte die Abschlusstabelle noch gar nicht so recht realisieren. "Weihnachten war nicht absehbar, dass wir jetzt da stehen, wo wir stehen", sagte der 32-Jährige. Die Hinrunde schlossen die Schwaben auf Platz 14 ab, mit gerade einmal zwei Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone. Auch der Start in die Rückrunde verlief holprig. Nach der Trennung von Aufstiegstrainer Hannes Wolf übernahm Anfang Februar Tayfun Korkut den Job. Und der 44-Jährige verhalf den Stuttgartern zu einem sensationellen Aufschwung.

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