Stuttgarts Benjamin Pavard: Vom "Bruder Leichtfuß" zum Leistungsträger

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Stuttgart - Die beste Zweikampf-Quote aller Stuttgarter gegen Gladbach, noch keine Bundesliga-Minute in dieser Saison verpasst: Benjamin Pavard ist für den VfB Stuttgart kaum noch zu ersetzen. Der Franzose befindet sich im Höhenflug – und auf dem besten Weg zur WM.

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Es war eine typische Szene, die man am vergangenen Sonntagabend in den Katakomben der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena zu sehen bekam. Zurückhaltend, beinahe schüchtern schlenderte Benjamin Pavard an den Journalisten in der Mixed Zone vorbei, ohne dabei große Aufmerksamkeit zu erregen. Auskunft musste der dunkelgelockte Abwehrspieler des VfB keine geben, dabei hatte der 21-Jährige zuvor beim engen 1:0-Erfolg gegen die Gladbacher über 90 Minuten eine hervorragende Leistung abgeliefert. Wieder einmal muss man sagen.

Keine einzige (!) Spielminute hat Pavard in dieser Spielzeit im Trikot des VfB Stuttgart verpasst. Längst hat sich Pavard vom früheren "Brüder Leichtfuß" zu einem absoluten Leistungsträger in der Defensive der Schwaben entwickelt. Gegen Gladbach absolvierte Pavard, der sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der defensiven, vorzugsweise rechten Außenbahn zu Hause ist, die meisten Zweikämpfe aller VfB-Akteure. Von diesen bestritt er 63 Prozent siegreich – eine sehr ordentliche Quote.

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Video: Korkut-Mission Klassenerhalt

Die Qualitäten Pavards sind natürlich auch der Führungsetage am Wasen nicht verborgen geblieben. Kurz vor Weihnachten ist es dem VfB-Sportvorstand Michael Reschke gelungen, den Vertrag mit dem jungen Franzosen um ein weiteres Jahr bis 2021 zu verlängern. Fast schon ein Husarenstück angesichts der stetig zunehmenden Begehrtheit seines Angestellten, der eine hervorragende Grundschnelligkeit mit Kopfballstärke und technischen Qualitäten verbindet.

Kopf an Kopf: Pavard im Luftkampf gegen Gladbachs Vestergaard - © imago

Und Pavard weiß, was er an Stuttgart hat: "Der VfB ist ein großer Verein, bei dem ich mich weiterentwickeln möchte", sagt der Franzose bescheiden. Sein Chef Reschke gerät im Hinblick auf den jungen Defensivspieler regelrechts ins Schwärmen. "Er ist ein Spieler, der auf dem Weg ist, international Karriere zu machen. Es ist sehr realistisch, dass er mit Frankreich zur WM fährt", so der VfB-Manager.

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"In Stuttgart bin ich zum Mann geworden" Benjamin Pavard

In der Tat ist auch Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps von Pavards Qualitäten angetan. Dessen Ehrgeiz, die Konstanz, der Charakter und die Vielseitigkeit: Das alles schätzt Deschamps an Pavard und ermöglichte ihm im November seinen ersten Einsatz gegen Wales. Um ein Haar hätte Pavard damals auch gleich seinen ersten Treffer für die "Equipe Tricolore" erzielt – nur der Pfosten verhinderte das perfekte Debüt.

Klar ist: Pavard ist aus der Stammformation des VfB Stuttgart mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Der entlassene Trainer Hannes Wolf hielt große Stücke auf den 21-Jährigen, und auch Wolfs Nachfolger Tayfun Korkut setzt auf ihn. "In Stuttgart bin ich zum Mann geworden", sagt Pavard selbst. Und nebenbei zum Nationalspieler.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer