Verlieren verboten

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München - Trotz der erneuten Verletzung von Miroslav Klose und ohnehin großer Personalnot muss Bayern München in der Bundesliga endlich die Aufholjagd starten. Gegen den vier Positionen besser platzierten SC Freiburg ist deshalb am Freitag (ab 20 Uhr im Live-Ticker / Liga-Radio) für den derzeitigen Tabellen-Elften ein Sieg Pflicht. Allerdings hat Freiburgs Torjäger Papiss Cisse allein genauso viele Tore geschossen wie der Rekordchampion insgesamt.

"Es sind in der Bundesliga keine Ausrutscher mehr erlaubt. Wir haben gegen Freiburg, Mönchengladbach und Nürnberg drei Pflichtsiege vor uns", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge erklärte, dass es an der Zeit sei, eine Aufholjagd zu starten: "Ich hoffe, dass wir mit dem Spiel gegen den SC Freiburg eine Serie starten, die uns in die Lage versetzt, wieder an die Titelverteidigung denken zu können."

"Die Bosse können das sagen..."

Trainer Louis van Gaal hält sich mit konkreten Forderungen an sein Rumpfteam noch zurück: "Die Bosse können das sagen, das ist einfach. Aber Spieler und Trainer müssen das ausführen, das ist nicht immer einfach", sagte der 59-Jährige. Er erwarte deshalb zunächst nur, dass die Mannschaft über 90 Minuten konzentriert sei und "nicht nur phasenweise".

Bereits zwölf Punkte beträgt der Rückstand zu Spitzenreiter FSV Mainz 05, doch die kleine Positivserie mit vier Pflichtspielen ohne Niederlage und die Rückkehr des berühmten Bayern-Dusels hat das Selbstbewusstsein wieder wachsen lassen. "Die Konkurrenz in der Bundesliga hat noch keine Angst vor uns, aber die kann ja zurückkommen", sagte Nationalspieler Thomas Müller.

Klose fällt wieder aus

Allerdings trübte am Tag vor dem Spiel der erneute Muskelfaserriss von Nationalstürmer Klose die Stimmung. Beim Pokal-Triumph gegen Werder Bremen (2:1) am Dienstag hatte der zusätzlich noch grippegeschwächte 32-Jährige nach einer Oberschenkelverletzung erstmals wieder auf dem Bank gesessen, doch am Tag danach verletzte er sich im Training erneut.

Diesmal wird die Zwangspause mindestens drei Wochen dauern. "Vielleicht haben wir bei Miro Klose zu schnell gehandelt", gab van Gaal zu. Ihn gegen Bremen auf die Bank zu setzen, sei nicht richtig gewesen: "Ich habe einen Fehler gemacht".

Freiburg mit dem letzten Aufgebot

Auch die Schlüsselspieler Mark van Bommel und Arjen Robben fehlen noch länger, Franck Ribery wird frühestens beim nächsten Bundesliga-Spiel bei Borussia Mönchengladbach wieder im Kader stehen. Immerhin meldet "Maskenmann" Ivica Olic nach seinem Nasenbeinbruch Ansprüche auf die Rückkehr in die Stammelf als Ersatz für den zuletzt zweimal wieder enttäuschenden Mario Gomez an: "Ich sehe mit der Maske zwar nicht 100 Prozent, aber ich will mehr und mehr Minuten spielen. Wir werden keine Punkte mehr verschenken."

Den Bayern spielt dabei in die Karten, dass Freiburg mit dem Negativerlebnis des Pokal-Ausscheidens bei Energie Cottbus (1:2) und ebenfalls dem letzten Aufgebot nach München reist. "Bayern fehlen ja auch viele Spieler. Da ist es wenigstens ein Duell auf Augenhöhe", meinte SC-Trainer Robin Dutt.

Er hofft auf eine Sensation: "Wir haben bereits gezeigt, dass wir nach Rückschlägen zurückkommen. Bundesliga ist Bundesliga. In Cottbus DFB-Pokal zu spielen, ist das Eine, in München in der Bundesliga das Andere". Van Gaal zumindest warnt vor dem Underdog: "Es ist eindeutig, dass sie deutlich besser spielen als im vergangenen Jahr". Damals hatte der FC Bayern 2:1 gewonnen.