Verlieren verboten

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Bremen - Selten war ein Nordderby so früh in der Saison sportlich so brisant - beide Vereine, Werder Bremen und der Hamburger SV, stehen im Topspiel am Samstag unter Zugzwang (ab 18 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

"Verlieren verboten!" ist ganz klar das Motto für beide Clubs. Werder muss nach drei Spielen ohne Sieg in der Liga dringend gewinnen, um den Anschluss ans Mittelfeld herzustellen. Auch der HSV war zuletzt dreimal sieglos geblieben und braucht seinerseits einen Erfolg, um nicht ins Mittelmaß abzustürzen. "Wir müssen punkten", fordert deshalb HSV-Coach Armin Veh.

Sein Kontrahent Thomas Schaaf hat schon mehrmals in seinem elfjährigen Regime an der Weser erlebt, dass in einem Schlüsselspiel eine Trendwende eingeleitet wurde. Der HSV kommt da möglicherweise gerade recht. Die Anspannung im Nordderby ist noch ein wenig höher als in einem normalen Spiel, die Fans sind noch engagierter, die Spieler heißer. "Wir wollen zu einem Spiel zurückfinden, was uns alle wieder begeistert", sagt Schaaf.

Mertesacker und Pizarro wieder dabei

Dabei erhofft er sich zusätzliche Impulse von Per Mertesacker und Claudio Pizarro, die wieder einsatzfähig sind. Abwehrchef Mertesacker wird nach seinem Augenbogenbruch mit einer Schutzmaske auflaufen, Stürmer Pizarro hat seinen Muskelfaserriss im Oberschenkel auskuriert. Defensivmann Petri Pasanen fehlt hingegen aufgrund einer Bänderdehnung.

Vor allem der Peruaner Pizarro ist ja ein wandelndes Schreckgespenst für die Hamburger, gegen die er bereits zwölf Bundesligatore erzielt hat. "Claudio verfügt über eine immense Erfahrung, von der wir profitieren", sagt Schaaf, "er kann positiv auf seine Mitspieler einwirken." Geschäftsführer Klaus Allofs ist nicht nur deshalb zuversichtlich: "Bisher verletzte Spieler kehren zurück, die neuen Spieler gewöhnen sich Stück für Stück an die Liga und werden unser Spiel dauerhaft besser machen."

Ze Roberto: Wir spielen um den Titel

Während Werder beim 1:4 in Hannover enttäuschte, wussten die Hamburger bei ihrer 1:3-Niederlage am Mittwoch gegen den VfL Wolfsburg gar nicht, wie ihnen geschah. Viel besser können sie nämlich kaum spielen als in dieser Partie der vergebenen Chancen, nur das Ergebnis stimmte nicht.

Immerhin empfahl sich der 21 Jahre alte Stürmer Maxim Choupo-Moting mit seinem Tor für weitere Einsätze in der Startelf. Geht es nach Ze Roberto, stehen trotz der mageren Punktausbeute ohnehin viele Spitzenspieler für den HSV auf dem Platz. "Der Druck ist jetzt da", sagt er zwar, glaubt aber weiterhin an die Möglichkeiten seiner Mannschaft: "Wir haben die Qualität, um mit zwei, drei anderen Mannschaften um den Titel zu spielen."