Torres (l.) will den Pokal, David Villa hingegen nur weg aus Valencia
Torres (l.) will den Pokal, David Villa hingegen nur weg aus Valencia

US-Boys wollen den nächsten Weltrekord verhindern

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Die nächsten Weltrekorde winken, aber der Poker um Torjäger David Villa stört die Vorbereitung von Europameister Spanien auf das Halbfinale gegen die USA beim Confederations Cup in Südafrika empfindlich.

Der EM-Torschützenkönig, für den der spanische Rekordmeister Real Madrid ein Angebot abgegeben hat, ist sauer auf seinen Arbeitgeber FC Valencia, der ihm die Freigabe verweigert. Der Club schickte eigens einen Abgesandten zum Confed Cup, doch Villa will diesen gar nicht erst empfangen.

Torres will den Cup

Das Duell gegen den Überraschungs-Halbfinalisten USA am Mittwoch (20.30 Uhr/live im DSF) in Mangaung/Bloemfontein trat in den Hintergrund. Dabei kann die "Furia Roja" (rote Furie) bei einem Erfolg nicht nur ihre Weltrekord-Serie auf 16 Siege in Folge steigern, sondern auch noch mit 36 Spielen nacheinander ohne Niederlage Rekord-Weltmeister Brasilien hinter sich lassen.

"Wir sind im vergangenen Jahr nach 44 Jahren wieder Europameister geworden. Jetzt wollen wir zum ersten Mal den Confederations Cup gewinnen", sagte EM-Held Fernando Torres. Der England-Legionär vom FC Liverpool blickte außerdem schon in Richtung WM 2010 in Südafrika: "Wenn wir den Confederations Cup nach dem EM-Triumph gewinnen, dann werden wir mit sehr viel Selbstvertrauen zur Weltmeisterschaft fahren."

Del Bosque warnt

In Spanien sprechen vor dem Vergleich mit den US-Boys, die Weltmeister Italien in der Vorrunde hinter sich gelassen hatten, ohnehin alle schon vom möglichen Endspiel beim Konföderationen-Pokal am Sonntag gegen die Ballzauberer vom Zuckerhut.

Trainer Vicente Del Bosque warnte vor zu großer Euphorie: "Wir müssen die USA ernst nehmen, auch wenn alle schon vom Finale gegen Brasilien träumen." Liverpool-Star Xabi Alonso sieht es ähnlich: "Die USA verfügen über eine physisch starke Mannschaft, die gut organisiert ist und schnelle Konter fährt. Wir müssen gut vorbereitet sein."

Donovan: "Es kann alles passieren"

Die Amerikaner schafften nach zwei Auftaktniederlagen auf den letzten Drücker und nur aufgrund eines mehr erzielten Tores im Vergleich mit der Squadra Azzurra den Sprung ins Halbfinale. Der CONCACAF-Champion hat mehr erreicht als die Experten dem Team zugetraut haben.

Im Duell mit den Iberern, seit dem 15. November 2006 (0:1 gegen Rumänien) ungeschlagen, ist die US-Auswahl klarer Außenseiter. "Das wird eine große Herausforderung für uns", sagte der Ex-Bayern- und -Bayer-Profi Landon Donovan, "und im Fußball kann alles passieren. Das haben wir bewiesen. Es ist ein verrücktes Spiel. Wir waren nach dem zweiten Match eigentlich schon ausgeschieden."

Bradley Senior: "Wichtige Spiele"

Der Gladbacher Michael Bradley sieht die USA gegen den EM-Titelträger nicht chancenlos, weil sein Team schon im Turnierverlauf gegen die Großmächte Italien (1:3) und Brasilien (0: 3) gespielt hat und dabei auch überzeugte: "Entscheidend war in diesen Matches, dass wir 90 der 180 Minuten aufgrund von Platzverweisen in Unterzahl gespielt haben."

Sein Vater, Coach Bob Bradley, sieht den Confed Cup als bedeutende Chance zur Entwicklung seiner Schützlinge: "Wir müssen ständig gegen die Top-Teams spielen, das ist wichtig für uns." Das letzte Aufeinandertreffen gegen die Spaniern verloren die US-Kicker vor der EURO 2008 in Santander mit 0:1. "Danach haben wir die Spanier bei der EM gesehen, und in diesem Spiel haben wir uns ganz gut aus der Affäre gezogen", sagte der Trainer.