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Stefan Reinartz (l., neben Max Kruse) setzte sich mit Bayer zuletzt 4:2 gegen Mönchengladbach durch
Stefan Reinartz (l., neben Max Kruse) setzte sich mit Bayer zuletzt 4:2 gegen Mönchengladbach durch

"Unsere Konter sind brutal effektiv"

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Leverkusen - Der Saisonstart ist Bayer Leverkusen bestens gelungen. Mit drei Siegen in den ersten drei Spielen hat sich die "Werkself" von Anfang an in der Spitzengruppe der Bundesliga festgesetzt.

Vor dem Westschlager bei Schalke 04 sprach Bayers defensiver Mittelfeldspieler Stefan Reinartz mit bundesliga.de.

bundesliga.de: Herr Reinartz, Bayer 04 hat die ersten drei Spiele der noch jungen Saison gewonnen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Start?

Stefan Reinartz: Mit dem Start kann man gut leben. Mehr Punkte konnten wir nicht holen.

bundesliga.de: Womit können Sie zufrieden sein und was ist noch verbesserungswürdig?

Reinartz: Wie das Ergebnis unserer letzten Partie gegen Borussia Mönchengladbach (4:2, die Red.) andeutet: Im Spiel nach vorne war vieles gut, hinten leider nur 80 Minuten. Diese 80 Minuten waren sehr gut. Aber es waren auch zehn Minuten dabei, in denen wir Konzentrationsschwächen zeigten und individuelle Fehler begingen. Trotzdem hat man gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir haben uns nicht von unserem Weg abbringen lassen und weiter nach vorne gespielt. Wir haben völlig verdient gewonnen.

bundesliga.de: Wie ist der Start einzuordnen? Fehlt noch ein bisschen die Balance zwischen Defensive und Offensive?

Reinartz: Das sehe ich nicht so. Wir haben eine spielerisch starke Mannschaft. Wenn wir hinten in unserem Block stehen und uns ein bisschen einkesseln, stehen wir sehr kompakt. Wir haben Spieler, die sehr viel laufen, die aggressiv sind. Unsere Offensivspieler haben dabei sehr gut mitgemacht. Dann ist es schwer für den Gegner, sich durchzuspielen. Wenn wir die gerade angesprochenen zehn Minuten gegen Gladbach ausklammern, war es von uns auch gegen die Borussia ein defensiv überragendes Spiel. Ich würde jetzt nicht sagen vorne hui, hinten pfui. Im Block verteidigen wir sehr gut und die Konter sind sehr gefährlich. Beides betrifft die ganze Mannschaft.

bundesliga.de: Der Fußball, den Bayer 04 spielt, ist schön anzuschauen. Sehen Sie das auf dem Platz auch so?

Reinartz: Ja. Wir sollten nur manchmal auch darauf achten, dass wir den Ball mehr in den eigenen Reihen halten. Wir sind für den Gegner sicherlich sehr gefährlich, wenn wir mit Tempo nach vorne spielen. Wir haben allerdings nur Ballbesitzzeiten von um die 40 Prozent. Wir müssen also sehr viel und lange dem Ball hinterher laufen. Das ist kräftezehrend. Das Kontern ist brutal effektiv, aber es wäre, wenn man an die gesamte Saison mit den kommenden englischen Wochen denkt, nicht schlecht, wenn wir etwas mehr Ballbesitz hätten.

bundesliga.de: Wieviel Bock macht es in dieser Saison, in dieser spielstarken Truppe zu spielen?

Reinartz: Genauso viel wie letztes Jahr auch. Die Spielweise hat sich ja nicht verändert.

bundesliga.de: Hat sich die Ansprache des Trainers Sami Hyypiä verändert, seit er nun alleiniger Cheftrainer ist?

Reinartz: Sami übernimmt etwas mehr, genauso wie Jan-Moritz Lichte. Es funktioniert.

bundesliga.de: Wo führt der Weg der Werkself in dieser Saison hin?

Reinartz: Das wird man sehen. Die ganze Liga hat sicherlich gehofft, dass Bayern und Dortmund nicht so von Anfang an marschieren. Aber die holen schon wieder ihre Punkte. Ich gucke momentan aber mehr darauf, wie Vereine wie Schalke oder Wolfsburg punkten. Es ist schon gut, dass wir ein kleines Polster auf diese Mannschaften haben.

bundesliga.de: Schalke Ihr nächster Gegner. In der Vergangenheit hat Bayer fast immer gut auf Schalke ausgesehen und nur zwei der letzten 13 Spiele dort verloren. Mit welchen Gefühlen fahren sie am Samstag nach Gelsenkirchen?

Reinartz: Wir haben dort zwar immer gut gespielt, aber nur relativ selten gewonnen. In den letzten Jahren gab es viele Unentschieden, obwohl wir häufiger das Spiel auch hätten gewinnen können. Wir haben zweimal 2:0 geführt und haben es dann nicht über die Zeit gebracht, weil die Schalker irgendwann den Anschlusstreffer gemacht haben und das Publikum dann wieder voll da war. Dieses Publikum im Rücken gehört zu den Stärken der Schalker. Jetzt wäre es vielleicht mal an der Zeit, ein Spiel auf Schalke zu gewinnen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski