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Schrei der Erleichterung: Nils Petersen bejubelt seinen zweiten Treffer im Nordderby
Schrei der Erleichterung: Nils Petersen bejubelt seinen zweiten Treffer im Nordderby

"Unsere beste erste Halbzeit seit langem"

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Hamburg - Mit jedem Spiel wuchs der Druck auf Nils Petersen. Seit Februar hatte der Stürmer von Werder Bremen nicht mehr getroffen. Auch seine Teamkollegen haben es in dieser Saison bislang nicht besser gemacht.

Erst zwei eigene Treffer - bei einem Eigentor - standen auf der Habenseite. Zuletzt gab es drei Niederlagen in Serie. Mit platzte aber nicht nur bei den "Grün-Weißen", sondern vor allem auch bei Doppel-Torschütze Petersen endlich der Knoten.

"Für einen Stürmer ist es nie toll, wenn man nicht trifft - und dann auch noch eine so lange Zeit. Da kann sich glaube ich jeder in die Situation hineinversetzen. Aber jetzt hört endlich die Minutenzählerei auf. Ich hoffe, dass es in den nächsten Spielen so weiter geht", erklärte Petersen nach der Partie im Interview mit bundesliga.de.

Der wiedererwachte Torjäger sprach auch über den Erfolg beim HSV, die Ereignisse der vergangenen Wochen, Trainer Robin Dutt und das anstehende Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg.

bundesliga.de: Herr Petersen, Ihnen dürfte nach dem Schlusspfiff ein großer Stein vom Herzen gefallen sein, oder?

Petersen: Wir sind natürlich sehr erleichtert. Wir hatten enorm viel Druck, aber den hatte der HSV auch. Die Hamburger waren verunsichert, aber das ist für ein Heimteam in so einer Situation normal. Wir haben von Beginn an sehr viel Druck ausgeübt, um sie gar nicht erst zur Entfaltung kommen zu lassen. Wir haben die beste erste Halbzeit seit langem gespielt.

bundesliga.de: Und Sie haben mit zwei Treffern das Spiel quasi im Alleingang entschieden. Ist der Knoten nun geplatzt?

Petersen: Die zwei Tore sind für mich eine schöne Sache. Für einen Stürmer ist es nie toll, wenn man nicht trifft - und dann auch noch eine so lange Zeit. Da kann sich glaube ich jeder in die Situation hineinversetzen. Aber jetzt hört endlich die Minutenzählerei auf. Ich hoffe, dass es in den nächsten Spielen so weiter geht.

bundesliga.de: Wie hat die Mannschaft die Kritik der vergangenen Wochen ausgeblendet?

Petersen: Wir sind alle lang genug Fußball-Profis. Wenn die Ergebnisse nicht stimmen, dann ist die negative Presse da und die Fans sind unzufrieden. Die Kritik ist dann berechtigt und dem müssen wir uns stellen. Wir haben bewiesen, dass wir kühlen Kopf bewahren können. Das ist leider nicht immer so einfach. Jetzt genießen wir erst einmal den Moment und freuen uns, dass wir endlich mal wieder zu Null gewonnen haben.

bundesliga.de: Wie motiviert man sich in so einer Situation vor so einem Spiel?

Petersen: Wir haben zuletzt schlecht gespielt und auch verdient verloren. Aber wir wussten, dass wir uns beim HSV als Mannschaft wieder nach vorne pushen und vor allem die Fans wieder für uns begeistern können. Zudem hatte ich irgendwie das Gefühl, dass uns der Fußballgott nun endlich mal für unsere Mühen belohnen wollte.

bundesliga.de: Welchen Anteil hat der Trainer am Erfolg?

Petersen: Das Trainerteam gibt jede Woche Vollgas. Wenn wir alle so viel Professionalität an den Tag legen würden, dann würden wir in der Tabelle schon weiter oben stehen. Dieses Mal haben wir zumindest all das umgesetzt, was von uns gefordert wurde. Es war ein richtig starker Auftritt.

bundesliga.de: Tore erzielen ist sehr wichtig. Aber ist im Rückblick auf die vergangene Saison weiterhin vorrangig die Aufgabe, die Defensive zu stabilisieren?

Petersen: Ja, deshalb wäre selbst ein 0:0 ein gutes Ergebnis gewesen. Es ist sehr wichtig, dass wir wieder eine Kompaktheit in unser Spiel bekommen. Das haben wir gegen den HSV sehr gut gemacht und daran müssen wir anknüpfen.

bundesliga.de: Kann Werder genug Selbstbewusstsein aus dem Sieg beim HSV ziehen?

Petersen: Wir haben am nächsten Spieltag wieder ein Heimspiel vor der Brust, in dem wir nachlegen können. Aber uns ist klar, dass es da wieder von Null losgeht. In der letzten Saison sind wir häufig auf die Schnauze gefallen, wenn wir dachten, dass wir mit einem Sieg schon die Wende eingeläutet haben. Das soll uns nicht noch einmal passieren. Wenn wir die Einstellung und die Mentalität vom Derby-Sieg an den Tag legen, ist mir aber um die Zukunft nicht bange.

Das Gespräch führte Michael Reis