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Nach dem 8. Spieltag der vergangenen Saison übernahm Bojan Prasnikar das Zepter bei Cottbus. Er führte den Club von Rang 18 zum Klassenerhalt, der am 33. Spieltag mit einem 2:0-Heimsieg über den HSV gelang
Nach dem 8. Spieltag der vergangenen Saison übernahm Bojan Prasnikar das Zepter bei Cottbus. Er führte den Club von Rang 18 zum Klassenerhalt, der am 33. Spieltag mit einem 2:0-Heimsieg über den HSV gelang

"Unser Angriffsspiel muss zwingender werden"

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In der vergangenen Saison war Bojan Prasnikar der "Retter" bei Energie Cottbus. In der aktuellen Spielzeit läuft es für den Slowenen und den Club aus der Lausitz nicht so gut.

Nach drei Spielen steht der FC Energie auf Platz 17, mit einem Zähler und einem Torverhältnis von 0:4. "Wir waren nicht konsequent genug", erklärt Trainer Prasnikar die herrschende Torflaute.

Im Interview mit bundesliga.de spricht der 55-Jährige außerdem über Spielmacher Ervin Skela, seine Ziele mit Cottbus und wie er diese auch realisieren will.

bundesliga.de: Guten Tag, Herr Prasnikar. Wie haben Sie die Länderspielpause genutzt?

Bojan Prasnikar: Wir haben normal weiter trainiert wie auch sonst, mit zwei freien Tagen zwischen den Wochen. Wir wollen uns in der Bundesliga vom vorletzten Platz wieder nach oben arbeiten und auf dieses Ziel hin haben wir im Training gearbeitet. Allerdings fehlten uns ein paar Spieler, die auf Länderspielreise waren.

bundesliga.de: Am Samstag geht es nach Bremen, danach heißen die Gegner Bochum, Berlin und Hamburg. Wie groß ist die Gefahr, dass Energie den Anschluss verliert?

Prasnikar: Für uns ist jedes Spiel ein schweres Spiel, weil wir keinem Gegner gegenüber einen entscheidenden Vorteil haben. Wir sind also in jedem Spiel ein wenig zurück, aber wir suchen immer unsere Chance und wenn sich eine bietet, versuchen wir, diese zu nutzen.

bundesliga.de: Im Moment hat das Team nach drei Spielen nur einen Punkt auf dem Konto und dabei noch kein Tor geschossen. Wieso ist Cottbus so schlecht gestartet?

Prasnikar: In unserem Angriffsspiel sind wir nicht zwingend genug, obwohl wir in den bisherigen Begegnungen unsere Chancen hatten. Aber das liegt auch daran, dass manche der neuen Spieler noch nicht für die schweren Spiele in der Bundesliga bereit sind, wie zum Beispiel Emil Jula, der noch Probleme hat, sich ins Team zu integrieren und an die Bundesliga zu gewöhnen. Das haben wir erkannt und in den vergangenen zwei Wochen an unserem Angriffsspiel und dem Abschluss gearbeitet. In der Defensive standen wir bisher gut, da sehe ich kein Problem.

bundesliga.de: In der vergangenen Saison schaffte Cottbus den Klassenerhalt aufgrund der Heimstärke, unter anderem mit einem Sieg gegen Bayern München. In dieser Saison gab es bereits zwei Niederlagen im Stadion der Freundschaft. Was läuft falsch?

Prasnikar: Wir haben auch in der vergangenen Saison einige Heimspiele verloren, zum Beispiel gegen Dortmund und Leverkusen. Aber dann sind wir in Schwung gekommen. Ich denke, dass uns das jetzt auch wieder gelingen wird und wir bald wieder zu unserer Heimstärke zurückfinden werden.

bundesliga.de: Einer der Garanten für den Klassenerhalt war Ervin Skela, dem in der Rückrunde fünf Treffer und vier Vorlagen gelangen. Bisher hat er allerdings noch nicht zu seiner Leistung zurückgefunden. Woran liegt das?

Prasnikar: Ervin Skela ist ein wichtiger Spieler für uns, aber es war ja nicht nur er, der uns gerettet hat, sondern verschiedene Spieler waren in verschiedenen Spielen gut und wichtig. Ich bin sicher, dass Skela bald wieder zu seiner Form finden wird.

bundesliga.de: Sie haben in dieser Saison wieder einige Neuverpflichtungen in die Lausitz geholt, unter anderem Marco Kurth, Savo Pavicevic, Cagdas Atan oder Ivica Iliev. Wie beurteilen Sie die Leistung der "Neuen" bisher?

Prasnikar: Sie haben dieselben Probleme wie andere Spieler vor ihnen. Das heißt, sie brauchen Integrationszeit, sie müssen sich erst einmal an den Fußball in der Bundesliga gewöhnen, das ist nicht so einfach. Sie kommen aus anderen Ländern und dann direkt eine wichtige Rolle in der Mannschaft zu spielen, ist schwer. Aber alle sind auf dem richtigen Weg.

bundesliga.de: In der Financial Times stand, dass Ihr Verein in der Jugendarbeit umdenken und den Weg in den Männerbereich verkürzen möchte. Was sind Ihre Pläne, um dies umzusetzen?

Prasnikar: Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, wie wir die Jugendarbeit weiter verbessern können, aber das braucht noch Zeit. Momentan haben wir aber schon drei, vier Spieler, die aus unserer Jugend kommen und mit denen wir intensiv arbeiten. Der Sprung vom Jugend- in den Profibereich ist schwierig, aber sie schlagen sich gut.

bundesliga.de: Inwieweit ist der FC Hansa Rostock, der ja immer wieder junge Spieler ausbilden und anschließend verkaufen, ein Vorbild für Cottbus?

Prasnikar: Wir orientieren uns nicht an anderen Vereinen, sondern haben unser eigenes Konzept. Wir fragen uns "Was ist am besten für die Region und den Verein?" und da haben wir einen konkreten Plan ausgearbeitet und den werden wir verfolgen.

bundesliga.de: In Hoffenheim setzen die Verantwortlichen voll und ganz auf junge Spieler. Cottbus hat im Bundesliga-Durchschnitt erneut einen sehr alten Kader. Aus welchen Gründen setzen Sie lieber auf ältere Spieler?

Prasnikar: In der vergangenen Saison hatten wir den ältesten Kader der Bundesliga, diese Saison haben wir bereits einige jüngere Spieler hinzugeholt. Das Alter eines Spielers spielt für mich keine Rolle, sondern nur, ob der Spieler gut spielt oder schlecht.

Das Interview führte Gregor Nentwig