Mit 0:3 ist Bayer Leverkusen um Andre Schürrle bei Borussia Dortmund unter die Räder gekommen
Mit 0:3 ist Bayer Leverkusen um Andre Schürrle bei Borussia Dortmund unter die Räder gekommen

"Uns fehlt das Selbstvertrauen"

xwhatsappmailcopy-link

Dortmund - Der Frust sitzt tief und Bayer Leverkusen sucht nach Gründen für die glatte . Andre Schürrle redet im Interview mit bundesliga.de Klartext.

Jetzt einsteigen beim kostenlosen Europa-League-Tippspielund tolle Preise abräumen!

Sein 100. Bundesliga-Spiel hatte sich der Nationalspieler wohl ganz anders vorgestellt. Statt beim Deutschen Meister zu punkten, kassierte die "Werkself" eine deutliche Abfuhr und konnte den eigenen Ansprüchen kaum genügen.

Schürrle macht daher aus seiner Enttäuschung keinen Hehl und erklärt, was sich ändern muss, damit die Rheinländer zunächst am Donnerstag in der Europa League und dann auch in der Bundesliga wieder zurück in die Erfolgsspur finden.

bundesliga.de: Andre Schürrle, Sie wirken nach der deutlichen Niederlage in Dortmund sehr ernüchtert.

Andre Schürrle: Wir sind sehr enttäuscht! Wir hatten uns vorher viel vorgenommen und wollten die lange Serie der Dortmunder ohne Niederlage brechen. Aber auf dem Spielfeld hat uns dann der Glaube daran gefehlt, das auch schaffen zu können. Und dann wird es gegen so eine Mannschaft wie Borussia Dortmund richtig schwer.

bundesliga.de: Warum hat Bayer der nötige Glaube gefehlt?

Schürrle: Wenn mal etwas nicht gelingt, wenn man mal einen Ball verliert, was ganz normal ist, dann gehen sofort die Köpfe herunter. Wir verlieren dann viel zu schnell den Faden. Eigentlich haben wir das alles analysiert und zwischenzeitlich auch schon besser gemacht. In der vergangenen Saison war es noch häufiger der Fall, dass es in diesem Bereich bei uns nicht richtig gepasst hat. Insofern war das Spiel in Dortmund ein Rückschritt für uns. Aber ich bin mir sicher, dass wir bald wieder ein anderes Gesicht zeigen werden.

bundesliga.de: Sind Sie irritiert, dass Leverkusen diese Probleme immer mal wieder hat? Ist das auch eine Frage der Einstellung?

Schürrle: Die Einstellung ist nicht unser Problem. Jeder ist absolut top motiviert, was man auch in jedem Training beobachten kann. Wir trainieren wirklich gut. Es ist eher das Selbstvertrauen, das uns in einigen Szenen fehlt. Warum das so ist, kann ich aber auch nicht sagen. Nach dem guten Spiel gegen Freiburg dachte ich, wir wären weiter. Da standen wir kompakt, haben ganz wenig zugelassen und gut nach vorne gespielt, auch mit der nötigen Überzeugung. Die hat jetzt wieder gefehlt. Und auch diese Kompaktheit hätten wir gegen die Dortmunder ganz dringend benötigt.

bundesliga.de: Wie geht es jetzt weiter? Was ist zu tun, um wieder selbstbewusster und kompakter aufzutreten?

Schürrle: Sich die nötige Sicherheit über das Training zu erarbeiten, wird sehr schwierig. Durch die vielen Spiele und die vielen englischen Wochen müssen wir mehr regenerieren und können nicht mehr so intensiv trainieren. Aber ich bin sicher, dass die Trainer einen Plan haben, wir uns auch über die Videoanalyse vieles erarbeiten werden und dann schon am Donnerstag in der Europa League ganz anders auftreten.

bundesliga.de: Müssen auch die erfahrenen Spieler mit gutem Beispiel voran gehen und noch mehr Verantwortung übernehmen?

Schürrle: Das ist ganz wichtig. Da sind unsere Führungsspieler ganz klar in der Pflicht - und dabei beziehe ich mich auch ein. Wir müssen positive Energie ausstrahlen. So etwas wie in Dortmund kann passieren, aber nicht zweimal hintereinander.

bundesliga.de: Sie haben bereits das Spiel in der Europa League am Donnerstag angesprochen. Wie schätzen Sie den Gegner Metalist Kharkiv ein?

Schürrle: Wir haben uns bisher detailliert noch nicht mit dem Gegner auseinandergesetzt, das kommt in dieser Woche. Aber der Verein hat Geld, hat einige Spieler aus Südamerika verpflichtet und wird sicherlich eine gute, spielstarke Mannschaft auf den Platz bringen. Aber wir spielen zuhause, müssen dagegenhalten und anders als in Dortmund alles tun, um unser Spiel durchzubringen.

bundesliga.de: Wenn man auf die gesamte Gruppe mit Rapid Wien und Rosenborg Trondheim schaut, ist da zum Auftakt ein Sieg Pflicht?

Schürrle: Ganz klar! Am Donnerstag soll und muss ein Sieg her. In den internationalen Spielen sind gerade die Partien zuhause von enormer Bedeutung, wenn du weiterkommen willst. Wir wollen die Punkte in Leverkusen behalten.

bundesliga.de: In der Bundesliga spielt Bayer dann am nächsten Sonntag gegen Gladbach.

Schürrle: Es ist ein Nachbarschaftsduell und jedem ist klar, dass wir uns auch für unsere Fans in dieses Spiel ganz besonders reinhängen müssen. Auch in Dortmund waren viele Anhänger und haben uns unterstützt. Da sind wir jetzt auch gefordert, Wiedergutmachung zu leisten und für unsere Fans zu gewinnen - erst am Donnertag und dann am Wochenende möglichst auch in der BayArena gegen Mönchengladbach.


Das Gespräch führte Dietmar Nolte