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Können den schwachen Start kaum fassen: Spielmacher Diego (v.r.), Torsten Frings und Frank Baumann
Können den schwachen Start kaum fassen: Spielmacher Diego (v.r.), Torsten Frings und Frank Baumann

Unruhige Zeiten bei Werder

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Drei Spiele, zwei Punkte, kein Sieg: Werder Bremen hat den schlechtesten Saisonstart seit neun Jahren hingelegt. Am Samstag unterlag der Titelaspirant dem Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach mit 2:3 (0:2). Die Stimmung im Werder-Lager ist gereizt.

"Die Art und Weise wie wir gespielt haben schmerzt mehr als die Niederlage. Für den Erfolg muss jede Mannschaft hart arbeiten, egal ob Manchester United oder Real Madrid. Das haben wir nicht getan", empörte sich Sportdirektor Klaus Allofs.

"Jetzt muss man feststellen, dass wir in dieser Saison bis auf die erste Halbzeit gegen Schalke 04 noch nichts so umsetzen konnten, wie wir es wollten. Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, dürfen wir uns nicht solche Aussetzer erlauben. Das war ein Schuss vor den Bug."

"Für die Spieler wird es unruhiger"

Ohne Einsatzwillen, Laufbereitschaft und Selbstbewusstsein waren die Bremer beim Saisoneinstand von Spielmacher Diego im Borussia-Park bis in die Schlussphase aufgetreten.

Allofs kündigte nach dem Fehlstart mit nur zwei Punkten aus drei Spielen Konsequenzen an: "Es wird für die Spieler unruhiger werden."

"Das haben wir auch nicht anders verdient", erklärte Torsten Frings einsichtig. Während der Nationalspieler mit Werder erst am Samstag im übertragenen Sinn von den "Fohlen" eins auf die Nase bekommen hatte, brach das Riechorgan am Sonntagabend bei einer PR-Veranstaltung dann tatsächlich. Frings wird somit auch für beide Länderspiele ausfallen.

Innenverteidigung wackelt

Bezeichnend für die enttäuschende Leistung der Norddeutschen waren die Gegentore. Beim ersten Treffer durch Karim Matmour (12.) nach toller Vorarbeit von Nationalspieler Marko Marin machte die Innenverteidigung mit Naldo und Sebastian Prödl keine gute Figur.

Der Österreicher Prödl kam auch beim Kopfballtor von Rob Friend (30.) den entscheidenden Schritt zu spät, während beim 0:3 durch Alexander Baumjohann (71.) die Werder-Akteure kollektiv versagten.

Der 21-Jährige startete in der eigenen Hälfte seinen Sololauf, den er eiskalt abschloss. Die Bremer Spieler beschränkte sich dabei auf die Rolle des Zuschauers. "Es war viel Platz da. Da dachte ich, ich nehme den Ball und dribbel los", sagte Baumjohann, der sein erstes Bundesligator erzielte.

Vergebliche Aufholjagd

"Gladbach war aggressiv, kampfbetont und erfolgshungrig. Das sind Dinge, die uns gefehlt haben", sagte Trainer Thomas Schaaf trotz des Aufbäumens seines Teams in der Schlussphase.

Rückkehrer Claudio Pizarro (79.) mit seinem ersten Bundesligator seit dem 19. Mai 2007 und der brasilianische Olympia-Teilnehmer Diego (89.) per Freistoß brachten die Bremer noch einmal in die Nähe eines Punktgewinns.

Die Bremer Spieler gaben sich selbstkritisch. "Das war für unsere Ansprüche viel zu wenig", erklärte Kapitän Frank Baumann. Auch Bronzemedaillengewinner Diego schaffte es bei der guten Bewachung von Gegenspieler Gal Alberman nicht, dem Bremer Spiel seinen Stempel aufzudrücken und die notwendigen Ideen zu geben.

Glückliche Gladbacher

Während die Bremer mit hängenden Köpfen in die Kabine schlichen, führten die Gladbacher nach dem ersten Saisonsieg Freudentänze auf dem Rasen auf. Man sei in der Bundesliga angekommen, sagte der stark spielende Marin.

Trainer Jos Luhukay lobte seine Mannschaft für eine Leistung: "Wir haben mit Herz und Leidenschaft agiert und taktisch sehr gut gespielt. Wir haben sehr schöne Tore erzielt. Ich bin froh, dass wir den ersten Sieg eingefahren haben, jetzt dürfen wir aber nicht abheben."