HSV-Trainer Thorsten Fink ist mit dem Start seines Teams nicht zufrieden und baut seine Startelf im Derby gegen Bremen gehörig um
HSV-Trainer Thorsten Fink ist mit dem Start seines Teams nicht zufrieden und baut seine Startelf im Derby gegen Bremen gehörig um

Ungewollte Drucksituation

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München - Brisant dürfte es zugehen am Samstag. Dabei steigt an diesem Wochenende gerade erst der 2. Spieltag der Saison 2012/13 (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio). Doch obwohl die Spielzeit noch so jung ist, stehen manche Clubs schon jetzt vor einer richtungsweisenden Partie. Nach nicht einkalkulierten Niederlagen müssen Werder Bremen und der Hamburger SV, aber auch Bayer Leverkusen, der FC Augsburg und 1899 Hoffenheim unbedingt punkten.

Im Nord-Derby zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV geht es sowieso regelmäßig hoch her. Diesmal steht das Nachbarschaftsduell aber unter einem ganz besonderen Stern, denn beiden Clubs droht ein Fehlstart in die Saison. Die Bremer haben zum Auftakt vergangene Woche gut gespielt, beim Meister aus Dortmund aber dennoch 1:2 verloren. Schlimmer hat es den HSV erwischt, der in der heimischen Imtech Arena nicht nur mit 0:1 dem 1. FC Nürnberg unterlag, sondern sich über weite Phasen des Spiels ideenlos und ohne Dynamik präsentierte.

Diese Vorstellunug hat Trainer Thorsten Fink nicht gefallen, weswegen er seine Startelf gegen den Rivalen verändern wird; und zwar auf gleich sieben Positionen! Mit dabei sind die beiden Neuzugänge Milan Badelj und Petr Jiracek, die auf der Doppel-Sechs für Impulse sorgen sollen. "Die beiden Neuen haben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen", ist Fink nach den ersten Trainingseinheiten begeistert. Durch die Umstellung im Mittelfeld rückt Heiko Westermann in die Innenverteidigung, was Jeffrey Bruma zum Rechtsverteidiger macht. Rückkehrer Rafael van der Vaart wird dagegen noch nicht zur Verfügung stehen.

Die Bremer hingegen wollen sich von Hamburger Wechselspielchen nicht beeinflussen lassen. "Wir konzentrieren uns in erster Linie auf unsere Aufgaben. Die wollen wir erledigen, so gut es geht", sagt Thomas Schaaf. Konkreter als der Trainer wird Geschäftsführer Klaus Allofs: "Im Fußball geht es um Ergebnisse. Es wäre deshalb schon sehr gut, gegen den HSV zu gewinnen."



Schiedsrichteransetzungen

Alles andere als einem Fehlstart sieht sich der 1. FC Nürnberg gegenüber. Ein Sieg über Borussia Dortmund wäre gleichbedeutend mit dem besten "Club"-Saisonstart aller Zeiten. "Man hat in jedem Spiel die Chance zu gewinnen", zeigt sich Trainer Dieter Hecking optimistisch. "Im Verein herrscht eine positive Grundstimmung, das wollen wir nutzen." Zurückgreifen kann er dabei auf fast alle Spieler. Lediglich hinter dem Einsatz von Mike Frantz steht ein Fragezeichen.

Angesichts der Leistung beim Hamburger SV am 1. Spieltag sind die Dortmunder gewarnt. "Mehr gewonnene Zweikämpfe, mehr Torschüsse, mehr gelaufen", zählt BVB-Trainer Jürgen Klopp auf und resümiert: "Die sind gut drauf. Leider." Vollends zufrieden mit seiner Mannschaft war Klopp beim Auftakt gegen Bremen nämlich nicht: "Jeder weiß, was er besser machen kann." Gegen die Franken muss der 46-Jährige auf Oliver Kirch verzichten, der jedoch durch den etatmäßigen Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek ersetzen wird. Auch Neven Subotic steht dem BVB nach überstandenen Rückenproblemen zur Verfügung.



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Am 1. Spieltag verloren und jetzt kommt auch noch ein ungebetener Gast in die BayArena - den Start in die Saison hatte sich Bayer Leverkusen sicherlich anders vorgestellt. Nach der 1:2-Pleite in Frankfurt ist die Mannschaft von Team-Chef Sami Hyypiä unter Zugzwang. Unterdessen fordert der Finne gegen den SC Freiburg nicht nur "ein besseres Zweikampfverhalten und mehr Aggressivität" als bei der Eintracht, sondern auch "mehr Ruhe im Kopf". Renato Augusto und Sidney Sam können der "Werkself" im ersten Heimspiel jedoch noch nicht helfen.

Beim Gegner aus dem Breisgau fehlen in Daniel Caligiuri und Jan Rosenthal ebenfalls zwei Spieler. Mit Cedrick Makiadi und Mensur Mujdza stehen Christian Streich aber zwei personelle Alternativen wieder zur Verfügung. Dennoch sieht Freiburgs Trainer eine "eine große Herausforderung" auf seine Mannschaft zukommen. "Ich gehe davon aus, dass Leverkusen offensiv agiert und versucht, uns unter Druck zu setzen. Wir brauchen eine große Kompaktheit und müssen schauen, dass sich die sehr guten Leverkusener Offensivspieler wie Andre Schürrle, Karim Bellarabi oder Stefan Kießling nicht in Szene setzen können", warnt der 47-Jährige, für dessen Club es in Leverkusen meist recht gut läuft: in 13 Partien holte der Sport-Club drei Siege und vier Remis.



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Mit einem Paukenschlag ist Eintracht Frankfurt in die Bundesliga zurückgekehrt. Nach dem 2:1-Erfolg gegen Bayer Leverkusen stellt sich nun die Frage, ob die Hessen auswärts an die Leistung der Vorwoche anknüpfen können. "Wir dürfen uns nicht einigeln lassen und wollen auch auswärts frech sein", gibt Trainer Armin Veh die Marschroute vor. Angesichts des gelungenen Auftakts sieht er keine Notwendikeit, seine Startelf zu verändern, obwohl er weiß, dass "wir ab und zu mit Sicherheit eins auf die Mütze bekommen mit dieser offensiven Spielweise. Aber ich denke auch, dass wir mehr Erfolg haben können, wenn wir so spielen".

Einen Erfolg braucht 1899 Hoffenheim ganz dringend. Nach dem unsäglichen 0:4 beim Berliner AK im DFB-Pokal und der 1:2-Auftaktpleite in Gladbach stehen die Sinsheimer unter Druck. Ein Sieg muss her, will das Team von Markus Babbel den totalen Fehlstart verhindern. Die Heimbilanz der TSG macht da allerdings wenig Mut: Hoffenheim kassierte zuletzt saisonübergreifend fünf Pflichtspielniederlagen in Folge.



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Eine äußerst gute Bilanz gegen den kommenden Gegner hat der FC Schalke 04. Für die "Knappen" gab es gegen den FC Augsburg in bislang drei Pflichtspielen zwei Siege und ein Unentschieden. Dennoch warnt der Chef-Trainer der "Königsblauen" davor, die Schwaben zu unterschätzen: "Der FCA reist nicht nach Gelsenkirchen, um uns drei Punkte vorbeizubringen." Beim 2:2 in Hannover zeigte Schalke gute Ansätze, war in der defensive aber nicht konzentriert genug. Gegen den FCA, den Stevens defensiv erwartet, sei nun Geduld gefragt. Ob Jefferson Farfan seine Mannschaft im Spiel gegen Augsburg unterstützen kann, ist fraglich. Der Peruaner verletzte sich am Donnerstag im Training am Knie. Auch ein Einsatz von Marco Höger (Oberschenkel) und Christoph Metzelder (Finger ausgekugelt) ist offen. Schlechte Nachrichten gab es von Timo Hildebrand, der sich im Training verletzte und mehrere Wochen fehlen wird.

Auch wenn der FC Augsburg als Außenseiter nach Gelsenkirchen reist, hofft die Mannschaft von Markus Weinzierl auf eine Überraschung. Vielleicht ja sogar auf eine von dem Kaliber, wie sie der FCA am 1. Spieltag selbst erlebt hat. Mit der 0:2-Niederlage im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf hatte sicherlich kaum jemand gerechnet. Entsprechend groß war die Ernüchterung bei den Fuggerstädtern. Der Schlüssel zum Erfolg in der VELTINS-Arena könnte in Standard-Situationen liegen. Da waren die "Knappen" in der vergangenen Spielzeit mit neun Gegentreffern nach Freistößen verwundbar - und in Aristide Bance hat der FCA nun einen Stürmer, der in solchen Situationen immer brand gefährlich ist.



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