Im Hinspiel gewann der FSV Mainz 05 durch Tore von Nicolai Müller (l.) und Andreas Ivanschitz gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:1
Im Hinspiel gewann der FSV Mainz 05 durch Tore von Nicolai Müller (l.) und Andreas Ivanschitz gegen den 1. FC Nürnberg mit 2:1

Understatement statt Europa

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München - Nur knapp vier Jahre nach dem gemeinsamen Bundesliga-Aufstieg in der Saison 2008/2009 kämpfen der 1. FC Nürnberg und der 1. FSV Mainz 05 um die Teilnahme an der Europa League. Der "Club" auf Rang 11 hat lediglich vier Punkte weniger auf dem Konto als die 05er, die derzeit auf Platz 8 stehen. Im direkten Duell der beiden Mannschaften geht es (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) also um "Big Points" für Europa.

"Europa League kann belasten"

Seit Michael Wiesinger Anfang des Jahres den Trainerposten beim 1. FC Nürnberg von Dieter Hecking übernommen hat, verloren die Franken in der Bundesliga nur gegen den amtierenden Meister Borussia Dortmund. Und auch Thomas Tuchel musste in der Rückrunde mit seinem Team erst eine Niederlage hinnehmen (gegen den FC Bayern München).



Trotz der jeweils tollen Serie und der guten Tabellensituation wollen beide Coaches von einer Teilnahme am europäischen Wettbewerb nichts wissen und üben sich im Understatement. "Europa ist definitiv nicht das Thema, ich verschwende keine Energie an so etwas. Die Zielvorgabe bleibt 40 Punkte, damit sind wir bisher gut gefahren", erklärt Wiesinger in Hinblick auf das Spiel gegen den FSV. Die Aussage Tuchels unterscheidet sich inhaltlich von der seines Kollegen nicht wirklich: "Die Europa League als Ziel auszugeben, kann belasten. Wir verfolgen Handlungs- und Leistungsziele im Training und im Spiel. Damit sind wir erfolgreich."

Eine ganz besondere Partie ist das Aufeinandertreffen der zwei Vereine für den Nürnberger Markus Feulner. Drei Jahre lang stand der Mittelfeldakteur bei den Mainzern unter Vertrag und war 2008/09 ein Garant für den Aufstieg der Mainzer in die Bundesliga. Der mittlerweile 31-Jährige weiß natürlich bestens über die Stärken seines ehemaligen Arbeitgebers Bescheid, allerdings auch um die seines jetzigen Clubs: "Mainz hat viel Qualität, besonders mit den schnellen Leuten vorne. Szalai ist ein absoluter Toptorjäger, auf ihn müssen wir aufpassen. Aber wir haben ebenfalls eine gute Mannschaft und sind gut drauf. Wir müssen uns vor den Mainzern nicht verstecken. Es wird ein sehr intensives und interessantes Spiel."

Das sieht auch Michael Wiesinger so: "Wir brauchen eine kompakte Ordnung, müssen geduldig sein und dann einen Weg nach vorne finden. Der FSV wird mit breiter Brust auftreten. Dass er in der Rückrunde nur gegen die Bayern verloren hat, kommt nicht von ungefähr. Aber auch wir sind selbstbewusst und vorbereitet."

Nur Andre Schürrle war besser



Mit bisher 13 Saisontoren hat Adam Szalai mehr als ein Drittel aller Mainzer Saisontore erzielt und ist damit für die Mannschaft unverzichtbar. Nur dem jetzigen Leverkusener Andre Schürrle gelangen für den FSV in einer Saison bisher mehr Tore in der Bundesliga (15, 2010/2011). Am vergangenen Spieltag erzielte der Ungar gegen Werder Bremen nach nur 12,6 Sekunden die 1:0-Führung und schoss sich so aus seiner Mini-Krise: Zuvor hatte der 25 Jahre alte Stürmer fünf Spiele lang auf einen Treffer gewartet. Die eigenen Tore sind für den 1,93 Meter großen Stürmer jedoch nicht so wichtig: "Es zählt der Erfolg der Mannschaft, und sonst nichts."

Thomas Tuchel muss beim Gastspiel in Nürnberg auf die angeschlagenen Angreifer Ivan Klasnic und Shawn Parker verzichten. Bei den Nürnbergern kann Wiesinger personell weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Lediglich die Langzeitverletzten Adam Hlousek (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Timo Gebhart (Adduktoren) und Muhammed Ildiz (muskuläre Probleme) stehen nicht zur Verfügung. Stürmer Tomas Pekhart ist hingegen wieder fit und ein Kandidat für die Startelf, Mike Frantz müsste dann wohl zunächst auf die Bank.



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