19.04. 18:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 13:30
20.04. 16:30
21.04. 13:30
21.04. 15:30
21.04. 17:30
Sven Bender (hi.), laufstärkster Spieler der Borussia Dortmund, schenkte dem Hamburger Guerrero auch im Zweikampf nichts
Sven Bender (hi.), laufstärkster Spieler der Borussia Dortmund, schenkte dem Hamburger Guerrero auch im Zweikampf nichts

Überlegenheit auf ganzer Linie

xwhatsappmailcopy-link

München - Wer bis zum Spiel des FC Bayern München am Sonntag seinen Ohren traute, konnte nur einer Meinung sein: Die Münchner haben dank der Vorbereitung, gut geplanten Neuzugängen und dem unbedingten Willen, sich diesmal wieder im Kampf um die Meisterschaft durchzusetzen, beste Chancen auf den Titel.

Aus dem Lager der Dortmunder Borussia hingegen hörte man die unablässigen Beschwörungen von Jürgen Klopp und Hans-Joachim Watzke, die von Titelverteidigung nichts hören wollten.

Kräfteverhältnis unverändert

BVB-Trainer Klopp gab sich im Juli gewohnt bescheiden: "Eine Zielsetzung, den Titel zu verteidigen, können wir nicht formulieren. Die Konkurrenz ist deutlich stärker geworden. Das einzige Ziel, das wir haben müssen, ist, die Art Fußball zu bieten, die wir in der vergangenen Saison gespielt haben. "Stattdessen wurden die internationalen Tabellenplätze als Saisonziel ausgerufen.

Aber wie das vergangene Wochenende zeigt, kann man beim BVB mit einigem Recht von spielerischer Überlegenheit gegenüber dem Rekordmeister sprechen. Das Kräfteverhältnis der vergangenen Saison gilt auch zum Start der Spielzeit 2011/12. Als Beweis dienen nicht nur die Ergebnisse, sondern auch die Spieler- und Mannschaftsdaten der Partien.

Bayern zu berechenbar

Ausgeglichen ist die Statistik nur beim Ballbesitz: Beide Teams erzielten mit 59 Prozent (FCB) und 58 Prozent (BVB) diesbezüglich Spitzenwerte am 1. Spieltag. Doch nur die Dortmunder wussten mit ihrer Überlegenheit etwas anzufangen. Von 16 "schwarz-gelben" Torschüssen waren fünf echte Großchancen. Auf bayrischer Seite zählte man keine einzige, bei immerhin 17 Torschüssen insgesamt. Das souveräne 3:1 des Deutschen Meisters kommt also nicht von ungefähr, ebenso wenig wie das magere 0:1 der Bayern.

Dass der FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach nicht so recht zum Zug kam, lag auch an der Einfallslosigkeit im Offensivspiel. Während die Borussia nicht eine einzige Flanke ausführte, waren es beim FCB stattliche 27. Allein 24 davon wurden von der linken Seite ausgeführt, bloß drei kamen von rechts. Und auch der Ertrag war wenig beeindruckend, nur vier Torschüsse entstanden aus den Flanken.

Im Gegensatz dazu überzeugten die Dortmunder durch sicheres Kombinationsspiel. Lediglich 13 Prozent der Pässe landeten beim Gegner, damit lieferte Dortmund den besten Wert am Auftakt-Wochenende ab. Auch in Sachen Zweikämpfe zeigte sich die Überlegenheit der Dortmunder. Sie stürzten sich 244 Mal in das Duell Mann gegen Mann, die Bayern blieben mit 203 bestrittenen Zweikämpfen am Wochenende unterdurchschnittlich.

Dortmund laufstark

Auch die Laufbereitschaft des BVB war top. Die Spieler legten in der Partie gegen den HSV 125 Kilometer zurück, ein Bestwert, der vom Rekordmeister mit 116 Kilometern deutlich unterboten wurde. Das gleiche Bild bietet sich bei der Auswertung der Sprints: Der BVB setzte 193 Mal zum Lauf an, bei den Bayern kam man am Ende auf 150 Sprints. "Fußball ist seit jeher mit Bewegung verbunden. Wenn das Spiel statisch wird, bekommt man Probleme. Wir sind zehn Kilometer mehr gelaufen als der HSV, das sagt grundsätzlich noch nicht viel aus. Aber bei uns hat auch die Richtung gestimmt", erklärt Jürgen Klopp seine Lauf-Philosophie.

Auch einzeln taten sich die Dortmunder hervor. Als laufstärkste Spieler glänzten Sven Bender, Kevin Großkreutz, Shinji Kagawa und Ilkay Gündogan, ihre Werte lagen zwischen 12,9 und 12,4 Kilometern. An vierter Stelle im Ranking folgt erst Bastian Schweinsteiger mit 12,2 Kilometern Distanz.

In Anbetracht dieser Statistiken erscheinen die Ergebnisse der beiden Begegnungen vom ersten Bundesligawochenende nicht überraschend. Sie zeigen vielmehr, dass man in München noch an vielen Aspekten der eigenen Spielweise Verbesserungen vornehmen muss.

Sabine Glinker