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Die TSG 1899 Hoffenheim gewinnt am 1. Spieltag 2:0 gegen den FC Augsburg
Die TSG 1899 Hoffenheim gewinnt am 1. Spieltag 2:0 gegen den FC Augsburg

TSG 1899 Hoffenheim: Hohe Erwartungen

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Sinsheim - Für einen kleinen Moment, kurz vor der Halbzeitpause, war die Euphorie nicht mehr zu überhören. Die Fans in der Südkurve sangen: "Deutscher Meister wird nur die TSG!" So ganz ernst war das nicht gemeint, aber es zeigt doch, wie hoch die Erwartungen an die neuformierte TSG 1899 Hoffenheim in dieser Saison sind.

Beeindruckende Effektivität

Zu diesem Zeitpunkt führten die Badener 2:0 gegen den FC Augsburg, es war auch das Ergebnis, das nach dem Schlusspfiff in die Statistik des Saisonstarts eingeht. Die 93 Minuten in der Rhein-Neckar-Arena vor 23 792 Zuschauern waren kein großes Spektakel wie so oft in der vergangenen Saison bei Heimspielen, aber die TSG brachte den Vorsprung in der zweiten Halbzeit relativ ungefährdet über die Zeit.

Nach 70 Gegentoren in der vergangenen Runde ist ja ein Saisonziel, die Zahl der Einschläge ins eigene Netz zu reduzieren. TSG-Trainer Markus Gisdol war sehr zufrieden nach dem gelungenen Rundenbeginn, er sagte: "Für uns ist es wichtig,
die Balance in der Defensive zu finden und trotzdem unsere Offensivkraft nicht zu verlieren." Genau das ist die spannende Frage, die in dieser Saison über den Erfolg dieser Mannschaft entscheidet.

Gegen Augsburg deutete die Mannschaft ihre großen spielerischen Fähigkeiten nur phasenweise an - dann aber mit beeindruckender Effektivität. Innerhalb von 90 Sekunden entschied die TSG die Partie und nutzte dabei grobe Fehler der Augsburger gnadenlos aus. Das 1:0 erzielte der neue Mittelstürmer Adam Szalai, nachdem zuerst Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh, Offensivkraft Caiuby und Torwart Marwin Hitz nicht klären konnten, in instinktsicherer Abstaubermanier (33.).

Und nach einer schnellen Stafette nach Balleroberung und krassem Stellungsfehler von FCA-Innenverteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker schob der stark verbesserte Tarik Elyounoussi den Ball nach starkem Pass von Firmino ins Tor zur Entscheidung (35.). Es war der erste Treffer des Norwegers in seiner zweiten Saison bei der TSG. "So etwas freut einen, weil man das trainiert hat, da ging gut die Post ab", freute sich Trainer Gisdol über diesen Treffer.

Hoffnung auf Steigerung

Szalai, dem nach einem halben Jahr auf der Bank bei Schalke noch die letzte Fitness fehlt, und Elyounoussi spielten gut. Die beiden anderen Offensivkünstler, Roberto Firmino und Kevin Volland hatten nicht ihren besten Tag. Aber gerade das auch nicht immer gezeigte Potenzial gibt ja auch Hoffnung auf Steigerung.

Und dennoch: Mit ihrem notorischem Pressing zermürbten die Hoffenheimer die schwachen Augsburger. Bei eigenem Ballbesitz aber spielten die TSG-Profis zu oft zu hektisch und am Ende wirkten sie dann ein bisschen ausgepowert. Doch die neu formierte Abwehr ließ keinen Gegentreffer zu, Torwart Oliver Baumann musste nur ein Mal, nach einem Versuch des eingewechselten Shawn Parker, klären (75.). Vor allem aber der aus Braunschweig gekommene Innenverteidiger Ermin Bicakcic machte seinem Spitznamen "Eisen-Ermin" alle Ehre.

Drei lautstarke Antreiber

Der 24 Jahre alte Bosnier gewann fast alle Zweikämpfe souverän und überzeugte mit sicherem Stellungsspiel und guten Pässen im Spielaufbau. Selbst Trainer Gisdol zeigte sich überrascht, wie schnell Bicakcic sich sportlich integriert hat. Und: "Es kann wehtun, gegen ihn zu spielen. Er ist ein wichtiger Kommunikator für uns", lobte Gisdol.

Das gilt auch für Eugen Polanski, der in Abwesenheit des verletzten Pirmin Schwegler, im defensiven Mittelfeld für Stabilität sorgte. Polanski und die TSG einigten sich zudem über eine Vertragsverlängerung bis 2017. In Baumann, Bicakcic und Polanski verfügt die TSG nun über drei lautstarke Antreiber, die gegen Augsburg zu den Sieggaranten zählten. Steigern sich nun auch noch Firmino, Volland und Co. erwartet Werder Bremen am kommenden Samstag ein sehr schwieriges Heimspiel gegen die Badener - und die TSG-Fans eine erfolgreiche Saison.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter