Klasnic (l.) jubelt seit 2001 für Werder
Klasnic (l.) jubelt seit 2001 für Werder

Triumph für Werder

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Werder hat zum ersten Mal den Premiere-Ligapokal gewonnen. Im Finale gegen den FC Bayern markierte ein Bremer einen Doppelpack.

Im Leipziger Zentralstadion setzte sich Bremen mit 2:0 (1:0) gegen den Rekord-Titelträger (fünf Ligapokal-Erfolge) aus der bayerischen Landeshauptstadt durch.

"Es ist zwar noch nicht alles perfekt, aber wir sind auf einem sehr guten Weg", sagte Bremens Trainer Thomas Schaaf. "Wir waren die bessere Mannschaft. Der Sieg war auf jeden Fall verdient", freute sich Nationalspieler Torsten Frings.

"Die Bremer waren sehr gut drauf und sind so natürlich ein Mitfavorit für den Titel", lobte Bayern-Trainer Felix Magath. "Es ist durchaus möglich, dass wir in den ersten Spielen Probleme bekommen", gab Torwart Oliver Kahn zu.

Reguläres Tor nicht anerkannt

42.000 Zuschauer im gut gefüllten Rund hatten zuvor gut 20 Minuten auf die erste bemerkenswerte Szene warten müssen. Dann bediente Roy Makaay den freistehenden Lukas Podolski, der mühelos zur Bayern-Führung verwertete.

Dachten zumindest alle, aber wegen einer angeblichen Abseitsstellung verweigerte Schiedsrichter Manuel Gräfe dem regulären Treffer die Anerkennung.

Führung durch Klasnic

Auf der Gegenseite hatte Werder in der 29. Minute mehr Glück. Nach herrlicher Vorarbeit von Miroslav Klose über links kam Ivan Klasnic aus 16 Metern zum Abschluss, und sein Rechtsschuss schlug unhaltbar für Kahn in der rechten Ecke ein.

Drei Minuten später bot sich Owen Hargreaves aus ähnlicher Position die Chance zum Ausgleich. Der Rechtsschuss des Engländers flog aber knapp rechts am Werder-Kasten vorbei.

Nach 41 Minuten hatte Werder die Chance zum 2:0. Nach schöner Klasnic-Flanke bot sich dem aufgerückten Frank Fahrenhorst die Chance zum Kopfball, doch Kahn hatte mit dem Versuch aus elf Metern wenig Mühe.

Werder gut aus der Kabine

Werder kam dominierend aus der Kabine. Zunächst hatte Klose nach einem schönen Pass von Daniel Jensen die Schusschance aus halbrechter Position, doch Lucio entschärfte den Schuss des WM-Torschützenkönigs.

Binnen 90 Sekunden vergaben anschließend Diego, der nach einem Dribbling wegrutschte, und Torsten Frings aus 25 Metern weitere Chancen für die Hanseaten. Die Bayern dagegen, die zur Pause ihre drei WM-Teilnehmer Lukas Podolski, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger ausgewechselt hatten, taten sich schwer.

Klasnic zum Zweiten

Hasan Salihamidzic war einer der wenigen Aktivposten des Rekordmeisters. In der 56. Minute verfehlte ein Rechtsschuss des Bosniers den Werder-Kasten nur knapp, zwei Minuten später verzog Makaay nach seiner Vorarbeit aus 14 Metern deutlich.

Das zweite Tor ging allerdings wieder auf das Konto von Werder - und das von Klasnic. Nach einem indirekten Freistoß traf der Kroate aus knapp 25 Metern mit einem fulminanten Schuss genau ins linke Eck.

Bayern glücklos

Die Bayern gaben nicht auf und bekamen nach 74 Minuten die Chance auf den Anschlusstreffer. Lucio köpfte nach einem Freistoß von Willy Sagnol aber freistehend aus sechs Metern über das Bremer Gehäuse.

Auch Salihamidzic schaffte den Anschluss zehn Minuten vor Schluss nicht mehr. Sein Schuss aus zwölf Metern wurde von Werder-Torwart Tim Wiese entschärft.

Statt dessen hätte der eingewechselte Aaron Hunt (83.) fast noch das 3:0 für Werder besorgt, doch sein Schuss aus elf Metern ging deutlich über das Tor.

Aber das konnten die Bremer angesichts ihres ersten Triumphes im Premiere-Ligapokal locker verschmerzen.

Christof Greiner