
Die Trends der bisherigen Saison 2022/23
15 Spieltage der Saison 2022/23 sind gespielt, die Bundesliga hat sich vorzeitig in die Winterpause verabschiedet. Ein guter Zeitpunkt, um einen Blick auf die Trends der bisherigen Spielzeit zu werfen.
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Spannung an der Spitze
Der Tabellenführer heißt in der Winterpause FC Bayern München. Das ist für sich genommen keine große Überraschung, schließlich hat der deutsche Rekordmeister in den letzten zehn Jahren immer am Ende auch den Titel geholt. Aber in der bisherigen Hinrunde ging es an der Spitzen spannend zu. Insgesamt gab es schon drei verschiedene Spitzenreiter. Der 1. FC Union Berlin war erstmals in der Vereinsgeschichte Tabellenführer der Bundesliga. Die Köpenicker führten die Tabelle stolze sieben Spieltage an – also genauso oft wie der Rekordmeister aus München. Zudem stand der SC Freiburg einmal ganz oben (am 5. Spieltag). Erst zum zweiten Mal in der Bundesliga-Historie hatte der SC einen Bundesliga-Spieltag als Tabellenführer abgeschlossen, das gab es zuvor nur vor 22 Jahren (unter Volker Finke nach dem 1. Spieltag).
Die Bayern, die zwischenzeitlich fünf Punkte Rückstand auf die Tabellenspitzen hatten, zogen vor der Winterpause das Tempo wieder an und feierten sechs Siege in Serie. Nun kann der FCB am ersten Spieltag nach der Winterpause "Hinrunden-Meister" werden. Bei den 25 bisherigen Hinrunden-Meisterschaften wurden die Bayern dann 22-mal am Ende auch Deutscher Meister (zu 88 Prozent).

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Auch im Tabellenkeller geht es eng zu
In die untere Tabellenhälfte kam in der Englischen Woche vor der Winterpause noch mal ordentlich Bewegung: Bayer 04 Leverkusen holte alle neun möglichen Punkte aus den letzten drei Bundesliga-Spielen, kletterte von Platz 16 auf Platz 12 bei VfL Bochum waren es sechs Zähler aus drei Partien.
Bochum belegt mit 13 Punkten den ersten direkten Abstiegsplatz. In den letzten zehn Bundesliga-Spielzeiten hatte der 17. der Tabelle durchschnittlich nur zehn Punkte. In der Abstiegsfrage lässt sich daher noch keinerlei Tendenz absehen. Es ist ein Kräftemessen auf hohem Niveau.
Mit den Zuschauern kehrt die Heimstärke zurück
Über 5,7 Millionen Zuschauer sahen in den Stadien die Spiele der Bundesliga an den ersten 15 Spieltagen. Mehr Zuschauer waren es in den Bundesliga-Stadien zuletzt in der Saison 2018/19 (ca. 5,8 Millionen). Seitdem die Zuschauer zurückgekehrt sind, ging auch die Anzahl der Heimsiege wieder nach oben. Gab es 2020/21 an den ersten 15 Spieltagen nur in 33 Prozent der Spiele einen Heimsieg, schoss der Anteil in der Vorsaison auf 50 Prozent und hält sich in der laufenden Saison bei 47 Prozent. Das liegt über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre (45 Prozent nach 34 Spieltagen).
Borussia Mönchengladbach holte zu Hause 14 (!) Punkte mehr als auswärts, RB Leipzig zehn. Auf der anderen Seite haben immerhin vier Teams auswärts mehr Punkte geholt als zu Hause (Augsburg, Bremen, Frankfurt und Mainz).

Die Bundesliga steht weiter für Spektakel
Die Bundesliga bleibt DIE Tormaschine Europas. An den ersten 15 Bundesliga-Spieltagen fielen 431 Tore und damit sieben mehr als zum selben Zeitpunkt in der Vorsaison. Es ist die zweitbeste Ausbeute der letzten acht Jahre. Zum fünften Mal in Folge fielen mehr als drei Tore pro Partie (3,2). Allein der FC Bayern München erzielte an den ersten 15 Spieltagen 49 Tore, das ist der zweitbeste Wert der Bundesliga-Geschichte und der beste seit 46 Jahren (1976/77 waren es 50 Treffer der Bayern).
Spektakel war garantiert: An den ersten 15 Spieltagen gab es 17 Partien, in denen ein Team mit mindestens vier Toren Differenz gewonnen hat (vor einem Jahr waren es 14 Kanter-Siege nach 15 Spieltagen, vor zwei Jahren nur zehn). Ein Beispiel für einen besonders überraschenden Kantersieg: Nachdem Union Berlin an den ersten zwölf Spieltagen nur neun Gegentore kassiert hatte und mit der besten Defensive der Bundesliga auf Platz eins stand, siegte Leverkusen mit 5:0 gegen die Eisernen.
Das letzte 0:0 gab es in der Bundesliga an Spieltag 7 zwischen Hoffenheim und Freiburg. In den letzten 72 Bundesliga-Spielen fiel immer mindestens ein Tor. Von den 135 bislang gespielten Bundesliga-Spielen endeten nur fünf torlos (3,7 Prozent).
Viele unterschiedliche Torschützen
174 Torschützen haben sich bereits in die Torjägerliste eingetragen. Mehr nach 15 Spieltagen waren es zuletzt 2018/19. Der FC Bayern und Leverkusen stellten dabei die meisten unterschiedlichen Torschützen (jeweils 13). Den einen klaren Torjäger gibt es in diesem Jahr nicht.
Nachdem Robert Lewandowski in den letzten fünf Jahren stets die meisten Tore in der Bundesliga schoss, wird nach seinem Abgang nun ein neuer Torschützenkönig gesucht. Beste Aussichten haben nach 15 Spieltagen Leipzigs Christopher Nkunku (zwölf Saisontreffer), Bremens Niclas Füllkrug und Mönchengladbachs Marcus Thuram (je zehn). Damit sind neue Player am Start: Shootingstar Füllkrug schoss in der letzten Saison noch in der 2. Bundesliga seine Tore, Thuram hatte in der letzten Bundesliga-Spielzeit nur dreimal getroffen. Mit Vincenzo Grifo und Jamal Musiala stehen weitere Spieler im Verfolgerfeld, die bislang nicht als ausgesprochene Torjäger vom Dienst bekannt waren.
Auch ein neuer Top-Vorbereiter steht in Aussicht: In vier der letzten fünf Bundesliga-Spielzeiten hieß der Top-Vorbereiter Thomas Müller. 2022/23 steht der verletzungsgeplagte Müller bislang bei drei Torvorlagen. Bester Vorbereiter des FC Bayern ist Musiala mit sechs Torvorlagen. An der Spitze des Torvorlagen-Rankings steht Eintracht-Stürmer Randal Kolo Muani (neun Vorlagen).

Die Youngster mischen kräftig mit
In der Bundesliga bekommen traditionell auch junge Spieler die Chance, sich auf dem höchsten Niveau zu beweisen. Und das sogar bei Spitzenclubs wie Bayern und Dortmund! Bei den beiden deutschen Vorzeige-Clubs sind Teenager die besten Torschützen: Jamal Musiala ist 19 Jahre alt und traf neunmal, Youssoufa Moukoko ist noch immer erst 17 Jahre jung und traf sechsmal.
Beim BVB haben Teenies (Bellingham, Bynoe-Gittens, Moukoko und Reyna) fast die Hälfte der Saisontore erzielt (zwölf von 25). Der gerade einmal 19-jährige Jude Bellingham führte den BVB am 8. Spieltag erstmals als Kapitän aufs Feld; seit Erfassung dieser Fakten im Jahr 1995 gab es in der Bundesliga keinen anderen so jungen Kapitän.
Konterliga war einmal
Pep Guardiola bezeichnete die Bundesliga zu seinen Zeiten als Bayern-Trainer als "Konterliga", nach seiner Einschätzung hätte jeder Bundesligist die Fähigkeit, erfolgreich zu kontern. Daran hat sich nicht viel geändert. Das Problem: Jeder Bundesligist weiß auch, dass der Gegner kontern kann. Also sichert man sich dementsprechend in der Restverteidigung ab. Die Folge: Konterangriffe spielen eine geringere Rolle als jemals zuvor in der letzten 30 Jahren. Nur elf Prozent aller Tore und nur sieben Prozent aller Torschüsse ging ein Konterangriff voraus. Es gab Zeiten, da kamen 23 Prozent aller Tore durch einen Konterangriff zustande (und zwölf Prozent der Torschüsse).
Es wird mehr auf den Punkt gezeigt
Die Anzahl der Strafstöße (48) ging im Vergleich zum Vorjahr (37) deutlich nach oben. Über 20 Prozent der ligaweit verhängten Strafstöße 2022/23 entfielen auf den VfL Bochum. Die Westfalen verursachten zehn Strafstöße – so viele wie nie zuvor ein Team an den ersten 15 Bundesliga-Spieltagen.
Im letzten Bundesliga-Spiel vor der Winterpause wurde die Strafstoß-Statistik noch mal kräftig nach oben getrieben. Zwischen Freiburg und Union gab es erstmals seit April 1987 (Mannheim gegen Kaiserslautern) gleich vier Strafstöße in einer Partie (erstmals überhaupt in der Bundesliga-Geschichte gab es gleich drei Strafstöße in den ersten 20 Spielminuten).
Fairness siegt
Die Anzahl der Fouls am Gegenspieler ist in der Bundesliga seit Jahren rückläufig. An den ersten 15 Spieltagen 2022/23 wurden 3.010 Fouls am Gegner begangen. Das ist der zweitniedrigste Wert seit Beginn der Datenerfassung (1992/93). Weniger waren es nur 2018/19 (2.939). Stellvertretend für die faire Spielweise steht der Bremer Marvin Ducksch: Er beging in 1.307 Spielminuten kein einziges Foul!
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