Marcus Sorg trat im Sommer 2011 die Nachfolge von Robin Dutt als Cheftrainer des SC Freiburg an. Sein Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt
Marcus Sorg trat im Sommer 2011 die Nachfolge von Robin Dutt als Cheftrainer des SC Freiburg an. Sein Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt

Traurig, aber nicht hoffnungslos in die Weihnachtszeit

xwhatsappmailcopy-link

Freiburg - Am 11. Dezember 1993 feierten 20.000 euphorisierte Südbadener einen 4:1-Erfolg ihres SC Freiburg über den BVB. Zeitzeugen berichten, dass damals auch 20.000 Wunderkerzen im alten Dreisamstadion brannten.

18 Jahre später blieb die Stadionbeleuchtung die einzige Lichtquelle im weiten Rund. Was zum einen daran lag, dass der DFB seine Vereine unter der Woche angewiesen hatte, Wunderkerzen als "zündfähiges Material" vom Ordnungsdienst konfiszieren zu lassen. Zum anderen aber gab es aus Freiburger Sicht nicht viele Gründe, die 1:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund feierlich zu begehen.

Sorg weiter zuversichtlich

Wenn die SC-Fans gegen Ende der Partie ein Weihnachtslied anstimmten, in dem das Thema "Licht und Feuer" thematisiert wurde ("Mein Licht geht aus, wir geh'n nach haus, Rabimmelrabammelrabumm"), dürfte es dabei allerdings nicht um die besorgniserregende sportliche Lage bei ihrem Lieblingsclub gegangen sein. Nach der Niederlage gegen den Deutschen Meister belegt der SC Freiburg mit zwei Punkten Rückstand auf Augsburg den letzten Tabellenplatz. Und auch viele andere Parameter - 13 Punkte, stattliche 39 Gegentreffer - sorgen nicht gerade für Optimismus im Umfeld.

Trainer Marcus Sorg, dem Manager Dirk Dufner und der erste Vorsitzende Fritz Keller nach dem Spiel demonstrativ den Rücken stärkten, sah nach dem Schlusspfiff dennoch keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.

"Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir die Klasse halten können, wenn wir weiterhin konzentriert arbeiten", sagte Sorg, der von seiner Mannschaft erneut auch Positives zu sehen bekam. Spielerisch konnte das Team mit dem Deutschen Meister mithalten, das Team ist fit und versuchte bis kurz vor Schlusspfiff, dem Spiel noch eine Wendung zu geben. Am Schluss standen 52 Prozent Ballkontakte und 51 Prozent gewonnene Zweikämpfe zu Buche - die Bilanz eines chancenlosen Teams seiht eigentlich anders aus.

Mangelnde Chancenverwertung

Allerdings - und auch das ist ein Grundmotiv dieser Hinrunde - ließ die Chancenverwertung einmal mehr erneut zu wünschen übrig - schon in der 4. Minute vergab der weißrussische Nationalspieler Anton Putsila eine Riesenmöglichkeit, als er freistehend am Tor vorbeizielte.

"Es war ein Spiel wie viele andere in dieser Saison", fand Sorg. "Wir hatten die erste hunderprozentige Chance durch Anton Putsila, die wir nicht nutzen und geraten dann früh in Rückstand. Dennoch haben wir versucht, vor das Tor zu kommen und die Aufgaben spielerisch zu lösen. Das hat vor der Pause gut funktioniert."

Ein wenig ratlos wirkte hingegen Jan Rosenthal, der mit seinem Rückpass den zweiten Dortmunder Treffer eingeleitet hatte. Auf die Frage, wie der SC die Klasse halten könne, blieb er vage: "Wir müssen einfach mal ein bisschen länger zu Null spielen und dann mit ein bisschen Vertrauen wieder miteinander spielen." An der Laufbereitschaft jedenfalls, hapere es nicht: "Wir laufen auch genug. Diese Werte kann ja jeder nachschauen."

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf